Wavedancer

Mitglied
Hallöchen.
Wie geht's dir (ja, genau dir!) eigentlich, wenn du deine Stimme in einem der Hörspiele hörst? Hörst du es noch raus, dass du es bist oder ist es der Charakter, dem du deine Stimme leihst, der da spricht? Wenn an einer Stelle in einem Hörspiel welches du grad hörst bald deine Stimme auftaucht, denkst du dann jedes Mal "Oh Gott, wir werden alle sterben!" oder kriegst du es schon gar nicht mehr mit?
Ich weiß, es ist eher eine kindische Frage, doch interessiert's mich trotzdem, da ich als Hörer im Genuss der "subjektive" Neutralität stehe und wenn die Geschichte gut ist und der Charakter eine dementsprechend passende Stimme geliehen bekam, dann bin ich "weg", doch wie sieht's mit dir, dem Beteiligten aus? Hört der "Schnitter" jedesmal die Schnitte raus oder der Autor die Denkfehler oder denkt er sich gelegentlich "Das hätte ich anders machen sollen" oder "BULLSEYE!"? Oder der Musiker "Da muss ich in Zukunft mehr drauf achten, solche Situationen besser zu betonen" oder "Boah, iss dat goil ey!!!"?
Wenn du in der Küche sitzt und Zwiebeln schneidest (oder lässt du schon schneiden? :p), erwartest du schon einen roten Teppich vom Tisch zum Herd oder bist du Ottonormalverbraucher und du hast die selbe Färbung am benutzten Klopapier während des Falls in das Klosett entdeckt wie jeder andere?
Erwartest du etwas von Produktionen hier oder ist es ein Hobby, das dir schlichtweg Spaß macht?
Spielst du eine fertige Produktion deinem persönlichen Umfeld vor und was sagt es dazu?
 

jam

Absolut
Sprechprobe
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AW: Interview mit einem ... wen auch immer.

Wie wäre es, wenn du im Vorstellungen-Thread erst mal ein wenig über dich erzählst, wenn du magst? Wer ist dieser Wavedancer, der nahe der Nyquist-Frequenz auf den Wellen herumtanzt?:wink:
 
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SeGreeeen

Kaaaaarakaluuuuuuuhhhh!!!!
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AW: Interview mit einem ... wen auch immer.

Hört der "Schnitter" jedesmal die Schnitte raus oder der Autor die Denkfehler oder denkt er sich gelegentlich "Das hätte ich anders machen sollen" oder "BULLSEYE!"?

Als Cutter, Autor und Sprecher in meiner eigenen kleinen Hörspielserie kann ich dir sagen, dass auf mich alles genannte zutrifft :D. Ich bin sehr kritisch und denke bei jedem Mal anhören "Das hätt ich anders sagen ... schreiben ... schneiden sollen!"
Aber was will man machen ;). Beim nächsten Mal drauf achten :D.
 

jam

Absolut
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AW: Interview mit einem ... wen auch immer.


Hi!:)

Wie geht's dir (ja, genau dir!) eigentlich

Ach, mal so, mal so, aber meistens ganz gut.

...wenn du deine Stimme in einem der Hörspiele hörst?

Ach so...:) Najaaaa, ...

Hörst du es noch raus, dass du es bist oder ist es der Charakter, dem du deine Stimme leihst, der da spricht? Wenn an einer Stelle in einem Hörspiel welches du grad hörst bald deine Stimme auftaucht, denkst du dann jedes Mal "Oh Gott, wir werden alle sterben!" oder kriegst du es schon gar nicht mehr mit?

...laß mich doch mal ausreden!:) Ich glaube, das ist ein Gewöhnungsprozeß. Ganz am Anfang denkt vermutlich jeder über seine Stimme eher nicht so gut. Ich persönlich bin mein schärfster Kritiker, und ich fand meine Stimme immer schon furchtbar anzuhören (genauso, wie mich auf Video zu sehen). Nur dadurch, daß ich sie nun so gut von Aufnahmen her kenne, bin ich in der Lage, mich selbst anzuhören. Hörspielproduktionen habe ich noch nicht so viele gemacht, aber jedesmal bekomme ich Adrenalinschübe, wenn ich weiß, daß ich gleich zu hören bin (in Musikstücken ist es ganz genauso). Wenn ich mir das Hörspiel, oder den Part, allein anhöre, achte ich auf alle Fehler und fange immer an zu schwitzen, wenn ich welche finde, gerade, wenn mir die Fehler doch erst auffallen, wenn andere meine Aufnahmen hören (was immer noch echt unangenehm für mich ist). <-- so war es zumindest am Anfang.
Die Routine macht's einfach erträglich, denke ich. Inzwischen kann ich Produkte, die mich als Sprecher/Cutter/Musiker enthalten, eher als Einheit genießen - ich muß nicht mehr so sehr die enthaltenen Todeszonen fürchten.:)

