Poldi
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Gruselkabinett – 73. Das Grauen im Blue-John-Stollen
Erster Eindruck: Erholungsurlaub mal anders
Dr. James Hardcastle verbringt auf Raten seines Arztes einige Zeit im ländlichen Derbyshire auf der Farm von Miss Allerton. Der unternehmungslustige Mann macht sich oft zu langen Spaziergängen auf und stößt auf Raten seiner Gastgeberin bald auf einen verlassenen Stollen, wird von dem Schäferjungen Armitage aber davor gewarnt. Und tatsächlich begegnet ihm bald ein Wesen, das aus der Urzeit zu stammen scheint…
Arthur Conan Doyle ist vorrangig für seine berühmteste Figur Sherlock Holmes bekannt geworden, doch wie das Gruselkabinett bereits einmal bewiesen hat, kann er auch anders. Auch die 73. Folge der Serie stammt von ihm, „Das Grauen im Blue-John-Stollen“ passt mit seinen übernatürlichen Elementen bestens zu den restlichen Folgen. Der Anfang ist wie so oft recht harmonisch und zeigt eine ruhige, fast schon beschaulich zu nennende Szenerie, in der neben der Hauptfigur Dr. James Hardcastle auch die liebenswerte Miss Allerton vorgestellt wird. Erste unheimliche Begebenheiten lassen aber nicht lang auf sich warten, durch den Bericht von Armitage wird man gut auf das Folgende eingestimmt. Immer weiter erkundet James Hardcastle das Geheimnis des merkwürdigen Wesens, und eine dunkle Nacht in dem Stollen bildet den spannenden Höhepunkt des Hörspiels, ist bestens umgesetzt und vermittelt dem Hörer das starke Gefühl von Angst und ständiger Bedrohung. Doch danach knickt der Spannungsbogen etwas ein, die restlichen Ereignisse sind zwar kurzweilig erzählt und unterhaltsam, plätschern aber ein wenig vor sich hin, man erwartet noch einen großen Knall – doch der mag sich nicht einstellen. Insgesamt eine durchaus gelungene Folge der Serie, die im letzten Drittel aber nicht alles Mögliche aus sich herausholt.
Gerade einmal fünf Sprecher sind hier zu hören, Helmut Zierl als Dr. Johnson und Wolfgang Welter als Inspektor haben dabei eher kleinere Nebenrollen. Matthias Kofler ist als Armitage zwar auch nicht allzu häufig zu hören, kann den Bericht über die Gerüchte um den Stollen aber sehr atmosphärisch und lebendig wirken lassen. Als Miss Allerton ist die wunderbare Ingrid Steeger zu hören, deren deutlich gealterte Stimme sehr warmherzig und liebenswert klingt, sie kann die alte Dame zu einer sehr sympathischen Figur machen. Die Hauptrolle des Dr. James Hardcastle ist mit Marc Oliver Schulze ähnlich gut besetzt, kann er doch während der gesamten Laufzeit eine gute Figur machen und die Spannung auch während ruhigerer Szenen hochhalten.
Ein Steckenpferd des Verlages ist die umsichtige Inszenierung ihrer Hörspiele, und auch „Das Grauen im Blue-John-Stollen steht dem in nichts nach. Die Musik ist sehr atmosphärisch und eindringlich, kann die verschiedenen Stimmungen der Handlung aufgreifen und verstärken, während die vielfältigen Geräusche passgenau eingefügt wurden und die Szenen lebendiger und glaubwürdiger gestalten können.
Auf dem Cover, das von Ertugrul Edirne stammt, ist Dr. John Hardcastle in dem unterirdischen Stollen zu sehen, ein Streichholz beleuchtet die Stalaktiten und wirft gespenstiges Licht auf die Szenerie. Das Ungeheuer bleibt aber – wie über größere Teile des Hörspiels – auch hier verborgen und ermöglicht dem Betrachter so, sich sein eigenes Bild von dem Unwesen zu bilden. Die restliche Gestaltung ist wie immer schlicht gestaltet, auf der Rückseite ist noch ein Foto von Ingrid Steeger bei den Aufnahmen zu sehen.
Fazit: Keine Knaller-Folge des Gruselkabinetts, dazu ist die Geschichte gerade im letzten Drittel zu überraschungsarm. Dafür gibt es aber einige starke, unheimliche Szenen und wunderbare Sprecher.
