Poldi
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John Sinclair Classics – 11. Der Blutgraf
Erster Eindruck: Das Schiff der Schrecken
Ein Team von Archäologen hat in der Slowakei einen alten Sarkophag gefunden und ist begeistert von dem guten Zustand der Mumie. Auf einem Luxusliner soll er zu weiteren Untersuchungen nach Amerika gebracht werden. Doch plötzlich erwacht die Leiche zu neuem Leben und entpuppt sich als blutrünstiger Vampir. Gut, dass Geisterjäger John Sinclair zufällig auch mit an Bord ist...
Der Wechsel des Produzententeams hat weitreichende Folgen für John Sinclair und dessen Ableger, die John Sinclair Classics. Und wenn ich mich in den vorigen Rezensionen immer zu Sprechern und Produktion geäußert habe, wird in der elften Folge „Der Blutgraf“ noch ein weiterer Punkt deutlich: Im Gegensatz zu den ersten Episoden, in der zumindest ein kleiner roten Faden zu finden ist, wurde die Kontinuität der Serie hier über den Haufen geworfen. Das geweihte Silberkreuz, dass in einer der letzten Folgen aufgetaucht ist, wird ebenso wenig erwähnt wie der kürzlich hinzugestoßene Suko, die Familienverhältnisse von Bill und Sheila sind etwas wirr und die zeitliche Einordnung will auch nicht so ganz passen – eine Anspielung auf aktuelle Ereignisse und die Erwähnung von Facebook, wenn vielleicht auch witzig gemeint, wirken fehl am Platze. Kleine Schnitzer, die man bei einer guten Geschichte vernachlässigen könnte, aber auch hier ist nicht alles eitel Sonnenschein. Nach einer gelungenen Introszene will sich nicht so recht Spannung aufbauen, die Geschichte dümpelt mit wenigen guten Szenen so vor sich hin und scheint nie richtig Fahrt aufzunehmen, alles zieht sich hier ein wenig. Dabei ist das Setting auf einem Schiff, von dem man ja nicht so leicht fliehen kann, eine sehr gute Idee, und auch die Atmosphäre weiß zu gestalten, aufgrund der lahmen Geschichte kann diese Folge mich aber leider nicht überzeugen.
Graf Tomaso, der mächtige Blutgraf, wird von Klaus-Dieter Klebsch gesprochen, dessen kratziger Klang wie geschaffen für bösartige Rollen ist. Auch hier kann er mit seinem intensiven Ausdruck und immer ein wenig Irrsinn in der Stimme eine tolle Performance abliefern. Peter Franke ist als Dr. Fulmer eine ebenfalls gute Wahl, seine Rolle kann er lebhaft und glaubwürdig erscheinen lassen. Und dann ist da ja immer noch Dietmar Wunder als John Sinclair, der eine absolut gelungene Leistung abliefert und besonders den trockenen Humor der Figur aufgreifen kann. Weitere Sprecher sind Konstantin Graudus, Raimund Krone und Daniela Hoffmann.
In Sachen Musik und Geräusche ist man hier weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und erschafft damit eine dichte, tragende Atmosphäre, die von schnellen Wechseln und lauten Stileffekten geprägt ist. Die meist rockige Musik ist passend ausgewählt und unterstreicht einige Passagen der Handlung, während die Geräusche meist vordergründig für Stimmung sorgen.
Sehr gut gefällt mir das Titelbild der Folge, das zwar im typischen Stil von Timo Wuerz gehalten ist, aber von seinem üblichen Schema durchaus abweicht. Der Blutgraf ist hier mit diabolischem Grinsen vor einem Bullauge zu sehen, die Farbwahl unterstreicht die unheimliche Wirkung. Der Rest ist wie immer hübsch und recht schlicht gestaltet worden.
Fazit: Leider kommt hier keine rechte Spannung auf, nur einige wenige Szenen sind richtig gelungen. Da hätte man mehr draus machen können.
