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John Sinclair – 99. Das gläserne Grauen

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Erster Eindruck: Eine verschwundene Internatsschülerin

Die Suche nach den Großen Alten führt John Sinclair in ein düsteres Mädcheninternat nach Sizilien, welches von der Internatsleiterin Elena Verusco mit strenger Hand geführt wird. Dennoch kann sie nicht verhindern, dass Carla, die Tochter eines Mafiabosses, spurlos verschwindet. John Sinclair ahnt jedoch nicht, in welches Wespennest er dabei sticht...

Mit „Treffpunkt Leichenhaus“ wurde der letzte Zweiteiler von John Sinclair vor der lang erwarteten Folge 100 gelungen eröffnet, doch Episode 99 „Das gläserne Grauen“ legt noch einmal eine Schippe zu. Der Schauplatz des Mädcheninternats wirkt düster und bedrückend, was vielleicht etwas klischeehaft ist, aber sehr gut zu der Handlung passt. Und auch die vorkommenden Charaktere sind sehr intensiv geschildert und können die Episode bereichern. Besonders Elena Verusco ist sehr gut in Szene gesetzt worden und bringt ihre ganz eigene Note mit ein, aber auch Luigi Bergamo ist eine gelungene und reizvolle Figur. Im Mittelpunkt steht jedoch die Bedrohung durch die großen Alten, und das ist mit viel Tempo und sehr spannend umgesetzt worden. Immer weiter dröseln sich die einzelnen Erzählstränge auf und präsentieren so eine Handlung, die zwar typisch für die Serie ist, jedoch einige ganz eigene Elemente enthält und somit durchaus überraschen kann. Das sehr hohe Tempo, die spannende Handlung, die mächtigen Gegner und einige interessante Figuren schließen diesen Zweiteiler sehr gekonnt ab und machen noch einmal richtig Lust auf die Serie und das große Highlight, die Jubiläumsfolge 100!

Ursula Siegs unverkennbare, dunkle Stimme passt ganz wunderbar zu der strengen Internatsleiterin Elena Verusco, die so ihre ganz eigene Aura entfaltet und zu einer starken Figur wird. Als Luigi Bergamo kann Waldemar Hooge überzeugen, der mit festem Klang und eingängiger Betonung eine sehr stimmige Leistung abliefert und die Rolle so gekonnt umsetzt. Peter Weis ist als Professor Bricci ebenso gut besetzt und kann die Atmosphäre der Handlung noch einmal beeinflussen. Weitere Sprecher sind Souzan Alavi, Torben Liebrecht und Anna Kumosiak.

Das Team um Regisseur Dennis Ehrhardt hat wieder eine sehr intensive und packende Atmosphäre geschaffen, die längst zum Markenzeichen der Serie geworden ist. Dafür wurde für jede Szene ein passendes Musikstück ausgewählt, dass meist dräuend im Hintergrund bleibt und zu den dramatischeren Szenen nach vorn tritt. Auch die Geräusche fügen sich hier bestens ein und lassen die Szenerie lebendiger wirken.

Das Cover zu der Folge ist wieder im herrlich nostalgischen Stil gehalten und wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich auffällig, erst beim zweiten Hinsehen fallen die gläsernen und durchsichtigen Beine der beiden Männer auf den düsteren Treppenstufen auf. Das tiefschwarz des Rahmens zieht sich auch durch die restliche Gestaltung, die sehr schlicht gehalten ist.

Fazit: Die Geschichte um die großen Alten wird spannend und temporeich weitergeführt und kann im Gegensatz zum ersten Teil sogar noch ein wenig zulegen. Eine starke Szene reiht sich an die nächste, die zahlreichen Figuren ergänzen sich bestens, sodass diese Geschichte zudem sehr abwechslungsreich wird. Sehr gelungen!

VÖ: 13.März 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4930-2
 
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