Poldi
Mitglied
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Themenstarter/in
Gestatten - mein Name ist Cox
Erster Eindruck: Aus der Wirtschaftswunderzeit
Paul Cox schlägt sich pfiffig durch sein Leben, als ihm plötzlich der Mord an einem Anwalt zugeschrieben wird. Nicht verwunderlich, wenn sein Messer im Rücken des Toten steckt. Um sich von der Schuld loszusagen, ermittelt Cox auf eigene Faust... ("Gestatten - mein Name ist Cox")
Ein Koffer aus Schweinsleder - das ist der wichtigste Anhaltpunkt für Paul Cox, als er den Mord an einem Mann aufklären will. Doch wie weit seine ehemalige Geliebte Helena Bernhardt in die Sache verwickelt ist, klärt sich erst nach und nach. ("Mord auf Gepäckschein 3311")
"Gestatten - mein Name ist Cox" war in den 50er Jahren die erste Krimi-Hörspielunterhaltung im deutschen Radio und wurde bei vielen Hörern schnell zum Kult. Grund genug, beide Fälle auf CD zu pressen, so geschehen bei GoyaLit, die die jeweils acht Fortsetzungsfolgen auf vier Doppel-CDs veröffentlichen.
Der erste Fall trägt den gleichen Namen wie die Serie und hat auch heute, über 50 Jahre später, nichts von seinem hohen Unterhaltungswert verloren. Vielmehr kommt der ganze Charme der Zeit wunderbar herüber, trotz aller Spannung transportiert die Geschichte eine gewisse Ruhe, wo heute Hektik herrschen würde. Mit Witz und Pfiff ermittelt sich Paul Cox durch den durchaus verwirrenden Mord, der sich erst im Laufe der Zeit herauskristallisiert. Die Erzählkunst ist hier auf hohem Niveau: Ein Ermittler unter Mordverdacht, viele unerwartete Wendungen und besonders interessante Charaktere. Schon allein die Hauptfigur mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung vermag zu fesseln. Fast vier Stunden Hörspielunterhaltung werden hier geboten, und die werden Krimifans wie im Fluge vergehen.
Gleiches gilt durchaus auch für den zweiten Teil. Hier ist der Vorteil, dass man die Titelfigur schon kennt und weitere Seiten an ihm entdecken kann - die Charakterisierung ist auch hier sehr gelungen und präsentiert einen außergewöhnlichen Ermittler. Der Fall ist ein wenig verzwickter als sein Vorgänger, wird aber in nicht ganz so langer Zeit gelöst. Das ergibt einen leichten Tempoanstieg, der das Geschehen kurzweiliger wirken lässt. Mir gefällt die Figur der Helena Bernhardt äußerst gut - eine wahre Femme Fatale, die Pfeffer und Leben in den Fall gibt. Schön, dass sowohl aktuelle Entwicklungen wie die Aufklärung des Mordes gleichermaßen beachtet werden. Auch hier liegt ein klassischer Krimi vor, der angenehm nostalgisch wirkt und nicht nur die Leute begeistern wird, die sich noch an die Fortsetzungsgeschichten erinnern, sondern mit dieser Box auch neue Freunde finden wird.
In den beiden Geschichten wird Paul Cox von unterschiedlichen Sprechern vertont. Karl-Heinz Schroth wirkt im ersten Teil ungemein pfiffig und verschmitzt und kann dabei eine Menge Charme versprühen. Erwin Linder legt die Rolle etwas ernster an, was sich auch auf die Wirkung des Falles überträgt. Gustl Busch ist als Mrs. Chataway zu hören und ist mit unüberhörbarer Freude an der Sache. Sehr gefallen hat mir Verena Wiet als Helena Bernhardt, die ihren Charakter Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht. Weitere der vielen Sprecher sind Heinz Klingenberg, Hans Zesch-Ballot, Manred Steffen und Inge Franzen.
Die Musik ist auch für die heutigen Ohren alles andere als angestaubt und kann den Fall gut untermalen. Hier zeigt sich, dass kein akkustisches Feuerwerk gezündet werden muss, um den Hörer an ein Hörspiel zu fesseln, denn hier wird mit relativ wenigen Mitteln eine ganze Menge erreicht. Da die Fälle als Fortsetzungsgeschichten für das Radio produziert wurden, ist nach jedem Abschnitt eine kleine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse zu hören, was den Wiedereinstieg in die Handlung ungemein erleichtert.
Zu finden sind die 8 CDs in Doppelhüllen in einem Pappschuber. Dieser trägt jeweils die Coverbilder der vier Hüllen und kann ebenso wie die Hörspiele viel Nostalgie einfangen. Auch hier wurde auf Schnickschnack verzichtet, trotzdem findet man einiges an zusätzlichen Informationen über verschiedene Themen.
Fazit: Zwei Fälle, spannend und mit sehr interessanten Charakteren, pfiffig und gekonnt erzählt. Hörspiel-Nostalgie wie sie sein sollte!
