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Gruselkabinett – 51. Die Mumie

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Erster Eindruck: Die andere Seite des Arthur Conan Doyle

Seit einiger Zeit lebt der junge Student Abercrombie Smith in einem Wohnheim, doch mit seinen Nachbarn hatte er bisher kaum etwas zu tun. Das ändert sich, als er sich mit Edward Bellingham und William Monkhouse Lee anfreundet und bald deren dunkles Geheimnis kennenlernt: Eine alte ägyptische Mumie, die mehr Geheimnisse birgt, als es auf den ersten Blick scheint...

Sir Arthur Conan Doyle – wer kennt ihn nicht? Der britische Autor ist durch seine Geschichten über den genialen Privatdetektiv Sherlock Holmes weltberühmt geworden. Doch abseits dieser Figur hat er sich auch anderer Werke gewidmet – und eine davon ist als 51. Folge des Gruselkabinetts von Titania Medien umgesetzt worden: Die Mumie. Wie immer beginnt das Hörspiel – nach einer unheilvollen Ankündigung von Abercrombie Smith – eher ruhig und beschaulich, indem die Grundzüge der Charaktere vorgestellt werden. Erst langsam vermag sich die Geschichte zu steigern, spätestens ab der Beschreibung der Mumie schwingt aber viel unheilvolle Stimmung mit. Der Mittelteil zieht seine Spannung aus der Tatsache, dass vieles ungewiss ist, man aber das drohende Unheil förmlich greifen kann. Im letzten Drittel zieht die Handlung dann noch einmal richtig an, und dann wird es richtig spannend und gruselig – ein wunderbarer Abschluss, der den Hörer etwas erstaunt zurücklässt und ihn in seinen Bann ziehen kann. Eine wunderbare Folge der Serie, die mal wieder so wichtig unheimlich und düster ist.

Wie eigentlich immer setzt Titania Medien nicht zwingend auf berühmte Namen, sondern auf professionelle und äußerst fähige Sprecher. Bene Gutjan ist in der Hauptrolle des Abercrombie Smith wunderbar aufgehoben, schafft mit seiner intensiven Sprechweise zusätzliche dramatische Stimmung und kommt auch mit der Doppelrolle als Erzähler und handelnde Person gut zurecht. Hannes Maurer spricht Edward Bellingham und glänzt besonders am Ende mit einer sehr glaubwürdigen und flüssigen Sprechweise. Max Felder macht das Herrentrio komplett, auch er geht auf die Eigenheiten seines Charakters besonders gut ein und rückt so das Geschehen näher an den Hörer heran. In weiteren Rollen sind unter anderem Alexander Turrek, Frank Schaff und Dagmar von Kurmin zu hören.

In Sachen Atmosphäre geht man beim Gruselkabinett seit jeher sehr genau auf die jeweilige Folge ein, und so ist es nicht verwunderlich, hier teilweise Klänge zu hören, die Einflüsse des alten Ägyptens haben und orientalische Stimmung verbreiten. So entsteht mal wieder eine sehr dichte und eingängige Atmosphäre, die durch den geschickten Einsatz von Geräuschen unterstützt und verstärkt wird.

Die Titel gebende Mumie ist auf dem Cover abgebildet und verleiht gleich einen ersten Eindruck von seinem Aussehen. Auch Teile des Sarkophages sind zu sehen – eine typische Illustration für die Serie, die mal wieder sehr stimmungsvoll geraten ist. Die übrige Gestaltung orientiert sich wieder an dem Coverdesign mit den imposanten Säulen.

Fazit: Die unheilvolle Stimmung des Mittelteils und die sich stetig steigernde Spannung, die sich in einem grandiosen Finale entlädt, machen „Die Mumie“ zu einer hervorragenden Folge des Gruselkabinetts.

VÖ: 18. März 2011
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4471-0
 
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