Poldi

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Gespensterjäger - 1. auf eisiger Spur

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Erster Eindruck: MUGs und UEGs

Tom wird in dem Keller im Haus seiner Eltern von einem Gespenst mächtig erschreckt, doch nur seine Oma will ihm glauben. Sie schickt ihn zu Hedwig Kümmelsaft, einer erfahrenen Gespensterjägerin, die ihm wertvolle Tipps gibt. Tapfer stellt sich Tom dem MUG, dem mittelmäßig unheimlichen Gespenst. Doch die eigentliche Gefahr lauert an einem ganz anderen Ort...

Cornelia Funke ist die momentan wohl populärste deutsche Kinderbuchautorin. Eine ihrer Buchserien wird nun von Jumbo vertont und als Hörspiel veröffentlicht: "Gespensterjäger", die in ihrem ersten Fall "auf eisiger Spur" ermitteln. Der Kampf gegen den MUG ist eigentlich nur Aufwärmphase und dient der Vorstellung der Charaktere - trotzdem ist auch dieser Abschnitt unterhaltsam und spaßig. Tom ist ein ganz normaler Junge, aber ziemlich mutig und gewitzt. Hedwig Kümmelsaft ist ein wenig kratzbürstig, aber eine hervorragende Gespensterjägerin und macht Tom viel Mut. Und schließlich Hugo, das mittelmäßig unheimliche Gespenst, ein wenig tollpatschig und ängstlich. Diese drei bilden das Team, das uns in den nächsten Folgen begleiten wird, und in der ungewöhnlichen Kombination machen sie viel Spaß beim Kampf gegen ein viel mächtigeres Gespenst. Interessant ist auch die Kategorisierung der Gespenster, denn mit den verschiedenen Bezeichnungen und Eigenheiten beweist Funke einmal mehr ihr kreatives Talent. Toll gelöst ist auch der Part der Erzählerin - sie wird als äußerst neugierige Nachbarin dargestellt, die so zwar eng am Geschehen ist, aber trotzdem noch den nötigen Abstand hat. Eine sehr gelungene Geschichte, voller spaßiger Einfälle und mit für Kinder durchaus gruseligen Szenen.

Leon Alexander Rathje spricht den Tom, und das macht er für sein junges Alter schon sehr engagiert und klingt meist glaubwürdig, könnte aber manchmal spontaner wirken. Ernst H. Hilbich ist als Gespenst Hugo zu hören, er legt immer ein gewisses Jaulen in seine Stimme und setzt die komische Figur damit sehr gut um. Gisela Trowe ist seit Jahren im Hörspielgeschäft dabei und hier als Toms Oma zu hören, sie klingt warmherzig und verständnisvoll wie eh und je. Weitere Sprecher sind Katja Brügger, Monty Arnold und Katja Danokowski.

Musikalisch ist das Hörspiel eher unauffällig, immer wieder sind in den Szenenübergängen kleinere Stücke platziert, die zur Auflockerung dienen. Die Geschichte reicht meist aus, um die richtige Stimmung zu erzeugen, wobei mit passenden Geräuschen nachgeholfen wird, sodass besonders die Gespensterszenen gut umgesetzt sind.

Auf dem witzigen Cover sind unsere drei Titelhelden zu sehen, die sich zur Gespensteraustreibung aufmachen. Ein schlichtes, aber angenehmes Cover. Lobenswert ist das umfangreiche Booklet, denn hier finden sich nicht nur Infotexte zu Autorin, Sprechern und Hörspielmachern, sondern auch der Auszug aus dem Buch, der MUGs und UEGs gegenüberstellt.

Fazit: Eine sehr schöne Geschichte mit vielen witzigen Einfällen, das jedoch an einigen Stellen effektvoller hätte gestaltet werden können.

VÖ: 29. Oktober 2009
Label: Jumbo
Bestellnummer: 978-3-8337-2475-6
 
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