Poldi

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John Sinclair Classics – 13. Amoklauf der Mumie

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Erster Eindruck: Der Fluch kommt nach London

Professor Cornelius gräbt mit einem kleinen Team eine ägyptische Grabstätte aus. Doch statt im Auftrag der Wissenschaft zu arbeiten, ist er lediglich auf Geld und Ruhm aus und geht dabei auch über Leichen – wortwörtlich. Doch die ausgegrabene Mumie entwickelt bald ein grauenhaftes Eigenleben und macht nach ihrem Transport auch London unsicher. Und obwohl John Sinclair eigentlich auf der Suche nach seinem Kreuz ist, nimmt er sich des Falles an…

Mumiengeschichten sind in vielen Werken der Horrorliteratur fester Bestandteil, und auch in Hörspielen ist das Thema sehr beliebt. Auch Nummer 13 der John Sinclair Classics nimmt sich einer bandagierten Gestalt an und setzt gleich in der Introszene auf die passende Stimmung. Hier wird nicht nur Professor Cornelius als der ehrgeizige und unsympathische Forscher dargestellt, der er ist, sondern auch eine passende Atmosphäre aufgezeigt, die das Innere der Grabkammer lebendig und präsent erscheinen lässt. Dies wird gut ausgekostet und ist ein guter Start in die Handlung. Der weitere Verlauf ist sehr auf Action fixiert und präsentiert mit vielen Szenenwechseln eine dynamische und abwechslungsreiche Geschichte, neben der Haupthandlung wird auch der kleine Nebenstrang um das verloren gegangene Kreuz weiter vorangetrieben, der zu einem roten Faden in der Serie zu werden scheint. Einzig negativ fällt auf, dass die meisten Motive schon aus anderen Geschichten bekannt sind und nicht allzu viel Varianz dazu geboten wird. Doch die Rolle des grantigen Professors und einige andere Elemente sorgen für Action und einige gruselige Szenen, sodass eine gelungene Folge der Serie entstanden ist.

Peter Weis ist hier als Professor Cornelius zu hören und stellt mit viel Enthusiasmus die Boshaftigkeit und Arroganz des Mannes dar, sorgt dabei immer für die passende Stimmung. Seine Assistentin Tessa Mallay, die auch eine tragende Rolle in dem Hörspiel einnimmt, wird von Christine Pappert gesprochen, die ihre helle und klare Stimme punktgenau einsetzt, um in den verschiedenen Situationen passend zu reagieren. Erzählerin Alexandra Lange greift die verschiedenen Stimmungen auf und zögert Spannungsmomente mit einer langsamen Sprechweise gekonnt in die Länge. Weitere Sprecher sind Hasso Zorn, Thomas Nero Wolff und Andreas Mannkopff.

Gut gelungen ist die musikalische Untermalung, die die Szenen gut unterstützen und verstärken. So ist gerade während den ersten Szenen Wert auf eine unheimliche und altägyptische Atmosphäre gelegt worden, während im späteren Verlauf die schnellen Szenenwechsel mit entsprechender Musik unterlegt werden. Das weiß zu gefallen und ist ein weiterer Beweis für die gute szenische Umsetzung des neuen Produzententeams.

Wie immer ist Timo Wuerz für die Covergestaltung zuständig, und dieses mal hat er keine leichtbekleidete und nachdenklich dreinschauende Brünette gezeichnet, denn natürlich ist hier die Mumie zu sehen, die die Hände unheilvoll dem Betrachter entgegenstreckt. Die abgerissenen Fetzen entblößen einen Teil seines Gesichts, das grausam entstellt ist. Wie immer ist die restliche Gestaltung schlicht und übersichtlich wie immer.

Fazit: Auch wenn das Thema bereits bekannt ist, werden durch den unsympathischen Professor und die temporeiche Erzählung neue Akzente gesetzt. So entsteht ein gut erzähltes und unterhaltsames Hörspiel.

VÖ: 1.Dezember 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4379-9
 
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