Poldi
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Insel-Krimi – 3. Eisenhut und Sylter Spitze
Marga Neumann hat sich nach dem Tod ihres Mannes in ein einsam gelegenes Haus auf Sylt zurückgezogen und lebt ein ruhiges, aber glückliches Leben, indem sie mit Kräutern aus ihrem Garten allerlei Salben anrührt, eine enge Freundschaft zu der gleichaltrigen Hedwig pflegt oder den Postboten Harald aus der Fassung bringt. Als bei dem Ausbau des Glasfasernetzes auf der Insel ein Gasleck austritt, muss sie ihr geliebtes Haus jedoch verlassen und macht einige merkwürdige Entdeckungen...
Es hat etwas gedauert, bis Contendo Media die dritte Folge seines „Insel-Krimis“ nachlegt, doch nun ist die Episode mit dem ebenso sperrigen wie reizvollen Titel „Eisenhut und Sylter Spitze“ auf dem Markt. Wieder eine neue Szenerie, wieder neue Charaktere – aber insbesondere wieder eine neue Stimmung. Sicherlich wird es auch hier viel Lokalkolorit präsentiert, doch der Grundsatz ist ein ganz anderer. Die beiden Damen Marga und Hedwig stehen gemeinsam mit dem charmanten und etwas schlichten Harald im Mittelpunkt, diese sehr besondere Dreierkonstellation sorgt für viele unterhaltsame und warmherzige Momente. Und so wird am Anfang auch viel Zeit darauf verwendet, die drei vorzustellen, ohne dass auch nur der Hauch eines Krimis zu spüren ist. Erst langsam kommt die Handlung in Gang, was gleichwohl unterhaltsam und kurzweilig wirkt. Der Fall an sich ist in groben Zügen schnell erahnt und bietet kaum Überraschungen, wird aber launig erzählt. Es gibt kleine Stolpersteine und nicht ganz stimmige Handlungen einiger Charaktere, was aber hinter der positiven und lockeren Grundstimmung verborgen wird. Das Ende überzeugt mit einem cleveren Schachzug der Protagonisten, was einige witzige Momente beinhaltet. Schön auch, dass es in einem Krimi von völlig unblutig zugehen kann. Heitere Krimis sind im Vorabendprogramm im Fernsehen schon seit langem im Trend, „Eisengut und Sylter Spitze“ beweist, dass dieses Konzept auch als Hörspiel bestens funktioniert.
Auch wenn Bodo Wolf, Michael-Che Koch, Louis Friedemann Thiele und Tobias Brecklinghaus in den Nebenrollen durchaus eine gute Figur machen, wird ihnen von den Hauptsprechern deutlich die Show gestohlen. Allen voran Katja Brügger, die mit ihrer kratzigen und kraftvollen Stimme die resolute Kräutersammlerin Marga sehr präsent spricht und ihr eine ganz besondere Ausstrahlung verleiht. Auch Liane Rudolph hat mir als Hedwig Steenfatt sehr gut gefallen, auch die bringt viel Charme und Ausstrahlung mit ein und präsentiert eine lebenslustige und pfiffige ältere Dame. Sascha von Zambelly ergänzt das Trio als schusseliger Postbote Harald Manfraß, den er mit natürlichem Witz und treffendem Timing ausstattet.
Musik ist in dieser Folge recht wenig im Einsatz, eine wesentlich größere Rolle spielen in der Handlung die Geräusche. Meist erzeugen sie eine ruhige, aber stimmige Atmosphäre, manchmal lassen sie auch die Handlungen der Protagonisten lebendiger wirken. Da nur wenige verschiedene Szenerien vorhanden sind, gibt es dabei nicht allzu viel Abwechslung.
Toll, dass man auf dem Cover direkt einen Eindruck von dem hübschen Haus von Marga samt des Kräutergartens und dem Eisenhut bekommt, wobei der obligatorische Leuchtturm bei einem Hörspiel an Deutschlands Küste wohl nicht fehlen darf. Der klare Fotostil des Titelbildes passt dabei gut zu dem Ausdruck der Handlung.
Fazit: Die Handlung ist eher schlicht und nicht sonderlich überraschungsreich, punktet aber mit viel lockerer Ausstrahlung und sehr liebenswerten Charakteren. Wer bei einem Krimi miträtseln will, ist hier nicht ganz richtig, wer sich in einer angenehmen Stimmung treiben lassen will, hingegen sehr. Ich habe dieses Hörspiel jedenfalls genossen, das zwar nicht spannend, aber charmant ist.
