blondundso
Member
Genre: Fantasy
Beschreibung:
Nicolas hat es schwer im Leben. Seine Tortur begann seit frühester Kindheit und er wartet ein Leben lang darauf, dass sich alles noch wendet.
An einem Tag verändert sich alles. Nicolas stirbt bei einem Autounfall und er erkennt, dass sich mehr zwischen Himmel und Hölle abspielt, als er je zu träumen gewagt hatte.
Veröffentlichung: Für diese Hörspielserie wird eigens ein Youtube-Kanal eröffnet.
Zusammenarbeit:
Ich stelle mir vor, dass der Cast zu einem großen oder einem nicht kleinen Teil nicht weit voneinander entfernt sind und man gemeinsame Sessions machen kann.
Ich finde persönliche Zusammenarbeit viel schöner und zum anderen erleichtert es die Planung und bietet zudem viel Stoff für Behind the Scenes Material, das einen Zweitkanal bedienen kann.
Andere Arbeiten:
1. Für Youtube wäre viel Visuelles wünschenswert. Wenn jemand Szenerien und Charaktere mit einem Branding für Meet Heaven erschaffen kann, wäre das toll. Ein bisschen Cinematic wäre so mein Bestreben.
2. Musik und Soundtracks sowie Soundeffekte
Außerdem überlege ich, auch Rapparts von mir mit einzubringen.
3. Aufnahme.
Jemand, der bereits ein Homestudio besitzt und nicht davor scheut, neue Leute kennenzulernen und persönlich mit ihnen zu arbeiten.
4. Mitautoren.
Jede Serie hat ein Team an Autoren, genau das suche ich auch.
Ich weiß, klingt abenteuerlich mit so vielen Vorstellungen, aber ich hoffe trotzdem, dass das nicht unmöglich ist. Big Project, that's true.
Natürlich ist das alles erst mal ein Projekt der Leidenschaft und der Wunsch, Visionen wahr werden zu lassen.
Falls sich aber andere Entwicklungen abzeichnen, könnte sich das natürlich auch ändern.
Hier erst einmal der Pilot der Story:
Meet Heaven
In meinem Leben habe ich schon vieles erlebt, aber das, was an diesem Tag passierte, das übetraf einfach wirklich alles.
Es war ein ganz normaler Tag, eigentlich wie jeder andere, aber es sollte etwas Unvorhergesehenes passieren.
Ich bin ein Mensch, der alles bis ins kleinste zerdenkt, aber selbst ich konnte es nicht mal erahnen.
*
Ich hatte gedacht, an diesem Tag einfach mal auszubrechen. Irgendwann muss man mal sein Leben in die Hand nehmen, probieren, dass alte Muster neue, frische Farben erhalten.
Zumindest fühlte ich mich wie in dem Film “und täglich grüßt das Murmeltier!“ Ich war bemüht, einige Details zu ändern, doch es änderte einfach - nichts.
Doch damit konnte ich mich nicht zufrieden geben.
Es kann doch einfach nicht sein, dass jeder andere so viele Wendungen in seinem Leben bekommt und ich erwache jeden Morgen im Grau des Nebels meines Lebens.
Also stehen alle Wege frei. Alles oder nichts, wie man so schön sagt. Dass eher das letztere eintreffen würde, hätte ich mir zwar denken können, aber das, was dann passierte, hatte ich mir nicht auch nur ansatzweise erträumt.
Nun stand ich da. Zu allem bereit. So wirklich eine Idee hatte ich nicht, aber das war nicht schlimm, so wollte ich ja alles auf mich zukommen lassen. Alles nötige eingepackt und los ging's.
Ich lief bis zur Straßenbahn und nahm mir vor, sie einfach mal durchzufahren.
Als ich in der Straßenbahn saß, sah ich die vorbeiziehenden Geschäfte, die Menschen, die Häuser.
