• Blut-Tetralogie   Dark Space

Janne

Sprecherin
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Ich habe mal eine Frage an die Sprecherzieher/Innen hier im Forum. Nachdem mir im Laufe diverser Umzüge meine Sprecherziehungsbücher aus Schauspielschulzeiten abhanden gekommen sind und ich gerade merke, dass es den einen oder anderen Laut bei mir gibt, der mal wieder etwas Trainigsbedarf hat, wollte ich fragen, ob jemand von euch spontan ein paar gute Übungen für meinen persönlichen Schreckenslaut weiß. Und zwar geht es um das "l" nach einem anderen Konsonanten, besonders die Endung "lich". Also Worte wie "schließlich", "glücklich", "kindlich", köstlich" usw. Bei mir schleicht sich an der Stelle gern ein Schmatzlaut ein, der hinten an den Seiten der Zunge entsteht. Keine Ahnung, wie ich das mache. Ist übrigens ein Laut, der im Isländischen tatsächlich vorkommt, im Deutschen aber doch eher stört. Wer weiß Rat?
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

sehr gute frage, janne!! der schließe ich mich an und füge noch eine hinzu:
wie sprechen sich eigentlich endungen mit -eig und -eug? brotteiG oder brotteich? flugzeuG oder flugzeuch? ich vermute ja eher das G, bin mir aber nicht sicher...
 
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Clara Grün

bald wieder da
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Der Ausspracheduden gibt dir über alle Wörter Auskunft. Brotteig mit g und auch Flugzeug mit g. Oder? Ich geh mal schnell nachschauen.
 

bob7

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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

sehr gute frag, janne!! der schließe ich mich an und füge noch eine hinzu:
wie sprechen sich eigentlich endungen mit -eig und -eug? brotteiG oder brotteich? flugzeuG oder flugzeuch? ich vermute ja eher das G, bin mir aber nicht sicher...
Das weiß ich, das weiß ich :wink:
Hier wird die Endung mit "g" gesprochen.
 

Clara Grün

bald wieder da
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Ja, meine Vermutung hat Detlef bestätigt.
Ein Flugzeug kann also in einen Teich stürzen, aber nicht in einen Teig.
Ist übrigens Band 6 "Aussprache-Wörterbuch" vom Duden, in dem man alles nachschlagen kann.
Aber zurück zu den Übungen ... Ja, das fände ich auch super! Anke, ANKE.
 

Matthias

Mitglied
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Das mit dem Schmatzlaut bei -lich hab ich eben mal ausprobiert und tatsächlich, ich hab das auch! Ist mir beim normalen Sprechen nicht aufgefallen, da es sehr leise ist. Aber wenn man das mal deutlich spricht und genau zuhört...
Wie bekommt man das weg?
 

Janne

Sprecherin
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

klingt fürchterlich, ne? (kl... auch so ein laut...). toll wäre auch noch eine übung, mit der man das harte ch (wie in ach) ein wenig softer schmirgeln kann.
 

Schallmarie

Sprecherin
AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Ich hab' das auch! Es ist wirklich schrecklich. An schlechten Tagen ist es fast ein leises Schnalzen.

Mir ist es das erste Mal aufgefallen, als ich häufiger Wörter mit "Familie" sagen musste. "Familienministerin" war ganz fürchterlich. Immer bei "ilien" schmatzt es.

Es ist, als ob sich meine Zunge dann besonders breit macht und beim Lösen von den Zähnen kommt es dann zu diesem Laut. Ich muss mich höllisch konzentrieren, dann geht es. Ich glaube, wenn ich versuche die Zunge locker zu lassen, dann ist es besser.

