Poldi

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Heidi – 1. Die Reise zum Großvater

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Erster Eindruck: Neuauflage des Klassikers

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Heide seit vielen Jahren bei ihrer Tante Dete in der Stadt. Doch diese hat nun nach vielen Jahren aufopferungsvoller Hingabe entschlossen, wieder ihren Beruf zu verfolgen und bringt das kleine Mädchen zu ihrem Großvater in die Alpen, wo er von den Bewohnern des nahe gelegenen Dörflis als unfreundlicher Sonderling betrachtet wird. Und auch das erste Aufeinandertreffen der beiden verläuft nicht gerade erfreulich...

Heidi ist eine der bekanntesten Kinderfiguren in Deutschland und den meisten wohl aufgrund der Zeichentrickserie bekannt. Genau diese wurde nun neu aufgelegt und als CGI-Serie produziert, bei Karussell werden auch dazugehörige Hörspiele veröffentlicht. Auf jeder CD sind jeweils drei Episoden zu jeweils etwa 20 Minuten zu hören. Obwohl es sich hierbei um O-Ton-Hörspiele handelt, die Dialoge also der Fernsehserie entnommen wurden und nicht extra neu eingesprochen wurden, fällt dies durch den Einsatz einer Erzählerin und einer passenden Schnitttechnik nicht weiter auf. Die ersten drei Folgen dienen vorrangig der Vorstellung der Grundsituation und der Charaktere, ist aber dennoch recht unterhaltsam gehalten. Die fröhliche Heidi steht dabei im Mittelpunkt, während die Menschen um die herum alles andere als freundlich sind. Besonders der Streit zwischen Dete und dem Almöhi bleibt im Gedächtnis, aber auch die Dorfkinder und sogar der Ziegenpeter sind anfangs alles andere als sanftmütig. Schön zu hören, wie Heidi sich schon hier langsam in ihr Herz schleicht und die raue Schale langsam aufweicht, während Heidis Freude und Sorglosigkeit sehr heimelig wirkt. Durch die drei kurzen Geschichte verlieren auch die jüngsten Zuhörer nicht so schnell die Konzentration, zumal hier sehr kurzweilig erzählt wird.

In der Hauptrolle der Heidi ist Lea Mariage zu hören, die das junge Mädchen sehr flüssig spricht und ihre freundliche und fröhliche Art gut zur Geltung bringt. Die wunderbare Nana Spier ist hier als Tante Dete zu hören, sowohl ihre fürsorgliche Art für ihre Nichte als auch das kratzbürstige Auftreten gegenüber den Dorfbewohnern oder dem Almöhi kann die passend darstellen. Erzählerin Petra Barthel macht ihre Sache ebenfalls sehr gut, bringt eine warmherzige Art mit ein und geht gut auf die zuhörenden Kinder ein. Weitere Sprecher sind Helmut Krauss, Nando Schmitz und Gundi Eberhard.

Als Titelmusik wurde hier natürlich auf die Neuaufnahme des bekannten Klassikers, der Titelmelodie zur japanischen Zeichentrickserie, zurückgegriffen, die auch vor der Fernsehausstrahlung verwendet wurde. Diese stammt von dem momentan sehr gefragten modernen Volksmusiker Andreas Gabalier, der hier seine Stimme recht sanft klingen lässt. Zwischen den einzelnen Episoden werden einige Takte des Songs zur deutlicheren Trennung eingesetzt.

Für das Titelbild wurde eine Szene aus der Serie entnommen, wobei der computeranimierte Stil wohl nicht jedem zusagen dürfte. Die Figuren sind allerdings sehr niedlich dargestellt und sprechen die anvisierte Zielgruppe an, das rundliche Gesicht von Heidi, die wunderschöne Berglandschaft und auch die putzigen Tiere im Hintergrund sind insgesamt recht ansprechend gestaltet.

Fazit: Obwohl die ersten Folgen fast nur der Einführung der Charaktere und der Grundsituation dienen, sind diese recht kurzweilig und vergnüglich geraten. Durch den Einsatz der Erzählerin wirkt diese Produktion fast wie ein Originalhörspiel und weckt so die Erinnerungen an die eigene Kindheit.

VÖ: 8.Mai 2015
Label: Karussell
Bestellnummer: 0600753608524
 
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