Poldi
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Gruselkabinett – 78. Das Ding auf der Schwelle
Erster Eindruck: Ein weiterer Lovecraft für das Gruselkabinett
Daniel Upton besucht in einer finsteren Nacht seinen Jugendfreund Edward Derby, kurz bevor dieser am nächsten Tag entlassen werden soll – und erschießt ihn mit sechs Kopfschüssen. Daniels Sohn, der nach dem verstorbenen Mann benannt worden ist, soll vor Gericht die Verteidigung übernehmen, und so erzählt Daniel ihm, wie es zu der grauenvollen Tat gekommen ist und beginnt mit dem ersten Aufeinandertreffen mit dem damals sehr zurückgezogenen und kränklichen Jungen…
Howard Phillips Lovecraft hat in seinem Schaffen eine Unzahl an verschiedenen Gruselgeschichten hinterlassen, von denen sich einige bestens für das Gruselkabinett von Titania Medien eignen. Und so ist auch die 78. Folge der Serie ein Stück des bekannten Autors geworden, und es lassen sich durchaus einige Parallelen zur Erzählung „Schatten über Innsmouth“ ziehen, die als Doppelfolge als Nummer 66 und 67 in der gleichen Serie veröffentlicht wurden. Vorkenntnisse sind zwar nicht nötig, helfen aber beim Verständnis, einige Dinge richtig einzuordnen. Der Start der Folge ist eigentlich das Ende der Geschichte, mit der Ermordung Edward Derbys endet eine Geschichte voller Schrecken und Angst – und erlaubt so einen interessanten Ausblick für den noch unwissenden Hörer. Und so schwebt über der gesamten Folge ein Schleier des Grauens, des Unheilvollen. Im weiteren Verlauf berichtet Daniel seinem Sohn von der Vorgeschichte, und hier kommen schnell erste mysteriöse Elemente vor. Die ersten Begegnungen der beiden Jungen, das Heranwachsen zu jungen Männern, das Beschreiten des eigenen Lebensweges sind kurzweilig und interessant aufbereitet, richtig los geht es aber, als Edward seine spätere Ehefrau kennenlernt, die eine Aura des Finsteren zu umgeben scheint. Die weiteren Ereignisse nehmen immer weiter an Schrecken zu und steigern sich einer Geschichte voller ständiger Bedrohung und mysteriösen Zwischenfällen, die in einem spannungsgeladenen Finale ihr grauenvolles Ende finden. Der Wahnsinn, der sich in Edward ausbreitet, ist zudem sehr intensiv dargestellt und sorgt für einige Gänsehautschauer.
Die Mischung aus unbekannten Stimmen und alten Hörspielhasen ist hier sehr gelungen, doch allesamt lassen sich in die Geschichte fallen und setzen ihre Figuren sehr gekonnt um. Helmut Winkelmann spricht die Hauptfigur des Daniel Upton, übernimmt dabei auch Erzähltexte, als er seinem Sohn berichtet und ist fast durchgängig zu hören. Er ist stets sehr präsent und kann mit intensiver Betonung und gekonntem Sprechrhythmus von sich überzeugen. Stimmakrobat Stefan Krause ist wie geschaffen für die Rolle des Edward Derby, sein vielfältiger Ausdruck kann die verschiedensten Situationen aufgreifen, besonders der jungenhafte Grundton, der er hier wählt, sowie die aufkommende Panik kann er intensiv umsetzen. Peter Lontzek spricht Daniels Sohn und kann in der Rahmenhandlung mit seiner wohlklingenden Stimme gut mit Winkelmann als seinem Vater arbeiten, ihn ergänzen. Weitere Sprecher sind Jürgen Thormann, Marius Claren und Axel Lutter.
Eines der Markenzeichen des Gruselkabinetts ist die aufwendige und atmosphärische Produktionsweise, die auch diese Folge auszeichnet. Die Musik wurde sehr genau auf die einzelnen Szenen abgestimmt und verleiht immer eine düstere, drückende Stimmung, in der sich die Handlung richtig gut entfalten kann. Dass dies von der ersten bis zur letzten Minute durchgezogen wird, muss kaum noch dazu erwähnt werden.
Das herrschaftliche Anwesen, in dem im Hörspiel die Irrenanstalt untergebracht ist, ist auf dem Cover zu sehen und gibt gleich einen ersten Eindruck von dem ummauerten Garten mit dem düsteren, großen Haus. Schwach beleuchtete Fenster, vorn einige Laternen und der Schriftzug „Arkham Sanatorium“ über dem Eingangstor, im Vordergrund ein Mann mit Mantel und Hut, der einen Revolver in der Hand hält, das alles in einer nächtlichen und verregneten Szenerie – sehr stimmungsvoll.
Fazit: Eine weitere Geschichte von Lovecraft im Gruselkabinett, und diese kann mit einem interessanten Start, einem intensiven Verlauf und der bedrohlichen, eindringlichen Atmosphäre überzeugen. Der aufkommende Wahnsinn von Edward, die mysteriöse Einkleidung des Themas und die dichte Atmosphäre lassen „Das Ding auf der Schwelle“ zu einer hervorragenden Folge der Reihe werden.