VÖ: 29. Juni 2018
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-99-4
Marga Neumann hat sich nach dem Tod ihres Mannes in ein einsam gelegenes Haus auf Sylt zurückgezogen und lebt ein ruhiges, aber glückliches Leben, indem sie mit Kräutern aus ihrem Garten allerlei Salben anrührt, eine enge Freundschaft zu der gleichaltrigen Hedwig pflegt oder den Postboten Harald aus der Fassung bringt. Als bei dem Ausbau des Glasfasernetzes auf der Insel ein Gasleck austritt, muss sie ihr geliebtes Haus jedoch verlassen und macht einige merkwürdige Entdeckungen...
Es hat etwas gedauert, bis Contendo Media die dritte Folge seines „Insel-Krimis“ nachlegt, doch nun ist die Episode mit dem ebenso sperrigen wie reizvollen Titel „Eisenhut und Sylter Spitze“ auf dem Markt. Wieder eine neue Szenerie, wieder neue Charaktere – aber insbesondere wieder eine neue Stimmung. Sicherlich wird es auch hier viel Lokalkolorit präsentiert, doch der Grundsatz ist ein ganz anderer. Die beiden Damen Marga und Hedwig stehen gemeinsam mit dem charmanten und etwas schlichten Harald im Mittelpunkt, diese sehr besondere Dreierkonstellation sorgt für viele unterhaltsame und warmherzige Momente. Und so wird am Anfang auch viel Zeit darauf verwendet, die drei vorzustellen, ohne dass auch nur der Hauch eines Krimis zu spüren ist. Erst langsam kommt die Handlung in Gang, was gleichwohl unterhaltsam und kurzweilig wirkt. Der Fall an sich ist in groben Zügen schnell erahnt und bietet kaum Überraschungen, wird aber launig erzählt. Es gibt kleine Stolpersteine und nicht ganz stimmige Handlungen einiger Charaktere, was aber hinter der positiven und lockeren Grundstimmung verborgen wird. Das Ende überzeugt mit einem cleveren Schachzug der Protagonisten, was einige witzige Momente beinhaltet. Schön auch, dass es in einem Krimi von völlig unblutig zugehen kann. Heitere Krimis sind im Vorabendprogramm im Fernsehen schon seit langem im Trend, „Eisengut und Sylter Spitze“ beweist, dass dieses Konzept auch als Hörspiel bestens funktioniert.
Auch wenn Bodo Wolf, Michael-Che Koch, Louis Friedemann Thiele und Tobias Brecklinghaus in den Nebenrollen durchaus eine gute Figur machen, wird ihnen von den Hauptsprechern deutlich die Show gestohlen. Allen voran Katja Brügger, die mit ihrer kratzigen und kraftvollen Stimme die resolute Kräutersammlerin Marga sehr präsent spricht und ihr eine ganz besondere Ausstrahlung verleiht. Auch Liane Rudolph hat mir als Hedwig Steenfatt sehr gut gefallen, auch die bringt viel Charme und Ausstrahlung mit ein und präsentiert eine lebenslustige und pfiffige ältere Dame. Sascha von Zambelly ergänzt das Trio als schusseliger Postbote Harald Manfraß, den er mit natürlichem Witz und treffendem Timing ausstattet.
Musik ist in dieser Folge recht wenig im Einsatz, eine wesentlich größere Rolle spielen in der Handlung die Geräusche. Meist erzeugen sie eine ruhige, aber stimmige Atmosphäre, manchmal lassen sie auch die Handlungen der Protagonisten lebendiger wirken. Da nur wenige verschiedene Szenerien vorhanden sind, gibt es dabei nicht allzu viel Abwechslung.
Toll, dass man auf dem Cover direkt einen Eindruck von dem hübschen Haus von Marga samt des Kräutergartens und dem Eisenhut bekommt, wobei der obligatorische Leuchtturm bei einem Hörspiel an Deutschlands Küste wohl nicht fehlen darf. Der klare Fotostil des Titelbildes passt dabei gut zu dem Ausdruck der Handlung.
Fazit: Die Handlung ist eher schlicht und nicht sonderlich überraschungsreich, punktet aber mit viel lockerer Ausstrahlung und sehr liebenswerten Charakteren. Wer bei einem Krimi miträtseln will, ist hier nicht ganz richtig, wer sich in einer angenehmen Stimmung treiben lassen will, hingegen sehr. Ich habe dieses Hörspiel jedenfalls genossen, das zwar nicht spannend, aber charmant ist.
VÖ: 29. Juni 2018
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-99-4