Aber vielleicht weiß Aurelin einen Rat? Aurelin, bitte kommen :music:
 

bob7

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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Ich habe mal eine Frage an die Sprecherzieher/Innen hier im Forum. Nachdem mir im Laufe diverser Umzüge meine Sprecherziehungsbücher aus Schauspielschulzeiten abhanden gekommen sind und ich gerade merke, dass es den einen oder anderen Laut bei mir gibt, der mal wieder etwas Trainigsbedarf hat, wollte ich fragen, ob jemand von euch spontan ein paar gute Übungen für meinen persönlichen Schreckenslaut weiß. Und zwar geht es um das "l" nach einem anderen Konsonanten, besonders die Endung "lich". Also Worte wie "schließlich", "glücklich", "kindlich", köstlich" usw. Bei mir schleicht sich an der Stelle gern ein Schmatzlaut ein, der hinten an den Seiten der Zunge entsteht. Keine Ahnung, wie ich das mache. Ist übrigens ein Laut, der im Isländischen tatsächlich vorkommt, im Deutschen aber doch eher stört. Wer weiß Rat?
Also ich bin wahrlich kein Sprecherzieher, habe aber noch mein Buch aus Schauspielschulzeiten ;) Ich zitiere:

L - Stimmhafter Engelaut. Kiefer leicht gesenkt; Lippenöffnung; Zungenspitze artikuliert gegen den Aleolarrand der oberen Schneidezähne. Zungenrücken ist aufgewölbt und läßt dabei an beiden Seiten den Phonationsstrom passieren; Gaumensegel ist gehoben; die Stimme klingt volltönend (ohne Reibegräusche)

Übungsworte Häufungen:
Liebeslied, Lebenslust, Lappland, Loblied, lieblich, Lötlampe, Lettland, Lampenlicht, lieblos, Liebesleid, loslassen, lautlos, stahlblau

Generell würde ich noch sagen: "Vorne" sprechen und versuchen bei Einsprechübungen viel auf die Zungengeläufigkeit achten. Das ist schwer zu erklären, deshalb hier ein hemdsärmliges Spontanvideo für Euch dazu:
www.voxcoach.de/temp/vornesprechen.m4v
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

oh scheisse...bei "familie" ist es ja echt die hölle! ist mir noch nie aufgefallen! krass...
 

Janne

Sprecherin
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

mein Gott bin ich froh, dass ich nicht die einzige bin! Das tückische ist, dass man sich drauf konzentrieren und gleichzeitig entspannen muss, damit es nicht schmatzt. Ich spreche gerade ein Hörbuch ein und musste lauter Sätze wegen dieses Lautes wiederholen. Das kostet so viel Zeit! Und Nerven!!!
 

Matthias

Mitglied
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Oh ja! Familienministerin ist wirklich böse! Na dann kuck ich mir mal Detlefs Video an... (schon mal vielen Dank dafür!)

ps: Sehr cooles Video! :D
 
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bob7

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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Oh ja! Familienministerin ist wirklich böse! Na dann kuck ich mir mal Detlefs Video an... (schon mal vielen Dank dafür!)

ps: Sehr cooles Video! :D

Hihihi - Danke, ich hoffe es funktioniert einigermaßen (sowohl die Übungen als auch das Abspielen des Videos)
 

Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

@ Clara
ja, aber natürlich könnte ein Flugzeug doch auch in einen Teig stürzen. Z.B. als Fin Mc'Cools Mutter einen Christstollen vorbereitete, damals natürlich am heutigen Giants' Causeway, als die Riesen aus Schottland sich noch nicht mit ihren irischen Cousins angelegt hatten, um den Clan zu laden....Also das war ein Teig, sag ich Dir, da hätte auch ein Flugzeug reinstürzen können - nur gabs damals halt noch keine....äääh oder ist das jetzt etwa abwegik hier...was soll's....is mir doch gleig.
lG
 

tdoubleb

Tore Björn Buschsenja
AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Und ich hatte die Anke gestern schon gefragt, was denn eine Sprecherzieherin macht. Hätte ich das hier gestern gesehen, wäre mir das wohl klar gewesen. :)
 

Janne

Sprecherin
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

sind immer noch keine Sprecherzieher/Innen anwesend?
 

joe adder

Karsten Sommer
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AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Haha, sehr unterhaltsames und zugleich lehrreiches Video! :thumbsup:
In der Tat!
bg-1288987324.gif
Muss ich mir unbedingt merken. :)
 

Anke

Anke Bullemer
AW: Hallo Sprecherzieher/Innen!

