Poldi
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John Sinclair – 71. Der Mann, der nicht sterben konnte
Erster Eindruck: Neue Produzenten für die Erfolgsserie
Vor über 100 Jahren stürzte in Russland ein Meteor ab, der Holzfäller Fjodor Rankin ist unmittelbar in der Nähe. Das seltene Ereignis zieht weitreichende Folgen mit sich, denn von nun an kann Fjodor weder verletzt werden noch altert er. Der KGB rekrutiert den Mann für eine Mission in England, und dort trifft er auf niemand anderen als John Sinclair...
Schon früh war bekannt, dass mit der 71. Folge Oliver Döring aus der Erfolgsserie „John Sinclair“ aussteigen würde und somit Dennis Ehrhardt als neuer Produzent fungieren würde. Und auch, dass damit große Änderungen innerhalb der Serie vorgenommen werden würde, konnte man sich denken – entsprechend groß war die Spannung und die Erwartungshaltung an den anerkannten Produzenten. Leider wurde keine sonderlich glückliche Vorlage für das Erstlingswerk ausgesucht, „Der Mann, der nicht sterben konnte“ bietet nicht genügend Reizpunkte, um ein spannendes Hörspiel zu produzieren. Die Handlung plätschert hier nur so vor sich hin, das Tempo ist ausgesprochen gering. Einige der Dialoge wirken hölzern und künstlich – ein Problem, dass bei der Serie nicht zum ersten mal auftritt. Insgesamt wirkt alles sehr gebremst und wesentlich ruhiger, die überzogene Darstellungsweise Dörings hat der Serie besser gestanden. Dabei sind die neuen Ansätze durchaus lobenswert und in einzelnen Elementen auch gelungen, so wirkt das Sounddesign realitätsnäher und durchaus auch vielschichtiger. Vielleicht liegt es an der mauen Story, vielleicht ist man noch zu sehr an die wuchtigen Arrangements von Oliver Döring gewohnt, aber leider ist diese erste Folge unterm neuen Produzententeam kein guter Start.
Auch in Sachen Sprecher hat es personelle Veränderungen gegeben, die neue Erzählerin heißt Alexandra Lamge-Baehr. Sie spricht wesentlich sanfter und bei weitem nicht so prägnant wie ihr Vorgänger, kann deswegen auch nicht die gleiche Spannung aufbauen. Man hört allerdings, dass sie durchaus das Potenzial hat, stärker auf die Charaktere und ihre Gewissenskonflikte einzugehen. Erik Schäffler spricht Fjodor Rankin und kann die düstere und zwiespältige Gestalt gut einfangen. Der ganz spezielle Klang von Sven Plate bereichert auch in der Rolle des Gaylord Rankin dieses Hörspiel. Weitere Sprecher sind Evelyn Gressmann, Claus-Dieter Clausnitzer und Uli Krohm.
Schon zu Beginn lassen sich große Unterschiede zur Döring-Produktion feststellen: Das Intro ist komplett anders. Neben einem neuen Erzähltext, der nicht mehr ganz so reißerisch ist, wurde auch die Musik verändert und wirkt nun nicht mehr so wuchttig und mitreißend, eher verspielter – und das mag nicht so recht zu der Serie passen. Auch danach geht es gemäßigter weiter, nur die heftigen Schockmomente sind noch so prägnant wie früher.
An der optischen Ausführung hat sich nichts geändert, nach wie vor ist das Titelbild der Heftromanserie verwendet worden, auch die Kombination mit den grellgelben Schriftzügen ist geblieben. Der Mann, der nicht sterben konnte, wirkt auf diesem Bild aber eher grimmig und wehmütig als wirklich bedrohlich. Auch ein Hinweis auf den Wechsel des Produzenten ist nicht zu finden.
Fazit: Eine gemäßigte Handlung, die kaum Spannung zulässt, dazu kann auch die Produktion hier nicht begeistern. Kein guter Start...