VÖ: 22.Juni 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4377-5
Erster Eindruck: Das Schiff der Schrecken
Ein Team von Archäologen hat in der Slowakei einen alten Sarkophag gefunden und ist begeistert von dem guten Zustand der Mumie. Auf einem Luxusliner soll er zu weiteren Untersuchungen nach Amerika gebracht werden. Doch plötzlich erwacht die Leiche zu neuem Leben und entpuppt sich als blutrünstiger Vampir. Gut, dass Geisterjäger John Sinclair zufällig auch mit an Bord ist...
Der Wechsel des Produzententeams hat weitreichende Folgen für John Sinclair und dessen Ableger, die John Sinclair Classics. Und wenn ich mich in den vorigen Rezensionen immer zu Sprechern und Produktion geäußert habe, wird in der elften Folge „Der Blutgraf“ noch ein weiterer Punkt deutlich: Im Gegensatz zu den ersten Episoden, in der zumindest ein kleiner roten Faden zu finden ist, wurde die Kontinuität der Serie hier über den Haufen geworfen. Das geweihte Silberkreuz, dass in einer der letzten Folgen aufgetaucht ist, wird ebenso wenig erwähnt wie der kürzlich hinzugestoßene Suko, die Familienverhältnisse von Bill und Sheila sind etwas wirr und die zeitliche Einordnung will auch nicht so ganz passen – eine Anspielung auf aktuelle Ereignisse und die Erwähnung von Facebook, wenn vielleicht auch witzig gemeint, wirken fehl am Platze. Kleine Schnitzer, die man bei einer guten Geschichte vernachlässigen könnte, aber auch hier ist nicht alles eitel Sonnenschein. Nach einer gelungenen Introszene will sich nicht so recht Spannung aufbauen, die Geschichte dümpelt mit wenigen guten Szenen so vor sich hin und scheint nie richtig Fahrt aufzunehmen, alles zieht sich hier ein wenig. Dabei ist das Setting auf einem Schiff, von dem man ja nicht so leicht fliehen kann, eine sehr gute Idee, und auch die Atmosphäre weiß zu gestalten, aufgrund der lahmen Geschichte kann diese Folge mich aber leider nicht überzeugen.
Graf Tomaso, der mächtige Blutgraf, wird von Klaus-Dieter Klebsch gesprochen, dessen kratziger Klang wie geschaffen für bösartige Rollen ist. Auch hier kann er mit seinem intensiven Ausdruck und immer ein wenig Irrsinn in der Stimme eine tolle Performance abliefern. Peter Franke ist als Dr. Fulmer eine ebenfalls gute Wahl, seine Rolle kann er lebhaft und glaubwürdig erscheinen lassen. Und dann ist da ja immer noch Dietmar Wunder als John Sinclair, der eine absolut gelungene Leistung abliefert und besonders den trockenen Humor der Figur aufgreifen kann. Weitere Sprecher sind Konstantin Graudus, Raimund Krone und Daniela Hoffmann.
In Sachen Musik und Geräusche ist man hier weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und erschafft damit eine dichte, tragende Atmosphäre, die von schnellen Wechseln und lauten Stileffekten geprägt ist. Die meist rockige Musik ist passend ausgewählt und unterstreicht einige Passagen der Handlung, während die Geräusche meist vordergründig für Stimmung sorgen.
Sehr gut gefällt mir das Titelbild der Folge, das zwar im typischen Stil von Timo Wuerz gehalten ist, aber von seinem üblichen Schema durchaus abweicht. Der Blutgraf ist hier mit diabolischem Grinsen vor einem Bullauge zu sehen, die Farbwahl unterstreicht die unheimliche Wirkung. Der Rest ist wie immer hübsch und recht schlicht gestaltet worden.
Fazit: Leider kommt hier keine rechte Spannung auf, nur einige wenige Szenen sind richtig gelungen. Da hätte man mehr draus machen können.
VÖ: 22.Juni 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4377-5