Poldi
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Gruselkabinett – 79. Lodoiska
Erster Eindruck: Unheimliche Geschichte um eine geheimnisvolle Frau
Das erste Jahr, das das Ehepaar Alfred und Helene Lobenthal nach Beendigung seines Dienstes in der Armee in einem abgelegenen Schloss im Wald verbringt, ist friedvoll. Doch als Alfred für einige Zeit zu seiner Schwester reisen muss, zieht gleichzeitig eine geheimnisvolle Frau in ein nahegelegenes Haus ein. Während die Kinder von der stets in schwarz gekleideten Dame fasziniert sind, genießt diese im Dorf nicht den besten Ruf…
Neben einigen bekannten Werken vertonen Marc Gruppe und Stephan Bosenius vom Hörspiellabel Titania Medien auch immer wieder Geschichten, die bisher in Deutschland kaum Beachtung gefunden haben. Dazu gehört wohl auch „Lodoiska“ von Theodor Hildebrand, das als 79. Folge im Gruselkabinett veröffentlicht wurde. Und gerade hierdurch, dass so wenig über die Geschichte bekannt ist, erhält sie einen großen Reiz, denn der Hörer weiß nicht, worauf er sich hier einlässt – auch der Klappentext verrät erfreulich wenig. Klar ist nur, dass die schwarz gekleidete Frau mit Namen Lodoiska ein dunkles Geheimnis birgt. Ihr Einzug in den idyllischen Wald kann man schon früh in der Folge hören, und ab hier breitet sich dann auch die bekannte, wohlig schaurige Atmosphäre über der Geschichte aus. Stets wird der Hörer im Unklaren gelassen, nur langsam mit Informationen gefüttert, bei jeder Antwort werden neue Fragen aufgeworfen. Grob lässt sich die Handlung in zwei Teile splitten: Zuerst wird aus der Sicht des treuen Dieners Werner erzählt, später berichtet Hausherr Alfred von den Ereignissen. Obwohl beide mit der Vergangenheit Lodoiskas vertraut scheinen, wird nicht zu schnell offenbart, sodass die Handlung immer wieder unerwartete Wendungen nehmen kann. Selbst am Ende, als alles klar scheint, führen einige Ungereimtheiten zu neuem Ärger. Das alles ist eng mit der mysteriösen Gestalt der Lodoiska verbunden, die das Hörspiel mit ihrer finsteren Aura zu tragen weiß. Eine Folge, die typisch ist für das Gruselkabinett und doch überraschen kann.
Die Sprecherriege ist größtenteils sehr gut ausgewählt und verleiht der Erzählung Leben und Düsternis. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei Jana Nagyova, die mit (echtem) polnischen Akzent, einer dunklen, getragenen Stimme und portionsweise viel Emotionen in der Stimme eine sehr gute Leistung vollbringt. Dieter Brandecker übernimmt als Werner im ersten Teil die größte Rolle, sein markanter Klang und seine glaubwürdige, eindringliche Sprechweise sorgen für ein interessantes Hörvergnügen. Sascha Wussow, der auch aus zahlreichen Fernsehproduktionen ist, spricht den Alfred Lobenthal und beweist große Präsenz und gutes Gespür für dramatische Augenblicke. Weitere Sprecher sind unter anderem Hasso Zorn, Susanne Uhlen und Axel Lutter.
Zahlreiche atmosphärische und stimmige Melodien bilden die Kulisse für die Handlung und fügen sich zu einem sehr dichten und eindringlichen Ganzen zusammen, sodass stets die richtige Stimmung geschaffen wird. Auch der Geräusche sind sehr gut eingefügt und machen die Szenen lebendiger. Gut gelungen auch, dass die Dialoge dabei stets im Vordergrund stehen und zu keiner Zeit überdeckt werden.
Ein weiteres Glanzstück in der hervorragenden Serie an verschiedenen Cover ist hier zu betrachten – und das vielleicht gerade wegen der Schlichtheit des Motivs. Vor einem dunkelvioletten Hintergrund ist die geheimnisvolle Lodoiska zu sehen, ganz in schwarz gekleidet, mit einem vornehmen Schleier vor dem Gesicht. Die Augen sind halb geschlossen, der Gesichtsausdruck ist ernst, aber nur schwer zu deuten – sehr gelungen.
Fazit: Eine dramatische Geschichte, die auf der Figur der unheimlichen Lodoiska basiert und den Hörer nur langsam mit Informationen versorgt. So entsteht neben der düsteren Stimmung auch viel Spannung, der weitere Verlauf der Handlung ist nie abzusehen. Dabei wird sich nicht nur auf klassische Motive gesetzt, sondern diese auch abgewandelt. Eine gelungene und eindringliche Folge, typisch für das Gruselkabinett.