VÖ: 20.September 2013
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4893-0
Erster Eindruck: Ein weiterer Lovecraft für das Gruselkabinett
Daniel Upton besucht in einer finsteren Nacht seinen Jugendfreund Edward Derby, kurz bevor dieser am nächsten Tag entlassen werden soll – und erschießt ihn mit sechs Kopfschüssen. Daniels Sohn, der nach dem verstorbenen Mann benannt worden ist, soll vor Gericht die Verteidigung übernehmen, und so erzählt Daniel ihm, wie es zu der grauenvollen Tat gekommen ist und beginnt mit dem ersten Aufeinandertreffen mit dem damals sehr zurückgezogenen und kränklichen Jungen…
Howard Phillips Lovecraft hat in seinem Schaffen eine Unzahl an verschiedenen Gruselgeschichten hinterlassen, von denen sich einige bestens für das Gruselkabinett von Titania Medien eignen. Und so ist auch die 78. Folge der Serie ein Stück des bekannten Autors geworden, und es lassen sich durchaus einige Parallelen zur Erzählung „Schatten über Innsmouth“ ziehen, die als Doppelfolge als Nummer 66 und 67 in der gleichen Serie veröffentlicht wurden. Vorkenntnisse sind zwar nicht nötig, helfen aber beim Verständnis, einige Dinge richtig einzuordnen. Der Start der Folge ist eigentlich das Ende der Geschichte, mit der Ermordung Edward Derbys endet eine Geschichte voller Schrecken und Angst – und erlaubt so einen interessanten Ausblick für den noch unwissenden Hörer. Und so schwebt über der gesamten Folge ein Schleier des Grauens, des Unheilvollen. Im weiteren Verlauf berichtet Daniel seinem Sohn von der Vorgeschichte, und hier kommen schnell erste mysteriöse Elemente vor. Die ersten Begegnungen der beiden Jungen, das Heranwachsen zu jungen Männern, das Beschreiten des eigenen Lebensweges sind kurzweilig und interessant aufbereitet, richtig los geht es aber, als Edward seine spätere Ehefrau kennenlernt, die eine Aura des Finsteren zu umgeben scheint. Die weiteren Ereignisse nehmen immer weiter an Schrecken zu und steigern sich einer Geschichte voller ständiger Bedrohung und mysteriösen Zwischenfällen, die in einem spannungsgeladenen Finale ihr grauenvolles Ende finden. Der Wahnsinn, der sich in Edward ausbreitet, ist zudem sehr intensiv dargestellt und sorgt für einige Gänsehautschauer.
Die Mischung aus unbekannten Stimmen und alten Hörspielhasen ist hier sehr gelungen, doch allesamt lassen sich in die Geschichte fallen und setzen ihre Figuren sehr gekonnt um. Helmut Winkelmann spricht die Hauptfigur des Daniel Upton, übernimmt dabei auch Erzähltexte, als er seinem Sohn berichtet und ist fast durchgängig zu hören. Er ist stets sehr präsent und kann mit intensiver Betonung und gekonntem Sprechrhythmus von sich überzeugen. Stimmakrobat Stefan Krause ist wie geschaffen für die Rolle des Edward Derby, sein vielfältiger Ausdruck kann die verschiedensten Situationen aufgreifen, besonders der jungenhafte Grundton, der er hier wählt, sowie die aufkommende Panik kann er intensiv umsetzen. Peter Lontzek spricht Daniels Sohn und kann in der Rahmenhandlung mit seiner wohlklingenden Stimme gut mit Winkelmann als seinem Vater arbeiten, ihn ergänzen. Weitere Sprecher sind Jürgen Thormann, Marius Claren und Axel Lutter.
Eines der Markenzeichen des Gruselkabinetts ist die aufwendige und atmosphärische Produktionsweise, die auch diese Folge auszeichnet. Die Musik wurde sehr genau auf die einzelnen Szenen abgestimmt und verleiht immer eine düstere, drückende Stimmung, in der sich die Handlung richtig gut entfalten kann. Dass dies von der ersten bis zur letzten Minute durchgezogen wird, muss kaum noch dazu erwähnt werden.
Das herrschaftliche Anwesen, in dem im Hörspiel die Irrenanstalt untergebracht ist, ist auf dem Cover zu sehen und gibt gleich einen ersten Eindruck von dem ummauerten Garten mit dem düsteren, großen Haus. Schwach beleuchtete Fenster, vorn einige Laternen und der Schriftzug „Arkham Sanatorium“ über dem Eingangstor, im Vordergrund ein Mann mit Mantel und Hut, der einen Revolver in der Hand hält, das alles in einer nächtlichen und verregneten Szenerie – sehr stimmungsvoll.
Fazit: Eine weitere Geschichte von Lovecraft im Gruselkabinett, und diese kann mit einem interessanten Start, einem intensiven Verlauf und der bedrohlichen, eindringlichen Atmosphäre überzeugen. Der aufkommende Wahnsinn von Edward, die mysteriöse Einkleidung des Themas und die dichte Atmosphäre lassen „Das Ding auf der Schwelle“ zu einer hervorragenden Folge der Reihe werden.
VÖ: 20.September 2013
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4893-0