Poldi

Mitglied
Hellboy - 6. Ghost

hellboy6.jpg


Erster Eindruck: Ein Geist und ein Voodoo-Meister

Hellboy, der mächtige Ermittler der B.U.A.P. wird nach Arcadia geschickt, einer Stadt in der seit über 100 Jahren Mord und Kriminalität das Bild bestimmt. Zusammen mit der übersinnlich begabten Jo ist er auf der Suche nach einem weiblichen Geist, die mit Pistolen bewaffnet Kriminelle tötet. Doch als er ihr begegnet, ist er nicht nur von ihrem scharfen Outfit beeindruckt, sondern gerät auch in tödliche Gefahr...

"Ghost" - hinter dem schlichten Titel der sechsten Hellboy-Folge versteckt sich mehr, als man anfangs vermuten kann. Denn statt einem ätherischen Wesen geht es um eine äußerst taffe und entschlossene Frau. So bekommt man wieder eine sehr actionreiche und knallige Folge zu Ohr, die mich wirklich gepackt hat. Schon das recht lange Intro, das 100 Jahre zuvor spielt, ist toll umgesetzt und ist in Bezug auf die Handlung sehr aufschlussreich. Doch auch die eigentliche Handlung ist seit der ersten Begegnung von Hellboy und dem Geist eine sehr spannende Angelegenheit und schlägt immer wieder neue Haken, was sie sehr dynamisch und überraschend hält. Das Finale endet in einem großen Kampf, kann aber danach noch nachdenklich stimmen und lässt auf ein weiteres Auftauchen von Ghost hoffen. Wie die anderen Folgen macht es hier die Mischung: Eine lockere Erzählweise mit einer großen Portion schwarzen Humors, eine spannende Geschichte und auch mal die sachlichen Auszüge aus den B.U.A.P.-Akten ergeben ein sehr unterhaltsames Hörspiel, dass ich als ebenso stark wie die letzte Folge einordnen möchte und damit wärmstens empfehlen kann.

Auch hier wurde bis in kleine Nebenrollen auf professionelle und engagierte Sprecher Wert gelegt. So wird Ghost von Simona Pahl gesprochen, die jede Facette zwischen hart und gefühlvoll punktgenau trifft und so sehr überzeugend agiert. Auch Kurt Glockzin, der eine Schlüsselrolle übernommen hat, ist mit seiner einprägsamen Stimme und präziser Aussprache die perfekte Wahl gewesen. Überraschend gut war die mir bis dato unbekannte Kim Pfeiffer, die als Jo eine sehr sanfte und gefühlsbetonte Darbietung abliefert. Weitere Sprecher sind Robert Schlunze, Robert Missler und Helmut Krauss.

Akkustisch bewegt sich Hellboy auch hier wieder auf höchsten Niveau und ist mit abwechslungsreichen musikalischen Arrangements sehr stimmungsvoll und gibt den Szenen ein wunderschönes Gewand. Doch auch die Sounds und Effekte (beispielsweise eine stark entstellten Stimme) fügen sich gut in die Geschichte ein und gestalten besonders die vielen actionreichen Kämpfe sehr glaubwürdig. Kino für die Ohren eben!

Sehr gut gefällt mir dieses mal die Covergestaltung, auf der wir nicht nur Ghost und Hellboy sehen, sondern auch einen Hintergrund mit vielen stimmigen Elementen. Das kleine Booklet weist auf andere Produkte von Lausch und Hellboy hin, überzeugt aber auch mit ausführlichen Informationen und einigen Bildern aus dem zugehörigen Comic, sodass man auch einen Kampf zwischen Ghost und Hellboy betrachten darf.

Fazit: Hellboy in Hochform! Ich habe jede der 61 Minuten in vollen Zügen genossen.
 
Oben