Hört der "Schnitter" jedesmal die Schnitte raus oder der Autor die Denkfehler oder denkt er sich gelegentlich "Das hätte ich anders machen sollen" oder "BULLSEYE!"? Oder der Musiker "Da muss ich in Zukunft mehr drauf achten, solche Situationen besser zu betonen" oder "Boah, iss dat goil ey!!!"?

Das hängt vom Produkt ab. Aber eigentlich kann ich alles, hin und wieder, mit Ja beantworten.:) Wenn die Arbeit schon länger her ist, fällt es irgendwie leichter sich das ohne Herzkasper anzuhören. Dann höre ich auch nicht mehr alle Schnitte, aber miese Betonungen beim Sprechen schon. Wenn mir die Musik nach fünf Jahren immer noch gefällt, stellt mich das schon zufrieden, auch wenn ich nicht gleich ausflippen würde. Und manchmal denke ich: "Puh, das kann ich inzwischen besser." Aber das Konzept der Special Editions spare ich mir meistens und mache lieber was Neues.;)

Wenn du in der Küche sitzt und Zwiebeln schneidest (oder lässt du schon schneiden? :p), erwartest du schon einen roten Teppich vom Tisch zum Herd oder bist du Ottonormalverbraucher und du hast die selbe Färbung am benutzten Klopapier während des Falls in das Klosett entdeckt wie jeder andere?

Das mit dem Teppich sollte ich meiner Frau mal vorschlagen.:) Ansonsten schneidet sie meist die Zwiebeln, weil ich nach zwei Sekunden vor lauter Tränen nichts mehr sehe und mir eher in den Finger schneiden würde. Mein Auto tankt Diesel, aber ich denke, ich bin trotzdem kompletter Durchschnitt und habe einfach Spaß am Hobby. So lange das so ist, bleibe ich dabei.:)

Erwartest du etwas von Produktionen hier oder ist es ein Hobby, das dir schlichtweg Spaß macht?

Ich fänd's ja cool, wenn jemand durch dieses Forum tatsächlich den Fuß in die Sprecher-Tür bekommt. Aber letztlich hängt das ja von vielen Faktoren ab, nicht nur davon, wie gut jemand dich in einem Hörspiel z.B. "präsentiert". Ich für meinen Teil freue mich darüber, wenn ich Sachen hinkriege, die ich vorher noch nicht probiert habe. Und wenn andere sich drüber freuen können, ist das um so besser. Aber es wird für mich immer ein Hobby bleiben, was ja nicht heißen muß, daß das Niveau deshalb niedrig sein oder bleiben muß.:)

Spielst du eine fertige Produktion deinem persönlichen Umfeld vor und was sagt es dazu?

Hmpf, ich darf meiner Tochter ja nicht mal was vorsingen, weil sie das nicht hören will. Das Hörspiel, das ich ihr mal vorgespielt hatte, fand sie zu gruselig. Einzig "Ghosttown 3" war ihr persönlicher Sommerhit, aber das war ja auch nicht ausschließlich von mir.:) Nein, ich spiele die Erzeugnisse, in denen ich mitwirke, eher nicht meinem Umfeld vor. Es wäre mir zwar nicht zu peinlich, aber ich bin ein mitfühlender Mensch.



Gern geschehen. Ach so, nee, das hat der Wavedancer nie gesagt.:) Ich hoffe, das ist hier jetzt nicht zu sehr als Selbstdarstellung 'rübergekommen. Es war nur eine alte Rechnung, die ich mit dem Wavedancer zu begleichen hatte. Zufrieden, Wavedancer?!
 
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