Poldi

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Gruselkabinett – 56. Aylmer Vance – Neue Abenteuer eines Geistersehers -1-

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Erster Eindruck: Rückkehr des übersinnlichen Detektivgespanns

Aylmer Vance und sein medial begabter Freund Dexter werden zu einem mysteriösen Fall nach Schottland gerufen. Paul Devenant klagt über Blutarmut, doch die Ärzte sind ratlos. Seine Frau, eine ätherische Schönheit, scheint der Schlüssel zu sein. Auch ein lärmender Poltergeist macht dem übersinnlichen Detektivduo zu schaffen und fordert ihre ganzen Fähigkeiten...

Doppelfolgen haben seit geraumer Zeit Tradition im titanschen Gruselkabinett. Dass sich vier Folgen um die gleichen Protagonisten drehen, ist aber seit der grandiosen Umsetzung von Dracula aber noch nicht passiert. „Aylmer Vance“, eine Art Sherlock Holmes des Übernatürlichen, hat schon in zwei Folgen überzeugt und ist nun als Nummer 56 und 57 der Serie zurück. Jeweils zwei kürzere Episoden finden Platz auf einer CD, sodass die Themenwahl immer recht abwechslungsreich ist und viele Gebiete der Geisterwelt abdecken können. Vampirismus und Geistererscheinungen werden in der 56. Folge behandelt, und wieder kann diese einzigartige Atmosphäre der Serie heraufbeschworen werden, die sie so unvergleichlich macht. Schnell kann man sich in der Geschichte versinken lassen und wird völlig in sie hineingezogen. Doch leider ist die erste Episode zu sehr großen Teilen nur auf Erzählungen verschiedener Personen aufgebaut, sodass alles ein wenig gemächlich wirkt und kaum Gefühle transportieren kann. Sie wirkt statisch und ist kaum von dem Leben erfüllt, das man von der Serie erwarten kann. Das ist in der zweiten Episode mit dem unheimlichen Poltergeist schon viel besser gelöst, hier gefällt der langsame Aufbau, der sich zu einem ansehnlichen Finale steigert. Aylmer Vance ist nicht gerade typisch für die Serie und kombiniert atmosphärischen Grusel mit Detektivarbeit, ist ein gelungenes Experiment, kann aber hier nicht seine volle Stärke ausspielen.

Lobenswert ist wieder der Einsatz der Sprecher, die allesamt ihre Rollen mit Leben erfüllen können. Simon Jäger ist als Paul Devenant zu hören, seine markante Stimme kann die Gefühlslage des Mannes gut widerspiegeln, auch in den längeren Erzählpassagen kann er überzeugen. Sehr gut gefällt mir Eva Michaelis als Jessica Devenant, die mit ihrer weichen, klaren Stimme die geheimnisvolle Frau sehr überzeugend darstellt. Hans-Georg Panczak ist natürlich wieder als Aylmer Vance zu hören und der interessanten Figur neue Seiten abgewinnen. Weitere Sprecher dieser Folge sind Axel Lutter, Schaukje Könning und Henri Färber.

Wie oben bereits gesagt kann die akustische Umsetzung der Geschichte wieder voll überzeugen. Sanfte Melodien legen sich um die Handlung wie eine weiche Decke und malen die einzelnen Szenen weiter aus. Dabei greifen sie immer die Stimmung der jeweiligen Passage auf und verbinden sich gekonnt mit den eingesetzten Geräuschen zu einem homogenen Gemisch.

Sehr ansehnlich ist auch die Covergestaltung gelungen, mit diesem Motiv wird wieder die Aufmerksamkeit der Käufer erweckt. Jessica Devenant beugt sich über ihren Geliebten, der schlaff in ihren Armen liegt. Die weißen und roten Farbtöne bilden einen reizvollen Kontrast, und ergänzt sich sehr gut mit dem hübschen Rahmen mit der Säulengestaltung.

Fazit: Nicht unbedingt die stärkste Folge der Serie, da die erste Geschichte zu statisch wirkt. Die Atmosphäre kann aber wieder überzeugen.

VÖ: 16.September 2011
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4562-5
 
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