Poldi

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Gespenster-Krimi – 2. Teufelstochter

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Erster Eindruck: Dämonische Besessenheit

Eine Gruppe umherziehender Zigeuner wird von der Polizei aufgefordert, ihren Standplatz zu verlassen. Dabei entdecken sie eine alte Frau, die unter menschenunwürdigen Umständen gefesselt in einem der Wagen gehalten wird. Trotz der eindringlichen Warnung der Zigeuner befreit die Polizei die Frau – und damit beginnt ungewollt eine Serie an schrecklichen Morden, denn ein bösartiger Dämon wird freigesetzt...

Der Relaunch der Gespenster-Krimi-Reihe setzt zwar wie die ersten sechs Folgen auf in sich abgeschlossene Geschichten mit wechselnden Protagonisten, vertont aber nicht nur die originalen Heftromane. Vielmehr ist schon die zweite Folge „Teufelstochter“ eine von Markus Topf eigens für die Serie geschriebene Geschichte. Der oben beschriebene Start in die Handlung mit der Befreiung des Dämons ist stimmungsvoll gelungen, und auch die weitere Entwicklung rund um die junge Frau Anna Kronberg kann einige Highlights vorweisen. Die Bedrohung, die von ihr ausgeht, die beängstigenden und unerwarteten Gewaltexzesse, die völlige Wandlung der sympathischen Frau wird sehr gelungen und intensiv dargestellt. Auch die knackige Erzählweise kann gefallen, sodass bei der einstündigen Laufzeit keine langwierigen Szenen vorkommen. Störend sind allerdings die seltsam anmutenden Sexszenen, sie wirken innerhalb der Handlung etwas gezwungen und haben auf mich eher störend gewirkt. Auch wirkt die Handlung gegen Ende überspitzt, hier ist eine Schippe zu viel aufgelegt worden. Abgesehen davon ist diese erste selbst verfasste Folge der Gespenster-Krimi sehr gelungen und macht Lust auf die kommenden Episoden.

Katrin Heß ist als Anna Kronberg zu hören und kann insbesondere die Wandlung der sympathischen jungen Frau zur dämonischen Bedrohung sehr gekonnt darstellen, ihre wutverzerrte Stimme gegen Ende setzt eindrucksvolle Akzente. Jens Wendland ist als Tim Peters zu hören, der mit standfestem Klang und glaubwürdiger Betonung eine sehr positiven Eindruck hinterlässt. Auch Dagmar Bittner ist als Elvira eine gute Wahl und spricht mit viel Energie und Professionalität. Weitere Sprecher sind Rainer Schmitt, Lutz Mackensy und Douglas Welbat.

Wie schon der direkte Vorgänger ist auch diese Folge gekonnt umgesetzt und kann so die Wirkung der Handlung noch weiter hervorheben. Dabei ist besonders die Musik gelungen eingesetzt und passt sich dynamisch an die jeweilige Situation an, mal laut im Vordergrund, mal eher dezent und dräuend im Hintergrund. Die teils recht lauten Geräusche sorgen für gekonnte Schockeffekte und eine glaubwürdige akustische Gestaltung.

Sehr gelungen ist hier das Cover. Der obere, dunkelviolette Rahmen und der dezente Schriftzug lenken nicht zu sehr von dem eigentlichen Motiv ab, hier die vollen Lippen einer Frau, die schwarz eingefärbt sind und zwischen denen eine gespaltene, lange Zunge herauszischt. Im Inneren gibt es ein kleine Interview mit dem Autor der Folge samt Foto sowie die üblichen Produktionsinformationen.

Fazit: Eine temporeich erzählte Geschichte, die dem Hörer kaum Zeit zum Ausruhen gibt. Dabei schleichen sich jedoch streckenweise merkwürdig anmutende Szenen ein. Die vom Dämon besessene Anna und ihre Gegenspieler liefern sich dabei ein packendes und dynamisches Duell, das immer wieder überraschen kann und gekonnt bereits bekannte Themen variiert.

VÖ: 16.Januar 2015
Label: Contendo Media/Audionarchie
Bestellnummer: 978-3-945757-02-4
 

Dagmar

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AW: Gespenster-Krimi – 2. Teufelstochter

Ui schön, freut mich!! Danke :)
 
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