Oft stellte ich mir vor, voll lebendig unter ihnen zu sein, ein Leben zu führen, das nicht ständig mit Sorgen und inneren Kämpfen und Ängsten und der Überwindung mit der Vergangenheit zu tun hatte.
Einfach leben.
Konnte doch nicht so schwer sein...
Nach einer Dreiviertelstunde war es soweit.
Die Bahn erreichte ihr Ziel, so wie ich auch. Ich stieg aus und ließ meinen Blick kurz umherschweifen.
Nach Gefühl ging ich geradeaus. Ok, ich wusste nicht, was der Tag jetzt alles ändern könnte, aber ich wollte mal zur Abwechslung alles mal wieder entspannter sehen. Kein Druck, kein Zwang.
Ich steuerte das nächste Café an und bestellte mir einen Kaffee. Eigentlich ganz cool hier.
Der erwartete Punkt einer Änderung â la “alles ist jetzt anders“ trat jetzt nicht ein, aber immerhin habe ich eine neue Alternative in Sachen Aufenthaltsort.
Es fing an, dunkel zu werden und ich machte mich wieder daran, zur Haltestelle zurückzugehen.
Ich dachte darüber nach, dass ich im Prinzip nicht wusste , was man tun sollte, um sein Leben wieder lebenswerter zu gestalten.
Das ernüchterte mich wieder augenblicklich.
Ich war so in Gedanken vertieft, völlig verloren in mir selbst, dass ich gar nicht merkte, dass sich vor mir eine Ampel befand. Und schon gar nicht, dass sie rot war.
Ich betrat die Straße und war schon auf der Mitte des Weges, als mich das Getöse vom lauten Hupen und das Anstrahlen von hellen Scheinwerfern dazu nötigte, dem Auto ins Angesicht zu schauen, das auf mich zuraste...
Ich hatte keine Zeit mehr für irgendwas.
Weder um mir zu denken “ach du scheiße...!“, noch um irgendwie auszuweichen.
Den Bruchteil einer Sekunde brauchte es nur, um vom Auto vollständig erfasst zu werden.
Mein Körper erhob sich vollständig vom Boden, wirbelte durch die Luft und landete ein paar Meter weiter in Fahrtrichtung des Wagens.
Ich hörte noch die quietschenden Reifen im Ohr, total verhallt, bevor dann schlussendlich ganz allmählich alles dunkel wurde.
*
Ich öffnete die Augen. Weiß!
Ich blinzelte. Immernoch alles weiß.
Ich stand langsam auf und blickte mich um.
Ich sah nichts als weiß.
Ich ging ein paar Schritte vorwärts.
Immer mehr versuchte ich, etwas anderes zu erblicken, doch es gab nichts anderes. “Seltsam“, murmelte ich.
Nach ein paar Metern weißen Schrittes erschien rechts neben mir ein Richtungsschild. “100 m“!
Verwirrt und leicht verunsichert folgte ich dem Schild.
Vor mir bauten sich Rosenbüsche auf, mit jedem Schritt, den ich weiter vorwärts wagte, wurden sie größer. Sie schienen zu wachsen, mit jedem Schritt, den ich ging, wurden sie größer.
Ich wusste nicht, ob ich träumte oder Megahalluzinationen hatte, jedenfalls konnte ich mir nicht erklären, was da vor mir passierte.
Auf den Büschen zierten sich zartrosane Rosen, sie erblühten immer mehr und gaben einen angenehmen Duft ab.
Als ich vor ihnen stand, ragten sie so hoch empor, dass ich meinen Nacken nach hinten werfen musste, um die Spitze erblicken zu können.
Als ich den Blick wieder nach vorne richtete, traute ich meinen Augen kaum. Vor mir bildeten sich goldene Gitterstäbe, so transparent, dass man hindurchsehen konnte.
Mit jeder Sekunde wurden sie undurchsichtiger.
