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Jack Slaughter – Hörspielbox II (Folgen 11-20)

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Jacksonville wird zum Hauptschauplatz des Kampfes zwischen Gut und Böse. Doch auch wenn der diabolische Professor Doom zunächst in einem Formtief feststeckt und seine dämonische Seite nicht so recht zeigen kann, holt er später zum alles vernichtenden Schlag aus – also, immer und immer wieder. Doch Jack Slaughter, die Tochter des Lichts, und seine Freunde müssen sich noch gegen die Attacken ganz anderer Wesen erwehren...

Die bei Folgenreich erschienene Hörspielserie „Jack Slaughter“ war vorrangig eine Parodie auf die vielen Geisterjäger-Reihen seiner Zeit, hat sich im Laufe der Zeit aber immer näher an genau diese angenähert und die Handlung düsterer und komplexer werden lassen – allerdings ohne jemals den humoristischen Grundton zu verlieren. Davon kann man sich auch in der zweiten Hörspielbox überzeugen, die Folgenreich fünf Jahre nach der Einstellung der Serie veröffentlicht hat. Auch hier funktioniert die schräge Zusammenstellung der Charaktere bestens, auch hier sind viele Anspielungen auf andere Serien vorhanden, auch hier ist man um einen trockenen Spruch nie verlegen. Doch die Handlung wurde insgesamt auch komplexer, neue Gegenspieler tauchen auf, Nebencharaktere entwickeln sich zu ernstzunehmenden Gegnern. So wird der Ausdruck der Serie insgesamt etwas düsterer und verliert dabei auch etwas von seinem großen Reiz – hat man sich anfangs noch für das Alleinstellungsmerkmal „Sitcom“ entschieden, war die Abgrenzung besonders im apokalyptischen Finale nicht mehr so deutlich. Diese zweite Hälfte der Serie ist immer noch äußerst unterhaltsam, besonders da die Anspielungen auf andere Serien noch treffender waren, doch insgesamt ist diese Box nicht ganz so stark wie ihr Vorgänger.

Arianne Borbach ist als parapsychologisches Bikinimodel eine der Mitstreiterinnen von Jack Slaughter und gestaltet ihre Rolle sehr sicher, sie greift den Humor der Bücher auf eine sehr trockene Art auf und bleibt durchgängig sehr stark. Auch David Nathan ist als Tony Bishop eine sehr gute Wahl, er beweist hier sein Talent für das richtige Timing und kann jede Szene ausdrucksstark und humorvoll gestalten. Lutz Mackensy kehrt als Luzie seine diabolische Seite nach außen, die wiederkehrende Rolle wird von ihm mit einer sehr treffenden Stimmfacette versehen. Weitere Sprecher sind Cathleen Gawlich, Engelbert von Nordhausen und Marie Bierstedt.

Musikalisch wird sich hier viel Abwechslung geboten, harte Gitarrenmusik hier, entspannte Melodien, um die Szenenwechsel sanfter zu gestalten dort, eine gelungene Mischung. Die Geräusche dürfen manchmal etwas aufdrehen und sind Stilmittel, um Dramatik zu steigern, aber auch schlicht um die Szenen präsenter erscheinen zu lassen. Insgesamt eine stimmige Leistung.

Das Cover ist in der gleichen Optik gehalten wie schon die erste Box, das Motiv wurde lediglich anders eingefärbt. So entsteht ein Wiedererkennungswert, ohne das große Verwechslungsgefahr besteht. Die ursprünglichen Cover sind in dem beiliegenden Booklet zu sehen, welches zwar eine übersichtliche Trackübersicht, aber keine Auflistung der Sprecher bietet. Alles ist untergebracht in einem hübschen, stabilen Digipack.

Fazit: Die humorvolle Grundstimmung der Serie bleibt vorhanden, auch hier wird ein Feuerwerk an urkomischen Ideen und parodistischen Anspielungen geboten. Doch insgesamt ist die Szenerie düsterer und bedrohlicher, sodass sich beide Ansätze ein wenig aufheben. Trotz des Abfalls der Stimmung ist hier noch nicht die Luft raus, auch diese zweite Box macht noch viel Spaß.

VÖ: 2. Februar 2018
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602567042549
 
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