Poldi

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Jim Knopf und die Wilde 13

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Erster Eindruck: Wieder los geschippert

Als ein Postschiff mit Lummerland zusammenstößt, beschließt König Alfons, dass ein Leuchtturm fehlt. Jim Knopf und Lukas finden, dass der Scheinriese Herr Tur Tur eine bessere Idee wäre, um einen Neubau zu verhindern. Mit Lokomotive Emma tuckern sie wieder durch das Meer und begegnen allerhand merkwürdigen Gestalten - und geraten in große Gefahr!

"Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" ist eines der erfolgreichsten Bücher von Autor Michael Ende - und natürlich gibt es mit "Jim Knopf und die Wilde 13" eine Fortsetzung, die ebenfalls als liebevolle Neuvertonung bei DAV erhältlich ist, produziert wurde das über vierstündige Werk vom WDR. Und das glücklicherweise genauso liebevoll und mit Sinn für das Detail wie die anderen Titel der Serie, die stets in weißem Gewand daherkommt. Neben dem Kampf gegen die Wilde 13, die den Hauptteil der Geschichte einnimmt, sind noch etliche andere Handlungsbögen integriert, besonders gelungen ist das Zusammentreffen mit der Meerjungfrau Sursulapitschi. Die einfallsreiche Geschichte und vor allem ihre vielen Versuche, Lokomotive richtig auszusprechen, führen zu bester Hörspielunterhaltung. Doch auch die Introszene auf Lummerland mit den vielen bekannten Personen ist ein frühes, kleines Highlight. Wunderbar spannend ist die Entführung der kleinen Lok Molly durch die Wilde 13, die nachfolgende Verfolgungsjagd strotzt vor Dramatik und erzählerischem Können. So entstand ein rundum gelungenes Hörspiel für die ganze Familie, das ich bedenkenlos weiterempfehlen möchte.

Für die vielen unterschiedlichen Charaktere sind mehr als 20 Sprecher eingesetzt, die allesamt einen hervorragenden Job machen. Sursulapitschi, die kleine Meerjungfrau, wird von Anne Kanis gesprochen, die mit sehr viel Charme und Witz ihre Rolle wunderbar gestaltet. Ihr Vater Uschaurischuum wird von Heinrich Schmieder gesprochen, der mit seiner tollen Darbietung ebenfalls viel zum Gelingen der Szene beiträgt. Sehr gut gefallen hat mir Oliver Stritzel als Piratenhauptmann, der einen tollen Bösewicht abgibt. Weitere Sprecher sind unter anderem Wolfgang Völz, Laura Maire und Ulrich Noethen als Erzähler.

In Sachen Akkustik haben Mike Herting (Musik) und Wilmont Schulze (Geräusche) ebenfalls Tolles geleistet. Eine dichte Atmosphäre mit vielen kleinen liebevollen Details stützt die Geschichte und lässt sie sehr lebendig wirken, schnell kann man sich so in sie hineinversetzen. Alles spielt perfekt zusammen und schafft unterschiedlichste Stimmungen.

Die Aufmachung ist wieder ebenso schlicht wie gelungen. Das Titelbild entstammt der Buchvorlage und verbreitet den typischen Charme der Michael Ende-Bücher. Die klare Gliederung und die dezente Farbwahl lässt auch Erwachsene nicht vor einem allzu schrillen Cover abschrecken. Ein Foto von Erzähler Ulrich Noethen ist auf der Rückseite zu finden.

Fazit: Auch der zweite Teil ist wieder ein Volltreffer, der sich mit einer vielseitigen und spannenden Geschichte sowie wunderbaren Sprechern und toller Atmosphäre für die ganze Familie eignet.

VÖ: 26. Juni 2010
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8981-3936-6
 
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