VÖ: 1. August 2005
Label: GoyaLit /Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-1419-1
Erster Eindruck: Aus der Wirtschaftswunderzeit
Paul Cox schlägt sich pfiffig durch sein Leben, als ihm plötzlich der Mord an einem Anwalt zugeschrieben wird. Nicht verwunderlich, wenn sein Messer im Rücken des Toten steckt. Um sich von der Schuld loszusagen, ermittelt Cox auf eigene Faust... ("Gestatten - mein Name ist Cox")
Ein Koffer aus Schweinsleder - das ist der wichtigste Anhaltpunkt für Paul Cox, als er den Mord an einem Mann aufklären will. Doch wie weit seine ehemalige Geliebte Helena Bernhardt in die Sache verwickelt ist, klärt sich erst nach und nach. ("Mord auf Gepäckschein 3311")
"Gestatten - mein Name ist Cox" war in den 50er Jahren die erste Krimi-Hörspielunterhaltung im deutschen Radio und wurde bei vielen Hörern schnell zum Kult. Grund genug, beide Fälle auf CD zu pressen, so geschehen bei GoyaLit, die die jeweils acht Fortsetzungsfolgen auf vier Doppel-CDs veröffentlichen.
Der erste Fall trägt den gleichen Namen wie die Serie und hat auch heute, über 50 Jahre später, nichts von seinem hohen Unterhaltungswert verloren. Vielmehr kommt der ganze Charme der Zeit wunderbar herüber, trotz aller Spannung transportiert die Geschichte eine gewisse Ruhe, wo heute Hektik herrschen würde. Mit Witz und Pfiff ermittelt sich Paul Cox durch den durchaus verwirrenden Mord, der sich erst im Laufe der Zeit herauskristallisiert. Die Erzählkunst ist hier auf hohem Niveau: Ein Ermittler unter Mordverdacht, viele unerwartete Wendungen und besonders interessante Charaktere. Schon allein die Hauptfigur mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung vermag zu fesseln. Fast vier Stunden Hörspielunterhaltung werden hier geboten, und die werden Krimifans wie im Fluge vergehen.
Gleiches gilt durchaus auch für den zweiten Teil. Hier ist der Vorteil, dass man die Titelfigur schon kennt und weitere Seiten an ihm entdecken kann - die Charakterisierung ist auch hier sehr gelungen und präsentiert einen außergewöhnlichen Ermittler. Der Fall ist ein wenig verzwickter als sein Vorgänger, wird aber in nicht ganz so langer Zeit gelöst. Das ergibt einen leichten Tempoanstieg, der das Geschehen kurzweiliger wirken lässt. Mir gefällt die Figur der Helena Bernhardt äußerst gut - eine wahre Femme Fatale, die Pfeffer und Leben in den Fall gibt. Schön, dass sowohl aktuelle Entwicklungen wie die Aufklärung des Mordes gleichermaßen beachtet werden. Auch hier liegt ein klassischer Krimi vor, der angenehm nostalgisch wirkt und nicht nur die Leute begeistern wird, die sich noch an die Fortsetzungsgeschichten erinnern, sondern mit dieser Box auch neue Freunde finden wird.
In den beiden Geschichten wird Paul Cox von unterschiedlichen Sprechern vertont. Karl-Heinz Schroth wirkt im ersten Teil ungemein pfiffig und verschmitzt und kann dabei eine Menge Charme versprühen. Erwin Linder legt die Rolle etwas ernster an, was sich auch auf die Wirkung des Falles überträgt. Gustl Busch ist als Mrs. Chataway zu hören und ist mit unüberhörbarer Freude an der Sache. Sehr gefallen hat mir Verena Wiet als Helena Bernhardt, die ihren Charakter Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht. Weitere der vielen Sprecher sind Heinz Klingenberg, Hans Zesch-Ballot, Manred Steffen und Inge Franzen.
Die Musik ist auch für die heutigen Ohren alles andere als angestaubt und kann den Fall gut untermalen. Hier zeigt sich, dass kein akkustisches Feuerwerk gezündet werden muss, um den Hörer an ein Hörspiel zu fesseln, denn hier wird mit relativ wenigen Mitteln eine ganze Menge erreicht. Da die Fälle als Fortsetzungsgeschichten für das Radio produziert wurden, ist nach jedem Abschnitt eine kleine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse zu hören, was den Wiedereinstieg in die Handlung ungemein erleichtert.
Zu finden sind die 8 CDs in Doppelhüllen in einem Pappschuber. Dieser trägt jeweils die Coverbilder der vier Hüllen und kann ebenso wie die Hörspiele viel Nostalgie einfangen. Auch hier wurde auf Schnickschnack verzichtet, trotzdem findet man einiges an zusätzlichen Informationen über verschiedene Themen.
Fazit: Zwei Fälle, spannend und mit sehr interessanten Charakteren, pfiffig und gekonnt erzählt. Hörspiel-Nostalgie wie sie sein sollte!
VÖ: 1. August 2005
Label: GoyaLit /Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-1419-1