Vor meinen Augen erschien ein riesiges, goldenes Tor.
In meinem Kopf ertönten Kirchenglocken.
Mein Kopf begann zu rasen. Mein Herz war relativ ruhig, doch ich hatte keine Ahnung, wieso.
Ein komischer Traum. Und was sollte er bedeuten?
Ist das ein schlechtes Zeichen, träume ich etwa? Und wann wache ich wieder auf? Der Traum fühlte sich merkwürdig an.
“Nicolas“! Eine tiefe, sanfte und doch durchdringende Stimme durchfuhr mich.
Ich blickte mich um, doch konnte niemanden sehen.
“Ja...?“, fragte ich zögernd, mich immer noch umblickend.
Die Stimme ertönte erneut.
“Du stehst nun vor meinen Toren!“
Ich blickte auf die Toren.
“Ach... Das sind deine?“ Ich konnte immer noch niemanden sehen. “Wer bist du denn und, äh, wo...?“
Die Stimme blieb ruhig.
Ich starrte umher, auf irgendwas wartend, aber nichts passierte.
Mein Herz klopfte.
Dann sagte die Stimme nur ein einziges Wort: "Gott!"
Stille. Ungläubig drehte ich mich zum Tor.
Wie soeben schon die Torstäbe, erschien vor mir ein riesiges Gesicht. Ein Gesicht, das mich etwas an Zeus erinnerte.
Aber es blieb transparent. Es füllte das gesamte Tor aus und er blickte mit gütigem Blick auf mich herab.
“Du bist gestorben, Nicolas, deine Zeit ist abgelaufen! Und nun bleibt dir noch eine Wahl, eine Wahl, die alles entscheidet.“
Ich dachte, mich überfährt gerade ein Güterzug.
“Ich bin tot...?“
Schlagartig fielen mir die letzten Momente meines Lebens wieder ein.
“Warte, das war's?“, fragte ich, als mich wieder gesammelt hatte, “ich kämpfe mein Leben lang und ende dann doch nur hier, ohne irgendwas?“
Ich war fassungslos. “Wieso durfte ich im Leben mal nicht etwas mehr Ponyhof haben?“
Gott antwortete weiterhin ruhig.
“Für alles gibt es einen Grund und manchmal ist das Leben hart...“
Ich unterbrach ihn direkt.
“Manchmal? Es zog sich doch wie ein roter Faden durch mein Leben. Ohne irgendwelche Unterstützung. Alles, was man brauchte, war nicht vorhanden, stattdessen kam sehr viel von allem, was man nicht brauchte und ich stehe jetzt hier, vor jemanden, der sich Gott nennt, weil er scheinbar existiert und hätte derjenige sein können, der mir hier und da mal etwas schickt, was man auch gebrauchen kann. Gott verdammt.“
Dieses Mal dauerte es etwas länger, bis die Stimme etwas fragte: “Wohin soll dein letzter Weg dich führen? In den Himmel oder in die Hölle?“
Ich wusste nicht, ob die Frage ein Scherz war, ich meine, ob jemand sich tatsächlich für die Hölle entscheidet?!
“Ernsthaft? Ich hatte schon die Hölle auf Erden, der ich nicht entkam, ich würde niemals die Hölle wählen.“
“Also ist das deine Wahl...?“
“Ich weiß es nicht. Keine Ahnung.“ Ich hielt inne. “Denn wie kann ein Himmel sein mit einem Gott, der auf seine Schöpfung blickt und tatenlos zusieht, wie manche Menschen hilfeschreiend im Leid ertrinken?“
Gott sah mich durchdringend an.