Hallo ihr Lieben,
na was geht denn hier ab. Das war doch schon sehr gut Detlef. Kannst übrigens schon mit deinem Namen üben. Die Zunge muss natürlich ziemlich beweglich und flexibel sein und sollte vor dem Sprechen doch etwas motiviert werden. Denn wenn die nicht will, kannste es vergessen. Gute Übungen von Detlef, dazu könnte man noch die sogenannte "Glöckchenübung" nehmen: Zungenspitze pendelt während der Stimmgebung am Saum der vorgestülpten Lippen hin und her (blom, blum, blam z.B.). Oder einfach die Konsonanten k,p,t flüstern, immer schneller werdend. Immer gut die Artikulationsspannung lösen, erst dann kann etwas Neues entstehen. Man kann auch Vokale einfügen: kept, kipt, kopt, kapt usw.. Natürlich zwecks Geläufigkeit immer schneller werdend. So wird die Zunge in Bewegung gesetzt und kann sich auch beim Sprechen im Zusamenhang schneller und flexibler lösen. Bei den meisten bleibt sie nämlich einfach in der vorhergehenden Artikulationseinstellung kleben. Die Artikulationsspannung wird also nicht gelöst. Und das ist glaube ich bei dir, Janne der Fall. Z.B. bei dem Wort "deutlich". Du löst einfach nicht die Artikulationsspannung des "t" auf, sondern der Zungensaum legt sich den Zähnen und dem Zahndamm des Oberkiefers an und bildet weiterhin einen Verschluss, also schließt den Mundraum ab. Das tut er aber nicht beim "l". Die Einstellung hat Detlef beschrieben. Es ist also eine Sache des Lösens: "deut-lich. Das ist die Ursache des "Schmatzens" Die Zunge löst sich nicht richtig von der oberen Zahnreihe beim "l".
Aber Vorraussetzung für eine gute, flexible Artikulation ist das Auseinanderkriegen des Kiefers und eine Anhubstellung von Mund und Lippen, wie zur Nahrungsaufnahme. Es muss eine Weite entstehen, die bis in den Rachenraum und zum Zwerchfell reicht und zwar bevor ihr anfangt zu sprechen Diese weitende Einstellung erreicht man beim Gähnen. Versucht es mal mit dem Anstands-Gähnen, also mit geschlossenem Mund. Ihr werdet eine Weite spüren. Auch der Kehlkopf bewegt sich nach unten. Zunge ist dabei am Mundboden. So bleibt genug Platz für die ausgreifende Bewegung der Artikulationswerkzeuge und die Resonanz bekommt auch eine Chance Das ist wirklich das Wichtigste beim Sprechen, Platz zum Artikulieren und Resonanz. Versucht immer aus einer Weite heraus zu artikulieren und beginnt nie mit geschlossenem Mund zu sprechen.Formt in Gedanken den Vokal mit dem Mund und blendet in den Vokal den Konsonanten ein. So bleibt auch bei der Bildung der Konsonanten eine Weite bestehen, die ausreichend Platz schafft für Artikulation. Ich stelle mir immer vor, ich habe etwas Rundes in meinem Mund (Vokal), was weitend in alle Richtungen wirkt, gesäumt von Konsonanten. Aber da hat jeder andere Vorstellungen.
Oh Gott, ich hoffe, ich habe jetzt nicht alle vollkommen verwirrt, denn wenn man auf etwas aufmerksam gemacht wird, geht erstmal gar nichts mehr. Am besten ist, sich intensiv damit beschäftigen und dann vergessen. Körper lernt schneller als Gehirn. Ich denke alles andere wurde schon richtig erwähnt. Das Aussprachewörterbuch von Duden sollte sich übrigens jeder zulegen.
Also Janne, ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Zungensport ist die Devise, und die Lösung von alten Spannungen ist ja sowieso immer gut;)

Viele Grüße, Anke
 
Hoerspielprojekt.de

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