VÖ: 23.September 2013
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4894-7
Erster Eindruck: Unheimliche Geschichte um eine geheimnisvolle Frau
Das erste Jahr, das das Ehepaar Alfred und Helene Lobenthal nach Beendigung seines Dienstes in der Armee in einem abgelegenen Schloss im Wald verbringt, ist friedvoll. Doch als Alfred für einige Zeit zu seiner Schwester reisen muss, zieht gleichzeitig eine geheimnisvolle Frau in ein nahegelegenes Haus ein. Während die Kinder von der stets in schwarz gekleideten Dame fasziniert sind, genießt diese im Dorf nicht den besten Ruf…
Neben einigen bekannten Werken vertonen Marc Gruppe und Stephan Bosenius vom Hörspiellabel Titania Medien auch immer wieder Geschichten, die bisher in Deutschland kaum Beachtung gefunden haben. Dazu gehört wohl auch „Lodoiska“ von Theodor Hildebrand, das als 79. Folge im Gruselkabinett veröffentlicht wurde. Und gerade hierdurch, dass so wenig über die Geschichte bekannt ist, erhält sie einen großen Reiz, denn der Hörer weiß nicht, worauf er sich hier einlässt – auch der Klappentext verrät erfreulich wenig. Klar ist nur, dass die schwarz gekleidete Frau mit Namen Lodoiska ein dunkles Geheimnis birgt. Ihr Einzug in den idyllischen Wald kann man schon früh in der Folge hören, und ab hier breitet sich dann auch die bekannte, wohlig schaurige Atmosphäre über der Geschichte aus. Stets wird der Hörer im Unklaren gelassen, nur langsam mit Informationen gefüttert, bei jeder Antwort werden neue Fragen aufgeworfen. Grob lässt sich die Handlung in zwei Teile splitten: Zuerst wird aus der Sicht des treuen Dieners Werner erzählt, später berichtet Hausherr Alfred von den Ereignissen. Obwohl beide mit der Vergangenheit Lodoiskas vertraut scheinen, wird nicht zu schnell offenbart, sodass die Handlung immer wieder unerwartete Wendungen nehmen kann. Selbst am Ende, als alles klar scheint, führen einige Ungereimtheiten zu neuem Ärger. Das alles ist eng mit der mysteriösen Gestalt der Lodoiska verbunden, die das Hörspiel mit ihrer finsteren Aura zu tragen weiß. Eine Folge, die typisch ist für das Gruselkabinett und doch überraschen kann.
Die Sprecherriege ist größtenteils sehr gut ausgewählt und verleiht der Erzählung Leben und Düsternis. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei Jana Nagyova, die mit (echtem) polnischen Akzent, einer dunklen, getragenen Stimme und portionsweise viel Emotionen in der Stimme eine sehr gute Leistung vollbringt. Dieter Brandecker übernimmt als Werner im ersten Teil die größte Rolle, sein markanter Klang und seine glaubwürdige, eindringliche Sprechweise sorgen für ein interessantes Hörvergnügen. Sascha Wussow, der auch aus zahlreichen Fernsehproduktionen ist, spricht den Alfred Lobenthal und beweist große Präsenz und gutes Gespür für dramatische Augenblicke. Weitere Sprecher sind unter anderem Hasso Zorn, Susanne Uhlen und Axel Lutter.
Zahlreiche atmosphärische und stimmige Melodien bilden die Kulisse für die Handlung und fügen sich zu einem sehr dichten und eindringlichen Ganzen zusammen, sodass stets die richtige Stimmung geschaffen wird. Auch der Geräusche sind sehr gut eingefügt und machen die Szenen lebendiger. Gut gelungen auch, dass die Dialoge dabei stets im Vordergrund stehen und zu keiner Zeit überdeckt werden.
Ein weiteres Glanzstück in der hervorragenden Serie an verschiedenen Cover ist hier zu betrachten – und das vielleicht gerade wegen der Schlichtheit des Motivs. Vor einem dunkelvioletten Hintergrund ist die geheimnisvolle Lodoiska zu sehen, ganz in schwarz gekleidet, mit einem vornehmen Schleier vor dem Gesicht. Die Augen sind halb geschlossen, der Gesichtsausdruck ist ernst, aber nur schwer zu deuten – sehr gelungen.
Fazit: Eine dramatische Geschichte, die auf der Figur der unheimlichen Lodoiska basiert und den Hörer nur langsam mit Informationen versorgt. So entsteht neben der düsteren Stimmung auch viel Spannung, der weitere Verlauf der Handlung ist nie abzusehen. Dabei wird sich nicht nur auf klassische Motive gesetzt, sondern diese auch abgewandelt. Eine gelungene und eindringliche Folge, typisch für das Gruselkabinett.
VÖ: 23.September 2013
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4894-7