Ich fuhr fort: “Ein Engel, der sich seinem Vater verweigerte, weil er sich verraten fühlt, wird auf der Erde als der Böse gesehen. Die Leute glauben an einen gerechten Gott, doch wie gut ist es, wenn man jeglichen Unmut auf sich zieht? Weil er nicht da ist, nicht loyal ist, scheinbar nicht liebt, weil man beschützt, was man liebt und nicht zusieht, wie sie fallen und leiden. Ich glaube nicht, dass das hier
oben der Himmel ist. Dein Tor könnte zwar aus Gold sein, aber in Wahrheit lodert es aus Feuer, nicht wahr?.“
Die goldenen Torstäbe vibrierten.
Der weiße Boden unter mir erzitterte.
Ein donnerndes Geräusch drang mir in die Ohren.
Ich versuchte, das Gleichgewicht zu halten und klammerte mich an die Stäbe des Tores.
Sie glühten und wurden allmählich rötlich.
Sie wurden heißer und auch der Boden unter mir wurde immer wärmer.
Der weiße Bart vom Gesicht vor mir wurde ebenfalls rot sowie seine Pupillen, ich verbrannte mich immer mehr am Tor, das ich umklammerte, um nicht durch die Gegend geschleudert zu werden, doch meine Hände verbrannten mehr und mehr.
Ein ohrenbetäubendes Knurren pochte mir durch die Ohren.
Ich konnte die Stäbe nicht mehr halten, etwas riss mich weg und ich wirbelte wie ein Papier im Wind durch die Gegend. “Was ist jetzt los?“, dachte ich. “Ist das jetzt das Ende vom Ende?“
Ich flog immer schneller, wie als wäre ich in einen Tornado gewickelt worden. Dann, ganz langsam, verschwand alles um mich rum.
Ich schwebte in der Luft.
Meine Position wurde automatisch in die eines Sitzenden geformt, ich sank langsam hinab und wurde auf einen sich erscheinenden Stuhl platziert.
“Was ist passiert?“, fragte ich in die Stille.
Vor mir transformierte sich erneut etwas aus dem Nichts. Ein Schreibtisch, ein Stuhl und eine Person, die sich darauf befand. Ich las das Schild, das sich vorne an der Kante befand. Darauf stand: “Lucifer“...
Beschreibung:
Nicolas hat es schwer im Leben. Seine Tortur begann seit frühester Kindheit und er wartet ein Leben lang darauf, dass sich alles noch wendet.
An einem Tag verändert sich alles. Nicolas stirbt bei einem Autounfall und er erkennt, dass sich mehr zwischen Himmel und Hölle abspielt, als er je zu träumen gewagt hatte.
Veröffentlichung: Für diese Hörspielserie wird eigens ein Youtube-Kanal eröffnet.
Zusammenarbeit:
Ich stelle mir vor, dass der Cast zu einem großen oder einem nicht kleinen Teil nicht weit voneinander entfernt sind und man gemeinsame Sessions machen kann.
Ich finde persönliche Zusammenarbeit viel schöner und zum anderen erleichtert es die Planung und bietet zudem viel Stoff für Behind the Scenes Material, das einen Zweitkanal bedienen kann.
Andere Arbeiten:
1. Für Youtube wäre viel Visuelles wünschenswert. Wenn jemand Szenerien und Charaktere mit einem Branding für Meet Heaven erschaffen kann, wäre das toll. Ein bisschen Cinematic wäre so mein Bestreben.
2. Musik und Soundtracks sowie Soundeffekte
Außerdem überlege ich, auch Rapparts von mir mit einzubringen.
3. Aufnahme.
Jemand, der bereits ein Homestudio besitzt und nicht davor scheut, neue Leute kennenzulernen und persönlich mit ihnen zu arbeiten.
4. Mitautoren.
Jede Serie hat ein Team an Autoren, genau das suche ich auch.
Ich weiß, klingt abenteuerlich mit so vielen Vorstellungen, aber ich hoffe trotzdem, dass das nicht unmöglich ist. Big Project, that's true.
Natürlich ist das alles erst mal ein Projekt der Leidenschaft und der Wunsch, Visionen wahr werden zu lassen.