VÖ: 20. Januar 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4550-2
Erster Eindruck: Neue Produzenten für die Erfolgsserie
Vor über 100 Jahren stürzte in Russland ein Meteor ab, der Holzfäller Fjodor Rankin ist unmittelbar in der Nähe. Das seltene Ereignis zieht weitreichende Folgen mit sich, denn von nun an kann Fjodor weder verletzt werden noch altert er. Der KGB rekrutiert den Mann für eine Mission in England, und dort trifft er auf niemand anderen als John Sinclair...
Schon früh war bekannt, dass mit der 71. Folge Oliver Döring aus der Erfolgsserie „John Sinclair“ aussteigen würde und somit Dennis Ehrhardt als neuer Produzent fungieren würde. Und auch, dass damit große Änderungen innerhalb der Serie vorgenommen werden würde, konnte man sich denken – entsprechend groß war die Spannung und die Erwartungshaltung an den anerkannten Produzenten. Leider wurde keine sonderlich glückliche Vorlage für das Erstlingswerk ausgesucht, „Der Mann, der nicht sterben konnte“ bietet nicht genügend Reizpunkte, um ein spannendes Hörspiel zu produzieren. Die Handlung plätschert hier nur so vor sich hin, das Tempo ist ausgesprochen gering. Einige der Dialoge wirken hölzern und künstlich – ein Problem, dass bei der Serie nicht zum ersten mal auftritt. Insgesamt wirkt alles sehr gebremst und wesentlich ruhiger, die überzogene Darstellungsweise Dörings hat der Serie besser gestanden. Dabei sind die neuen Ansätze durchaus lobenswert und in einzelnen Elementen auch gelungen, so wirkt das Sounddesign realitätsnäher und durchaus auch vielschichtiger. Vielleicht liegt es an der mauen Story, vielleicht ist man noch zu sehr an die wuchtigen Arrangements von Oliver Döring gewohnt, aber leider ist diese erste Folge unterm neuen Produzententeam kein guter Start.
Auch in Sachen Sprecher hat es personelle Veränderungen gegeben, die neue Erzählerin heißt Alexandra Lamge-Baehr. Sie spricht wesentlich sanfter und bei weitem nicht so prägnant wie ihr Vorgänger, kann deswegen auch nicht die gleiche Spannung aufbauen. Man hört allerdings, dass sie durchaus das Potenzial hat, stärker auf die Charaktere und ihre Gewissenskonflikte einzugehen. Erik Schäffler spricht Fjodor Rankin und kann die düstere und zwiespältige Gestalt gut einfangen. Der ganz spezielle Klang von Sven Plate bereichert auch in der Rolle des Gaylord Rankin dieses Hörspiel. Weitere Sprecher sind Evelyn Gressmann, Claus-Dieter Clausnitzer und Uli Krohm.
Schon zu Beginn lassen sich große Unterschiede zur Döring-Produktion feststellen: Das Intro ist komplett anders. Neben einem neuen Erzähltext, der nicht mehr ganz so reißerisch ist, wurde auch die Musik verändert und wirkt nun nicht mehr so wuchttig und mitreißend, eher verspielter – und das mag nicht so recht zu der Serie passen. Auch danach geht es gemäßigter weiter, nur die heftigen Schockmomente sind noch so prägnant wie früher.
An der optischen Ausführung hat sich nichts geändert, nach wie vor ist das Titelbild der Heftromanserie verwendet worden, auch die Kombination mit den grellgelben Schriftzügen ist geblieben. Der Mann, der nicht sterben konnte, wirkt auf diesem Bild aber eher grimmig und wehmütig als wirklich bedrohlich. Auch ein Hinweis auf den Wechsel des Produzenten ist nicht zu finden.
Fazit: Eine gemäßigte Handlung, die kaum Spannung zulässt, dazu kann auch die Produktion hier nicht begeistern. Kein guter Start...
VÖ: 20. Januar 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4550-2