Poldi
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In Stahlgewittern (Ernst Jünger)
Erster Eindruck: Krieg aus der Sicht eines Kriegers
Ernst Jünger zieht als junger Mann zu Beginn des ersten Weltkrieges direkt an die Front, begrüßt werden er und seine Kameraden von dem rollenden Donner der tobenden Schlacht. Im Laufe der Zeit erlebt Jünger den ganzen Schrecken des Krieges, erlebt wie seinen Kameraden von Kugeln das Gesicht zerfetzt und Verwundete im Granatenfeuer verbrennen...
Mit „In Stahlgewittern“ hat Ernst Jünger seine eigenen Erlebnisse geschildert, einige Jahre nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Und er tut es, andres an von anderen Werken gewohnt, sehr neutral, fast schon sachlich und beschränkt sich auf seine eigenen Sinneseindrücke. Gerade deshalb wird dieses Werk sehr ambivalent betrachtet, doch genau deshalb ist es auch so erschütternd und eindringlich. Gerade diese Nüchternheit offenbart den wahren Schrecken des Krieges, gerade deswegen spinnen sich die schlimmsten Szenarien im Kopf des Hörers weiter. Zutiefst bewegt wird man zurückgelassen mit den Bildern, die man nicht mehr loswird. Die Sprache ist dabei so wortgewaltig und treffend, sehr lebendig, wobei kaum wörtliche Rede vorkommt, das meiste kommt aus dem Inneren von Jünger. Das Buch beschreibt kaum, was der Krieg mit einem Menschen macht, ist kein klares Statement für oder gegen ihn, sondern lässt einen selbst beurteilen, was er mit einem selbst machen würde. Einige Szenen sind wirklich heftig und blutig, schockieren und erschrecken und sind nicht für zart besaitete Gemüter.
Tom Schilling wurde als Sprecher dieses außergewöhnlichen Werkes gewählt, was er auf seine ganz eigene Weise löst. Auch er nimmt Emotionen aus seiner Stimme, beschränkt sich auf die Beschreibung von Sinneseindrücken. Doch das tut er mit einer Intensität, die beeindruckt und den Hörer völlig einnimmt, die Schrecken hinter all der Nüchternheit offenbart und die Ereignisse lang im Gedächtnis nachhallen lässt.
Das Cover zum Hörbuch wurde sehr schlicht gestaltet, auf rein weißem Hintergrund ist ein Foto des Autors als junger Mann zu sehen, in Uniform und mit ernstem Gesichtsausdruck. Der Banner, der Titel und Autor zeigt, ist ebenso simpel gehalten. Als merkwürdig empfinde ich die restliche Gestaltung der Box, das von comicartigen Explosionswolken auf orangenem Hintergrund geprägt ist und verharmlosend wirkt für dieses schreckensreiche Hörbuch. Als Bonus sind noch einige Originaltöne des Autors auf den 10 CDs vorhanden.
Fazit: Mit klaren, gradlinigen Worten und Schilderungen vermittelt Ernst Jünger hier ein sehr eindringliches Bild vom Krieg, sehr nahbar und packend. Dass er so emotionslos schildert erlaubt dem Hörer, sich selbst anzunähern. Die hervorragende sprachliche Leistung von Tom Schilling unterstreicht dies noch einmal.
VÖ: 12.Mai 2014
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3844513325
Erster Eindruck: Krieg aus der Sicht eines Kriegers
Ernst Jünger zieht als junger Mann zu Beginn des ersten Weltkrieges direkt an die Front, begrüßt werden er und seine Kameraden von dem rollenden Donner der tobenden Schlacht. Im Laufe der Zeit erlebt Jünger den ganzen Schrecken des Krieges, erlebt wie seinen Kameraden von Kugeln das Gesicht zerfetzt und Verwundete im Granatenfeuer verbrennen...
Mit „In Stahlgewittern“ hat Ernst Jünger seine eigenen Erlebnisse geschildert, einige Jahre nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Und er tut es, andres an von anderen Werken gewohnt, sehr neutral, fast schon sachlich und beschränkt sich auf seine eigenen Sinneseindrücke. Gerade deshalb wird dieses Werk sehr ambivalent betrachtet, doch genau deshalb ist es auch so erschütternd und eindringlich. Gerade diese Nüchternheit offenbart den wahren Schrecken des Krieges, gerade deswegen spinnen sich die schlimmsten Szenarien im Kopf des Hörers weiter. Zutiefst bewegt wird man zurückgelassen mit den Bildern, die man nicht mehr loswird. Die Sprache ist dabei so wortgewaltig und treffend, sehr lebendig, wobei kaum wörtliche Rede vorkommt, das meiste kommt aus dem Inneren von Jünger. Das Buch beschreibt kaum, was der Krieg mit einem Menschen macht, ist kein klares Statement für oder gegen ihn, sondern lässt einen selbst beurteilen, was er mit einem selbst machen würde. Einige Szenen sind wirklich heftig und blutig, schockieren und erschrecken und sind nicht für zart besaitete Gemüter.
Tom Schilling wurde als Sprecher dieses außergewöhnlichen Werkes gewählt, was er auf seine ganz eigene Weise löst. Auch er nimmt Emotionen aus seiner Stimme, beschränkt sich auf die Beschreibung von Sinneseindrücken. Doch das tut er mit einer Intensität, die beeindruckt und den Hörer völlig einnimmt, die Schrecken hinter all der Nüchternheit offenbart und die Ereignisse lang im Gedächtnis nachhallen lässt.
Das Cover zum Hörbuch wurde sehr schlicht gestaltet, auf rein weißem Hintergrund ist ein Foto des Autors als junger Mann zu sehen, in Uniform und mit ernstem Gesichtsausdruck. Der Banner, der Titel und Autor zeigt, ist ebenso simpel gehalten. Als merkwürdig empfinde ich die restliche Gestaltung der Box, das von comicartigen Explosionswolken auf orangenem Hintergrund geprägt ist und verharmlosend wirkt für dieses schreckensreiche Hörbuch. Als Bonus sind noch einige Originaltöne des Autors auf den 10 CDs vorhanden.
Fazit: Mit klaren, gradlinigen Worten und Schilderungen vermittelt Ernst Jünger hier ein sehr eindringliches Bild vom Krieg, sehr nahbar und packend. Dass er so emotionslos schildert erlaubt dem Hörer, sich selbst anzunähern. Die hervorragende sprachliche Leistung von Tom Schilling unterstreicht dies noch einmal.
VÖ: 12.Mai 2014
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3844513325