Poldi

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Jack Slaughter - 10. Werwolf im Schafspelz

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Erster Eindruck: Chucks Verwandlung

Chuck Novak, Karatetrainer und Bruder von Bikinimodel und diplomierter Biologin Kim Novak, wird von einem Werwolf angefallen und mutiert bald darauf auch zu einem der Höllenwesen. Jack Slaughter greift ein und steht vor der Wahl, in einzufangen oder ihn zu töten. Doch selbstverständlich kommt alles noch viel schlimmer...

Keine Ruhepause für die ungewöhnlichste Geisterjägerin der Hörspielwelt, Jack Slaughters Abenteuer gehen in die zehnte Runde. Und wieder vermischen sich die verschiedenen Genres zu einem ungewöhnlichen Ganzen, das sicherlich nicht jedermanns Sache sein dürfte. Für Horror-Fans zu locker, für Comedy-Fans zu gradlinig, für Soap-Fans zu abgedreht. Trotzdem ist auch "Werwolf im Schafspelz" ein gelungenes Hörspiel, gerade wegen dieser interessanten Mischung. Dabei hatte die Serie schon stärkere Geschichten, Chuck Novaks Verwandlung in einen Werwolf und die darauf folgenden Verwicklungen wirken auf mich etwas steif und gezwungen. Weitab von diesem Teil der Geschichte mischt auch Professor Doom wieder kräftig mit, seine Parts versprühen wieder den abgedrehten Charme dieser Figur und seinem Lieblings-Delfin Flopper, und auch hier gehören sie zu den absoluten Highlight der Handlung. Dass alles absolut solide und gekonnt produziert wurde, muss kaum noch dazu erwähnt werden. Trotzdem wollte der letzte Funke nicht so recht überspringen.

Chuck Novak, bisher immer eher als Nebenfigur in einigen Folgen, bekommt hier erstmals einen wichtigeren Part. Und auch hier kann Tobias Kluckert sein Talent beweisen und bleibt in jeder Szene glaubhaft. Arianne Borbach spricht seine Schwester Dr. Kim Novak, ihre dunkle Stimme bekommt hier durch die lockere Art einen ganz anderen Klang. Erzähler Till Hagen kann mit fester Stimme und leichtem Augenzwinkern in seinen Texten überzeugen. Weitere Sprecher sind Andy Matern, Rainer Fritzsche und Fang Yu.

Die Musik ist flott und passt gut zu der Grundstimmung der Story. Immer wieder sind abwechslungsreiche Melodien zu hören, die sich zum Finale hin deutlich verstärken und einen spannungsgeladenen Showdown ermöglichen. Auch die Geräusche sind einwandfrei eingefügt und glaubhaft.

Der Kampf zweier - extrem hässlicher - Werwölfe ist nicht nur Teil des Hörspiels, sondern auch auf dem Titelbild zu sehen, stimmungsvoll unterstützt durch einen Vollmond. Der eher abstrakte Zeichenstil sorgt für eine interessante Gestaltung mit Reihen von verschiedenfarbigen Punkten. Im Inneren ist ein kleiner, amüsanter Text zu finden.

Fazit: Nicht ganz so einfalls- und temporeich wie die Vorgänger, trotzdem gute Unterhaltung.

VÖ: 28.Mai 2010
Label: Folgenreich / Universal
Bestellnummer: 978-3-8291-2356-3
 
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