Poldi
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Geschichten von Rittern und Helden
Erster Eindruck: Ritter, Drachen und Intrigen
Uther, König von England, ist so sehr in Igerne, eine verheiratete Adelige, verliebt, dass es schon an Obsession grenzt. Doch ihr Ehemann, der Herzog von Cornwall, versteckt diese vor dem König. Nur durch eine List des Zauberer Merlin kann er Igerne erobern und verlobt sich mit ihr. Aus dieser Beziehung geht bald ein Knabe hervor, der jedoch nicht bei den Eheleuten aufwächst. Doch der Junge soll eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Böse spielen. Sein Name ist Artus…
Als dieser viele Jahre später zum neuen König geworden ist, wird ein junger Ritter auf die Probe gestellt. Parzival macht sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral, lernt auf seiner langen Reise aber auch viel über sich selbst und was es heißt, ein Ritter zu sein…
Ritter und deren Heldentaten faszinieren seit jeher Kinder und üben mit ihren Heldentaten, tapferen Kämpfen gegen Fabelwesen oder Unholde, aber auch mit höfischen Intrigen einen starken Reiz auf diese aus. Gleich drei Hörproduktionen zu diesem Thema hat der Hörverlag nun in der Box mit dem Titel „Geschichten von Rittern und Helden“ zusammengefasst.
Den Anfang macht „König Artus und die Ritter der Tafelrunde“, in dem Karlheinz Koinegg die berühmte Sage um den großen König nacherzählt. Er findet dabei einen gelungenen Mittelweg zwischen Tradition und Moderne, sodass die Geschichte locker und spannend wirkt, ohne ihren Charme und ihren Hauch von Pathos zu verlieren. Dabei baut er auch immer wieder witzige Slapstick-Elemente mit ein, die besonders bei den zuhörenden Kindern auf offene Ohren stoßen werden. Doch auch Erwachsene werden wegen der Augenzwinkernden Erzählweise gerne zuhören. Das WDR-Radiohörspiel aus dem Jahr 2005 trägt allerdings an einigen Stellen zu dick auf, besonders das inflationär genutzte „Igerne“ in dieser langen, leidenden Betonung von Uther wirkt zu aufdringlich. Ansonsten ist ein rundes Hörspiel entstanden.
Danach werden „Die unglaublichen Abenteuer des Ritters Parzival“ erzählt, die vom gleichen Autor aufgearbeitet wurden und somit einen ähnlichen Erzählstil, eine gleichförmige Wirkung haben. Dadurch, dass hier „nur“ zwei CDs mit etwa eineinhalb Stunden Laufzeit verwendet werden, wirkt diese Erzählung knackiger und prägnanter, die Dialoge sind präziser. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung an einigen Stellen doch noch mehr in die Tiefe geht.
Den Abschluss macht „Siegfried der Drachentöter“, das sich deutlich von den beiden Vorgängern unterscheidet. Zuerst ist anzumerken, dass die Geschichte aus einem ganz anderen Erzählzyklus keine Gemeinsamkeiten zu den Geschichten um Artus aufweist. Zudem ist es als Lesung umgesetzt und wurde von der Autorin Annelie Knoblauch nacherzählt. Die Geschichte vermag zu überzeugen, weist aber auch einige Längen auf und kann nicht von Anfang bis Ende packen.
Drei Geschichten, von denen die dritte thematisch nur bedingt zu den anderen passt und eine ganz andere Aura vermittelt. Klassische Abenteuergeschichten prägen hier das Bild und können insgesamt gut unterhalten.
Eine große Vielzahl an verschiedenen Sprechern ist hier im Einsatz, besonders in der Geschichte um König Artus tauchen zahlreiche Charaktere auf, die niemals doppelt besetzt sind. Die Hauptrolle des König Artus wird von Konstantin Graudus gesprochen, der mit seiner markanten, etwas kantigen Stimme einen interessanten Charakter formt. In der zweiten Geschichte wird die Hauptrolle der Parzival von Christoph Eichhorn gesprochen, der sich gut in die ritterliche und heldenhafte Atmosphäre einfügt. Als Sprecher des Siegfried-Hörbuches ist Oliver Mallison im Einsatz, der die Geschichte durchaus lebendig und mit Leidenschaft vorträgt. Weitere Sprecher sind Peter Nottmeier, Jens Wawrczek, Anna Thalbach, Julia Lehmann und Peer Augustinski.
Die drei unterschiedlichen Produktionen wurden von unterschiedlichen Produktionsteams umgesetzt, sodass auch Unterschiede in der akustischen Umsetzung festzustellen sind. Bei den ersten beiden stehen jedoch die vielfältigen Geräusche im Vordergrund und gestalten die einzelnen Szenen recht lebendig, während die Lesung über Parzival mit dem Einsatz passender Musikstücke eher auf die stimmige Atmosphäre setzt.
Die drei Einzelhüllen, von denen die erste besonders dick ist, befinden sich in einer Pappbox, die mit einem hübschen Rittermotiv samt Pferd und imposanter Burg im Hintergrund gestaltet ist. Auch die einzelnen CDs haben ein eigenes Titelbild, zudem liegt jeweils ein kleines Booklet bei, das zusätzliche Informationen zu den Mitwirkenden oder eine ausführliche Sprecherübersicht enthält.
Fazit: Der Grundgedanke dieser Box ist sehr gut und kann mit drei gut erzählten und heldenhaften Geschichten überzeugen. Allerdings schleichen sich in die ersten beiden Hörspielen unfreiwillig komische Szenen ein, während einige Passagen im Parzival-Hörbuch zu langgezogen wirken. Gerade ritterbegeisterte Jungen dürften ihre Freude hieran haben.