Falls sich aber andere Entwicklungen abzeichnen, könnte sich das natürlich auch ändern.
Hier erst einmal der Pilot der Story:
Meet Heaven
In meinem Leben habe ich schon vieles erlebt, aber das, was an diesem Tag passierte, das übetraf einfach wirklich alles.
Es war ein ganz normaler Tag, eigentlich wie jeder andere, aber es sollte etwas Unvorhergesehenes passieren.
Ich bin ein Mensch, der alles bis ins kleinste zerdenkt, aber selbst ich konnte es nicht mal erahnen.
*
Ich hatte gedacht, an diesem Tag einfach mal auszubrechen. Irgendwann muss man mal sein Leben in die Hand nehmen, probieren, dass alte Muster neue, frische Farben erhalten.
Zumindest fühlte ich mich wie in dem Film “und täglich grüßt das Murmeltier!“ Ich war bemüht, einige Details zu ändern, doch es änderte einfach - nichts.
Doch damit konnte ich mich nicht zufrieden geben.
Es kann doch einfach nicht sein, dass jeder andere so viele Wendungen in seinem Leben bekommt und ich erwache jeden Morgen im Grau des Nebels meines Lebens.
Also stehen alle Wege frei. Alles oder nichts, wie man so schön sagt. Dass eher das letztere eintreffen würde, hätte ich mir zwar denken können, aber das, was dann passierte, hatte ich mir nicht auch nur ansatzweise erträumt.
Nun stand ich da. Zu allem bereit. So wirklich eine Idee hatte ich nicht, aber das war nicht schlimm, so wollte ich ja alles auf mich zukommen lassen. Alles nötige eingepackt und los ging's.
Ich lief bis zur Straßenbahn und nahm mir vor, sie einfach mal durchzufahren.
Als ich in der Straßenbahn saß, sah ich die vorbeiziehenden Geschäfte, die Menschen, die Häuser.
Oft stellte ich mir vor, voll lebendig unter ihnen zu sein, ein Leben zu führen, das nicht ständig mit Sorgen und inneren Kämpfen und Ängsten und der Überwindung mit der Vergangenheit zu tun hatte.
Einfach leben.
Konnte doch nicht so schwer sein...
Nach einer Dreiviertelstunde war es soweit.
Die Bahn erreichte ihr Ziel, so wie ich auch. Ich stieg aus und ließ meinen Blick kurz umherschweifen.
Nach Gefühl ging ich geradeaus. Ok, ich wusste nicht, was der Tag jetzt alles ändern könnte, aber ich wollte mal zur Abwechslung alles mal wieder entspannter sehen. Kein Druck, kein Zwang.
Ich steuerte das nächste Café an und bestellte mir einen Kaffee. Eigentlich ganz cool hier.
Der erwartete Punkt einer Änderung â la “alles ist jetzt anders“ trat jetzt nicht ein, aber immerhin habe ich eine neue Alternative in Sachen Aufenthaltsort.
Es fing an, dunkel zu werden und ich machte mich wieder daran, zur Haltestelle zurückzugehen.
Ich dachte darüber nach, dass ich im Prinzip nicht wusste , was man tun sollte, um sein Leben wieder lebenswerter zu gestalten.
Das ernüchterte mich wieder augenblicklich.
Ich war so in Gedanken vertieft, völlig verloren in mir selbst, dass ich gar nicht merkte, dass sich vor mir eine Ampel befand. Und schon gar nicht, dass sie rot war.
Ich betrat die Straße und war schon auf der Mitte des Weges, als mich das Getöse vom lauten Hupen und das Anstrahlen von hellen Scheinwerfern dazu nötigte, dem Auto ins Angesicht zu schauen, das auf mich zuraste...
Ich hatte keine Zeit mehr für irgendwas.
Weder um mir zu denken “ach du scheiße...!“, noch um irgendwie auszuweichen.
