Poldi

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Hanni und Nanni – 40. helfen in der Not

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Erster Eindruck: Die Zwillinge als Babysitter

Frau Vogel hat ein großes Problem: Ihre Schwester ist krank geworden, deren Mann ist auf Dienstreise, und nun muss sie sich um die Adoptivtochter Martha kümmern. Dabei hat sie mit dem Unterricht am Lindenhof genug zu tun. Hanni und Nanni bieten sich gleich an, beim Babysitten zu helfen. Doch so süß die Vierjährige auch ist, so anstrengend und lebendig ist sie auch, sodass die erste brenzlige Situation nicht lange auf sich warten lässt…

Die Enid Blyton-Serie Hanni und Nanni hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel und ist eine der Überlebenden aus dem großen Hörspielboom um letzten Jahrtausend. Umso erstaunlicher ist es immer wieder, dass es bisher nur aktuell 40 Folgen gibt, wo doch andere Serien aus der gleichen Zeit die Drei- bis Vierfache Anzahl haben. Da wesentlich weniger Folgen pro Jahr erscheinen, ist die Themenauswahl noch vielfältiger und nicht so abgenutzt – doch bei eben dieser 40. Folge ist dies gründlich daneben gegangen. Sicherlich, die kleine Martha ist zuckersüß und ihre Lebendigkeit ist ansteckend, doch dieser Effekt hält leider nicht lange an und schafft es nicht, über die gesamte Laufzeit zu unterhalten. Im Prinzip läuft alles darauf hinaus, dass Martha in verschiedene gefährliche, für Kinder typische Situationen gerät und Hanni und Nanni damit überfordert sind. Die Aussage ist klar: Es ist nicht immer leicht, auf kleine Kinder aufzupassen, aber das hätte auch in einer abwechslungsreicheren Handlung deutlich werden können. Schade ist auch, dass sich die Persönlichkeiten der andere Lindenhofschülerinnen nicht recht entfalten können, nur in einer eher kurzen Szene wird näher auf sie eingegangen. Leider mal eine Folge, die mir nicht zusagen könnte, zu überraschungsarm und eintönig die Geschichte.

An der sprecherischen Leistung gibt es nichts auszusetzen, auch diese ist auf dem gleichen Niveau wie immer. Rebecca Doerk ist hier als Martha zu hören und klingt dabei sehr niedlich und putzig, kann aber auch trotz ihres jungen Alters die verschiedenen Emotionen des jungen Mädchens glaubhaft darstellen. Frau Vogel wird von Heidi Schaffrath gesprochen, die wie immer eine solide und bodenständige Darstellung abliefert. Erzähler Lutz Mackensy hat gefühlt recht wenige Einsätze, kann diese aber mit seiner angenehmen und freundlichen Stimme unterhaltsam gestalten. Weitere Sprecher sind Regina Lamster, Manuela Dahm und Barbara Schipper.

Auch in Sachen Akustik wird hier solide, standfeste Kost geboten, die gut zu der Serie und der Handlung passt. So gibt es ein paar nette, kleine Melodien, die das Geschehen auflockern und einzelne Szenen voneinander trennen, während bei den Dialogen auf ein paar ausgewählte Geräusche gesetzt wird, die die Geschichte lebendiger und glaubhafter wirken lassen.

Natürlich sind Hanni und Nanni - wie immer – auch hier auf dem Cover zu sehen. Ihre Gesichtsausdrücke schwanken zwischen einem sanften Lächeln und Sorge um Martha, die mit einem breiten Lachen auf einer Schaukel sitzt. Der charmante Zeichenstil, der immer hübsch nostalgisch wirkt, kommt auch hier wieder gut zur Geltung. Das Booklet gibt bis auf die üblichen Infos keine weiteren Zugaben preis.

Fazit: Leider wird hier eine langatmige und überraschungsarme Geschichte präsentiert, die es nicht schafft, spannend oder kurzweilig zu wirken.

VÖ: 15.Februar 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 887654291523
 
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