VÖ: 28.Oktober 2013
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-8445-0981-6
Erster Eindruck: Ritter, Drachen und Intrigen
Uther, König von England, ist so sehr in Igerne, eine verheiratete Adelige, verliebt, dass es schon an Obsession grenzt. Doch ihr Ehemann, der Herzog von Cornwall, versteckt diese vor dem König. Nur durch eine List des Zauberer Merlin kann er Igerne erobern und verlobt sich mit ihr. Aus dieser Beziehung geht bald ein Knabe hervor, der jedoch nicht bei den Eheleuten aufwächst. Doch der Junge soll eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Böse spielen. Sein Name ist Artus…
Als dieser viele Jahre später zum neuen König geworden ist, wird ein junger Ritter auf die Probe gestellt. Parzival macht sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral, lernt auf seiner langen Reise aber auch viel über sich selbst und was es heißt, ein Ritter zu sein…
Ritter und deren Heldentaten faszinieren seit jeher Kinder und üben mit ihren Heldentaten, tapferen Kämpfen gegen Fabelwesen oder Unholde, aber auch mit höfischen Intrigen einen starken Reiz auf diese aus. Gleich drei Hörproduktionen zu diesem Thema hat der Hörverlag nun in der Box mit dem Titel „Geschichten von Rittern und Helden“ zusammengefasst.
Den Anfang macht „König Artus und die Ritter der Tafelrunde“, in dem Karlheinz Koinegg die berühmte Sage um den großen König nacherzählt. Er findet dabei einen gelungenen Mittelweg zwischen Tradition und Moderne, sodass die Geschichte locker und spannend wirkt, ohne ihren Charme und ihren Hauch von Pathos zu verlieren. Dabei baut er auch immer wieder witzige Slapstick-Elemente mit ein, die besonders bei den zuhörenden Kindern auf offene Ohren stoßen werden. Doch auch Erwachsene werden wegen der Augenzwinkernden Erzählweise gerne zuhören. Das WDR-Radiohörspiel aus dem Jahr 2005 trägt allerdings an einigen Stellen zu dick auf, besonders das inflationär genutzte „Igerne“ in dieser langen, leidenden Betonung von Uther wirkt zu aufdringlich. Ansonsten ist ein rundes Hörspiel entstanden.
Danach werden „Die unglaublichen Abenteuer des Ritters Parzival“ erzählt, die vom gleichen Autor aufgearbeitet wurden und somit einen ähnlichen Erzählstil, eine gleichförmige Wirkung haben. Dadurch, dass hier „nur“ zwei CDs mit etwa eineinhalb Stunden Laufzeit verwendet werden, wirkt diese Erzählung knackiger und prägnanter, die Dialoge sind präziser. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung an einigen Stellen doch noch mehr in die Tiefe geht.
Den Abschluss macht „Siegfried der Drachentöter“, das sich deutlich von den beiden Vorgängern unterscheidet. Zuerst ist anzumerken, dass die Geschichte aus einem ganz anderen Erzählzyklus keine Gemeinsamkeiten zu den Geschichten um Artus aufweist. Zudem ist es als Lesung umgesetzt und wurde von der Autorin Annelie Knoblauch nacherzählt. Die Geschichte vermag zu überzeugen, weist aber auch einige Längen auf und kann nicht von Anfang bis Ende packen.
Drei Geschichten, von denen die dritte thematisch nur bedingt zu den anderen passt und eine ganz andere Aura vermittelt. Klassische Abenteuergeschichten prägen hier das Bild und können insgesamt gut unterhalten.
Eine große Vielzahl an verschiedenen Sprechern ist hier im Einsatz, besonders in der Geschichte um König Artus tauchen zahlreiche Charaktere auf, die niemals doppelt besetzt sind. Die Hauptrolle des König Artus wird von Konstantin Graudus gesprochen, der mit seiner markanten, etwas kantigen Stimme einen interessanten Charakter formt. In der zweiten Geschichte wird die Hauptrolle der Parzival von Christoph Eichhorn gesprochen, der sich gut in die ritterliche und heldenhafte Atmosphäre einfügt. Als Sprecher des Siegfried-Hörbuches ist Oliver Mallison im Einsatz, der die Geschichte durchaus lebendig und mit Leidenschaft vorträgt. Weitere Sprecher sind Peter Nottmeier, Jens Wawrczek, Anna Thalbach, Julia Lehmann und Peer Augustinski.
Die drei unterschiedlichen Produktionen wurden von unterschiedlichen Produktionsteams umgesetzt, sodass auch Unterschiede in der akustischen Umsetzung festzustellen sind. Bei den ersten beiden stehen jedoch die vielfältigen Geräusche im Vordergrund und gestalten die einzelnen Szenen recht lebendig, während die Lesung über Parzival mit dem Einsatz passender Musikstücke eher auf die stimmige Atmosphäre setzt.
Die drei Einzelhüllen, von denen die erste besonders dick ist, befinden sich in einer Pappbox, die mit einem hübschen Rittermotiv samt Pferd und imposanter Burg im Hintergrund gestaltet ist. Auch die einzelnen CDs haben ein eigenes Titelbild, zudem liegt jeweils ein kleines Booklet bei, das zusätzliche Informationen zu den Mitwirkenden oder eine ausführliche Sprecherübersicht enthält.
Fazit: Der Grundgedanke dieser Box ist sehr gut und kann mit drei gut erzählten und heldenhaften Geschichten überzeugen. Allerdings schleichen sich in die ersten beiden Hörspielen unfreiwillig komische Szenen ein, während einige Passagen im Parzival-Hörbuch zu langgezogen wirken. Gerade ritterbegeisterte Jungen dürften ihre Freude hieran haben.
VÖ: 28.Oktober 2013
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-8445-0981-6