VÖ: 15.März 2013
Label: Titania Medien
Erster Eindruck: Erholungsurlaub mal anders
Dr. James Hardcastle verbringt auf Raten seines Arztes einige Zeit im ländlichen Derbyshire auf der Farm von Miss Allerton. Der unternehmungslustige Mann macht sich oft zu langen Spaziergängen auf und stößt auf Raten seiner Gastgeberin bald auf einen verlassenen Stollen, wird von dem Schäferjungen Armitage aber davor gewarnt. Und tatsächlich begegnet ihm bald ein Wesen, das aus der Urzeit zu stammen scheint…
Arthur Conan Doyle ist vorrangig für seine berühmteste Figur Sherlock Holmes bekannt geworden, doch wie das Gruselkabinett bereits einmal bewiesen hat, kann er auch anders. Auch die 73. Folge der Serie stammt von ihm, „Das Grauen im Blue-John-Stollen“ passt mit seinen übernatürlichen Elementen bestens zu den restlichen Folgen. Der Anfang ist wie so oft recht harmonisch und zeigt eine ruhige, fast schon beschaulich zu nennende Szenerie, in der neben der Hauptfigur Dr. James Hardcastle auch die liebenswerte Miss Allerton vorgestellt wird. Erste unheimliche Begebenheiten lassen aber nicht lang auf sich warten, durch den Bericht von Armitage wird man gut auf das Folgende eingestimmt. Immer weiter erkundet James Hardcastle das Geheimnis des merkwürdigen Wesens, und eine dunkle Nacht in dem Stollen bildet den spannenden Höhepunkt des Hörspiels, ist bestens umgesetzt und vermittelt dem Hörer das starke Gefühl von Angst und ständiger Bedrohung. Doch danach knickt der Spannungsbogen etwas ein, die restlichen Ereignisse sind zwar kurzweilig erzählt und unterhaltsam, plätschern aber ein wenig vor sich hin, man erwartet noch einen großen Knall – doch der mag sich nicht einstellen. Insgesamt eine durchaus gelungene Folge der Serie, die im letzten Drittel aber nicht alles Mögliche aus sich herausholt.
Gerade einmal fünf Sprecher sind hier zu hören, Helmut Zierl als Dr. Johnson und Wolfgang Welter als Inspektor haben dabei eher kleinere Nebenrollen. Matthias Kofler ist als Armitage zwar auch nicht allzu häufig zu hören, kann den Bericht über die Gerüchte um den Stollen aber sehr atmosphärisch und lebendig wirken lassen. Als Miss Allerton ist die wunderbare Ingrid Steeger zu hören, deren deutlich gealterte Stimme sehr warmherzig und liebenswert klingt, sie kann die alte Dame zu einer sehr sympathischen Figur machen. Die Hauptrolle des Dr. James Hardcastle ist mit Marc Oliver Schulze ähnlich gut besetzt, kann er doch während der gesamten Laufzeit eine gute Figur machen und die Spannung auch während ruhigerer Szenen hochhalten.
Ein Steckenpferd des Verlages ist die umsichtige Inszenierung ihrer Hörspiele, und auch „Das Grauen im Blue-John-Stollen steht dem in nichts nach. Die Musik ist sehr atmosphärisch und eindringlich, kann die verschiedenen Stimmungen der Handlung aufgreifen und verstärken, während die vielfältigen Geräusche passgenau eingefügt wurden und die Szenen lebendiger und glaubwürdiger gestalten können.
Auf dem Cover, das von Ertugrul Edirne stammt, ist Dr. John Hardcastle in dem unterirdischen Stollen zu sehen, ein Streichholz beleuchtet die Stalaktiten und wirft gespenstiges Licht auf die Szenerie. Das Ungeheuer bleibt aber – wie über größere Teile des Hörspiels – auch hier verborgen und ermöglicht dem Betrachter so, sich sein eigenes Bild von dem Unwesen zu bilden. Die restliche Gestaltung ist wie immer schlicht gestaltet, auf der Rückseite ist noch ein Foto von Ingrid Steeger bei den Aufnahmen zu sehen.
Fazit: Keine Knaller-Folge des Gruselkabinetts, dazu ist die Geschichte gerade im letzten Drittel zu überraschungsarm. Dafür gibt es aber einige starke, unheimliche Szenen und wunderbare Sprecher.
VÖ: 15.März 2013
Label: Titania Medien