Den Bruchteil einer Sekunde brauchte es nur, um vom Auto vollständig erfasst zu werden.
Mein Körper erhob sich vollständig vom Boden, wirbelte durch die Luft und landete ein paar Meter weiter in Fahrtrichtung des Wagens.
Ich hörte noch die quietschenden Reifen im Ohr, total verhallt, bevor dann schlussendlich ganz allmählich alles dunkel wurde.
*
Ich öffnete die Augen. Weiß!
Ich blinzelte. Immernoch alles weiß.
Ich stand langsam auf und blickte mich um.
Ich sah nichts als weiß.
Ich ging ein paar Schritte vorwärts.
Immer mehr versuchte ich, etwas anderes zu erblicken, doch es gab nichts anderes. “Seltsam“, murmelte ich.
Nach ein paar Metern weißen Schrittes erschien rechts neben mir ein Richtungsschild. “100 m“!
Verwirrt und leicht verunsichert folgte ich dem Schild.
Vor mir bauten sich Rosenbüsche auf, mit jedem Schritt, den ich weiter vorwärts wagte, wurden sie größer. Sie schienen zu wachsen, mit jedem Schritt, den ich ging, wurden sie größer.
Ich wusste nicht, ob ich träumte oder Megahalluzinationen hatte, jedenfalls konnte ich mir nicht erklären, was da vor mir passierte.
Auf den Büschen zierten sich zartrosane Rosen, sie erblühten immer mehr und gaben einen angenehmen Duft ab.
Als ich vor ihnen stand, ragten sie so hoch empor, dass ich meinen Nacken nach hinten werfen musste, um die Spitze erblicken zu können.
Als ich den Blick wieder nach vorne richtete, traute ich meinen Augen kaum. Vor mir bildeten sich goldene Gitterstäbe, so transparent, dass man hindurchsehen konnte.
Mit jeder Sekunde wurden sie undurchsichtiger.
Vor meinen Augen erschien ein riesiges, goldenes Tor.
In meinem Kopf ertönten Kirchenglocken.
Mein Kopf begann zu rasen. Mein Herz war relativ ruhig, doch ich hatte keine Ahnung, wieso.
Ein komischer Traum. Und was sollte er bedeuten?
Ist das ein schlechtes Zeichen, träume ich etwa? Und wann wache ich wieder auf? Der Traum fühlte sich merkwürdig an.
“Nicolas“! Eine tiefe, sanfte und doch durchdringende Stimme durchfuhr mich.
Ich blickte mich um, doch konnte niemanden sehen.
“Ja...?“, fragte ich zögernd, mich immer noch umblickend.
Die Stimme ertönte erneut.
“Du stehst nun vor meinen Toren!“
Ich blickte auf die Toren.
“Ach... Das sind deine?“ Ich konnte immer noch niemanden sehen. “Wer bist du denn und, äh, wo...?“
Die Stimme blieb ruhig.
Ich starrte umher, auf irgendwas wartend, aber nichts passierte.
Mein Herz klopfte.
Dann sagte die Stimme nur ein einziges Wort: "Gott!"
Stille. Ungläubig drehte ich mich zum Tor.
Wie soeben schon die Torstäbe, erschien vor mir ein riesiges Gesicht. Ein Gesicht, das mich etwas an Zeus erinnerte.
Aber es blieb transparent. Es füllte das gesamte Tor aus und er blickte mit gütigem Blick auf mich herab.
“Du bist gestorben, Nicolas, deine Zeit ist abgelaufen! Und nun bleibt dir noch eine Wahl, eine Wahl, die alles entscheidet.“
Ich dachte, mich überfährt gerade ein Güterzug.
“Ich bin tot...?“
Schlagartig fielen mir die letzten Momente meines Lebens wieder ein.
