Thomas Rippert

So irgendwie wieder da...
Goldagengården 3

61QXxRiKPVL._SL500_AA300_.jpg


Und da ist er schon – der Schock des Reziverschnurpseleres gegenüber der Serie.

Qualitativ hat sich hier logischerweise nicht geändert und da hier der Autor, Covermann, Regisseur und auch sonst irgendwie alles in Personalunion vorhanden ist, erwatet man auch ichts anders. Marco Göllner spielt hier sein (Hör)Spiel mit allem was er selbst mag und will – wie mir scheint – und dies spielt er gut. Keine britischen Knochenhintern oder amerikanische Coolschränke bestimmen hier die Handlung – es sind Menschen wie Du und ich. Angelehnt an der skandinavischen Krimikultur zeichnet Göllner hier Charakterbilder die man eigentlich nur „nicht mögen“ kann, da sie zu real sind und nicht als großes Vorbild dienen.

Die Geschichte schreitet, logischerweise, weiter voran – viel wird gelöst und noch mehr bleibt ungelöst. Doch irren die Protagonisten nicht wie die Wilden unwissend durch die Gegend und der Zuhörer ist genau so schlau wie alle anderen auch.

Von den Sprecher her ist auch alles wie bisher – wieso auch nicht? Und hier die Reihen 4 und 5 des calling Names der Inlayrückseite: Marion Elkies, Markus Pfeiffer, Sabtiago Ziesmer, Gordon Piedeswack, Thomas Schmuckert, Andreas Mannkopf, Stefan Fredrich und Sven Plate. Das sind zwei Namen die mir nichts sagten, aber Rest ist bekannt wie bunte Hunde mit herrlichen Stimmen.

Cotton goes home, Holmes trinkt Tee und Goldagegarten kann Fans der skandinavischen Krimikost begeistern...soviel zum „Was soll man eigentlich noch schreiben?“-Aspekt der Serie, welche aber für mich schon eine große Chance hat den nächsten Hörspiel-Award in der Kritikersparte abzuräumen...

...deshalb die Wertung: *****/*****
 

Poldi

Mitglied
AW: Goldagengården 3

Goldagengården III

goldagengarden-3.jpg


Erster Eindruck: Dem Geheimnis immer näher...

Hanna Fridlund und Nils Edmundson ermitteln weiter im dem ungeklärten Todesfall von Peer Johannesson. Dabei stoßen sie in seiner Kunstsammlung auf einen wichtigen Hinweis, der sie dem geheimnisvollen Ort Goldagengarden näher bringt. Und dort erwarten sie die nächsten Überraschungen...

Goldagengarden - ein merkwürdiger und ungewöhnlicher Titel für die neue Thriller-Serie für den momentan hochgelobten Marco Göllner. Der geneigte Hörer wird im Vorfeld nur auf eine Verbindung nach Skandinavien hergestellt haben können. In dieser dritten Folge der Serie, die sich schlicht nach ihrer Nummer benennen, kommen die beiden Ermittler Hanna Fridlund und Nild Edmundson dem Geheimnis dieses Namens auf die Spur, und somit lichtet sich auch der Schleier vor dem Hörer. So lösen sich auch hier etliche Rätsel, die Ereignisse lassen sich immer mehr in einen Zusammenhang bringen, doch das große Ganze kann man längst noch nicht sehen. Vielmehr kommen neue Tatsachen in die Geschichte, die immer mehr an Brisanz hinzugewinnt. Das ist spannend und macht viel Spaß, zumal die Umsetzung äußerst gelungen ist. Der Grundtenor der Serie ist eher ruhig, die Spannung wird allein durch die Geschichte und nicht durch lautere Effekte erzeugt. Zudem sind die handelnden Personen keine Über-Helden, sondern eher normale Menschen mit ihren Stimmungen und Gefühlen. Das alles lässt auch die dritte Folge der Serie zu einem kleinen Highlight werden, das die Geschichte spannend und unterhaltsam weiterführt.

Die Sprecher sind hervorragend, viele bekannte Namen sind dem guten Ruf des Regisseurs gefolgt und haben ihr Talent und ihr Engagement zur Verfügung gestellt, um das Hörspiel auch hier wieder zum Erfolg zu führen. Jochen Schröder hat dabei die schlichte Aufgabe, die Orts- und Zeitangaben zu machen. Auch Marco Göllner selbst ist zu hören, den Chap Hillman interpretiert er mit dem ihm eigenen Tonfall sehr lebendig. Gerlach Fiedler ist als Karl Geddis mit seiner intensiven Stimme und gekonnter Betonung eine wunderbare Bereicherung für die Serie. Andere Sprecher sind beispielsweise Santiago Ziesmer, Brigitte Grothum und Marion Elskies.

Die Stimmung der skandinavischen Landschaft wurde hier sehr gut eingefangen, alles wirkt etwas kühl und distanziert, sodass sich der Hörer wirklich mit der Geschichte auseinandersetzen kann ohne sich lediglich von der Atmosphäre beeindrucken zu lassen. Das passt wunderbar und verleiht der Serie eine ganz neue Qualität.

Das Cover zeugt dieses mal ein wenig mehr Motiv: Ein Zimmer, das durch ein Fenster sanft gelblich beschienen wird, im Vordergrund ein Globus. Der mittlerweile charakteristische Rahmen mit der Folgenzahl darin darf natürlich nicht fehlen. Die restliche Aufmachung enthält kleine Motive, ohne verspielt zu wirken.

Fazit: Der Hörer kommt dem Rätsel immer näher, um kurz darauf mit neuen Tatsachen konfrontiert zu werden - exzellenter und kluger Kriminalfall mit Tiefgang.

VÖ: 15.Oktober 2010
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179481427
 
Oben