Poldi

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John Sinclair – SE09. Oculus - Das Ende der Zeit

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Erster Eindruck: Abgedrehtes aus der Zukunft

Nicht nur in der Gegenwart hat John Sinclair eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, auch die Zukunft, in die er von einer geheimnisvollen Organisation geholt wurde, muss durch ihn beschützt werden. Denn die von mächtigen Aliens überrannte Welt steht kurz vor dem Abgrund, und nur der Geisterjäger kann durch seinen Bezug zur Vergangenheit noch helfen...

„Oculus“ ist die erste Sonderedition von John Sinclair, die wegen ihres Umfangs von vier CDs auf zwei Veröffentlichungen aufgeteilt worden ist. „Das Ende der Zeit“ setzt somit schon in dem postapokalyptischen Szenario an, welches in „Im Auge des Sturms“ heraufbeschworen worden ist. Doch auf dem Weg dieser Folge gehen einige positive Aspekte verloren, so sind die Ereignisse in der Gegenwart bei weitem nicht mehr so präsent wie im ersten Teil. Auch wird die Handlung zunächst noch verworrener, insbesondere wenn man die vorigen Ereignisse nicht mehr ganz so präsent vor Augen (bzw. Ohren) hat. Erst auf der zweiten CD von „Das Ende der Zeit“ wird wirklich klar, worum es eigentlich geht. Mir gefällt, wie die mächtige Bedrohung dargestellt wird, wie sie mal eine andere Wirkung hat als die bekannten Bösewichte aus dem Sinclair-Universum, und auch der leichte Bezug zu einer mythologischen Figur ist durchaus reizvoll. Doch nach einer doch recht verstrickten und leicht ausufernden Handlung wird dann ein ziemlich schräges Finale präsentiert, welches mich leider nicht überzeugen konnte, es ist einfach zu abgedreht und nicht zum Rest der Serie passend. Und so ist der zweite Teil nicht so stark, wie der durchaus vielversprechende Auftakt, was der erfreuliche Auftritt eines längst verloren geglaubten Charakters ein wenig abmildern kann.

Dietmar Wunder gefällt mir als John Sinclair immer noch sehr gut, mit seiner dynamischen Sprechweise passt er sich immer der jeweiligen Situation an, wirkt mal cool und abgeklärt, mal steigert er die Dramatik mit mehr Druck hinter der Stimme. Michael Harck ist hier mal wieder in einer wichtigen Rolle zu hören, er kann mit ungebrochener Spielfreude und markanter Stimme einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Auch Tim Grobe ist als Saron gut besetzt, der Charakter kommt durch ihn gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Katharina von Keller und Alexandra Lange.

Natürlich wird hier wieder ein wahres Feuerwerk gezündet, akustisch ist die Handlung opulent umgesetzt. Dafür sorgen hier insbesondere viele Geräusche, die die Dialoge begleiten und für den einen oder anderen Schockmoment sorgen. Durch die schnellen Schnitte kommt so manche Szenerie aber gar nicht so recht zur Geltung, sodass die Atmosphäre leider leidet.

Wieder ist die Doppel-CD-Hülle in einem schicken Pappschuber untergebracht, dessen Schriftzüge mit hübscher Glanzfolie überzogen sind. Das Motiv eines Meteoriten, der auf die Erde stürzt, ist gelblich eingefärbt und bildet damit einen gelungenen Kontrast zum schwarzen Untergrund. Im Inneren gibt es bis auf ein Foto von Autor Wolfgang Hohlbein nebst einer sehr kurzen Info keine weiteren Extras.

Fazit: Leider schwächelt diese Sonderedition, der reizvolle Auftakt wird nicht so positiv fortgesetzt wie erhofft. Besonders das Ende ist für meinen Geschmack zu abgedreht, zumal die aufgebaute Szenerie durch zu häufige Szenenwechsel nicht so recht zur Geltung kommt. Einige interessante Querverweise sorgen aber immer mal wieder für gelungene Momente.

VÖ: 26. Oktober 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5551-8
 
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