“Warte, das war's?“, fragte ich, als mich wieder gesammelt hatte, “ich kämpfe mein Leben lang und ende dann doch nur hier, ohne irgendwas?“
Ich war fassungslos. “Wieso durfte ich im Leben mal nicht etwas mehr Ponyhof haben?“
Gott antwortete weiterhin ruhig.
“Für alles gibt es einen Grund und manchmal ist das Leben hart...“
Ich unterbrach ihn direkt.
“Manchmal? Es zog sich doch wie ein roter Faden durch mein Leben. Ohne irgendwelche Unterstützung. Alles, was man brauchte, war nicht vorhanden, stattdessen kam sehr viel von allem, was man nicht brauchte und ich stehe jetzt hier, vor jemanden, der sich Gott nennt, weil er scheinbar existiert und hätte derjenige sein können, der mir hier und da mal etwas schickt, was man auch gebrauchen kann. Gott verdammt.“
Dieses Mal dauerte es etwas länger, bis die Stimme etwas fragte: “Wohin soll dein letzter Weg dich führen? In den Himmel oder in die Hölle?“
Ich wusste nicht, ob die Frage ein Scherz war, ich meine, ob jemand sich tatsächlich für die Hölle entscheidet?!
“Ernsthaft? Ich hatte schon die Hölle auf Erden, der ich nicht entkam, ich würde niemals die Hölle wählen.“
“Also ist das deine Wahl...?“
“Ich weiß es nicht. Keine Ahnung.“ Ich hielt inne. “Denn wie kann ein Himmel sein mit einem Gott, der auf seine Schöpfung blickt und tatenlos zusieht, wie manche Menschen hilfeschreiend im Leid ertrinken?“
Gott sah mich durchdringend an.
Ich fuhr fort: “Ein Engel, der sich seinem Vater verweigerte, weil er sich verraten fühlt, wird auf der Erde als der Böse gesehen. Die Leute glauben an einen gerechten Gott, doch wie gut ist es, wenn man jeglichen Unmut auf sich zieht? Weil er nicht da ist, nicht loyal ist, scheinbar nicht liebt, weil man beschützt, was man liebt und nicht zusieht, wie sie fallen und leiden. Ich glaube nicht, dass das hier
oben der Himmel ist. Dein Tor könnte zwar aus Gold sein, aber in Wahrheit lodert es aus Feuer, nicht wahr?.“
Die goldenen Torstäbe vibrierten.
Der weiße Boden unter mir erzitterte.
Ein donnerndes Geräusch drang mir in die Ohren.
Ich versuchte, das Gleichgewicht zu halten und klammerte mich an die Stäbe des Tores.
Sie glühten und wurden allmählich rötlich.
Sie wurden heißer und auch der Boden unter mir wurde immer wärmer.
Der weiße Bart vom Gesicht vor mir wurde ebenfalls rot sowie seine Pupillen, ich verbrannte mich immer mehr am Tor, das ich umklammerte, um nicht durch die Gegend geschleudert zu werden, doch meine Hände verbrannten mehr und mehr.
Ein ohrenbetäubendes Knurren pochte mir durch die Ohren.
Ich konnte die Stäbe nicht mehr halten, etwas riss mich weg und ich wirbelte wie ein Papier im Wind durch die Gegend. “Was ist jetzt los?“, dachte ich. “Ist das jetzt das Ende vom Ende?“
Ich flog immer schneller, wie als wäre ich in einen Tornado gewickelt worden. Dann, ganz langsam, verschwand alles um mich rum.
Ich schwebte in der Luft.
Meine Position wurde automatisch in die eines Sitzenden geformt, ich sank langsam hinab und wurde auf einen sich erscheinenden Stuhl platziert.
“Was ist passiert?“, fragte ich in die Stille.
Vor mir transformierte sich erneut etwas aus dem Nichts. Ein Schreibtisch, ein Stuhl und eine Person, die sich darauf befand. Ich las das Schild, das sich vorne an der Kante befand. Darauf stand: “Lucifer“...
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