Poldi
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Geisterritter
Erster Eindruck: Spuk im alten Internat
John Whitcroft ist alles andere als begeistert, als er von seiner Mutter und deren neuen Freund auf ein Internat geschickt wird. Schon das Eingewöhnen in den alten Gemäuern fällt ihm schwer, doch als er eines nachts drei Geister vor seinem Fenster beobachtet, ahnt er, dass Schreckliches passieren wird. Gut, dass er in Ella eine treue Freundin hat, die ihm bei seine Kampf gegen die Geister hilft...
Cornelia Funke ist Deutschlands momentan wohl populärste Autorin von Kinder- und Jugendromanen. Mit Titeln wie Tintenblut und Herr der Diebe hat sie sich längst einen Platz im Herzen vieler Leser ergattert. Mit „Geisterritter“ ist nun ein weiterer Roman erschienen, der sich eher an jüngere Leser richtet. Die Audioumsetzung liest natürlich wieder Rainer Strecker. Angenehm fällt erst einmal die Länge des Hörbuchs auf – 325 Minuten auf 5 CDs sind mal kein schwerer Klotz, sondern lassen sich in recht kurzer Zeit hören, was eine positive Abwechslung darstellt. Durch die einfache Sprache wird auch Kindern ermöglicht, der Geschichte problemlos zu folgen – und das lohnt sich auch. In ihrem unvergleichlich eingängigen Stil erschafft Funke wieder eine sehr spannende Geschichte, an der es an einigen Stellen wirklich hoch her geht. Die Begegnungen mit den Geistern sind stets gruselig und sehr stimmungsvoll beschrieben. Hier schöpft Funke das komplette Potenzial ihrer Idee aus, schnell ist man wie gefangen von den Ereignissen. Doch wie immer gibt es auch hier einen lustigen Teil, der neben einigen Kommentaren besonders durch Zelda, die Großmutter von Ella, geprägt wird. Ihre skurriler, aber herzlicher Charakter ist wunderbar gelungen und bringt etwas Lockerheit in die ansonsten kompakte und düstere Geschichte. Mir hat Geisterritter sehr gut gefallen, was an der tollen Atmosphäre des Buches sowie am fesselnden Schreibstil Funkes gelegen hat, und so werden sicherlich nicht nur die jüngeren Hörer ihre Freude hieran haben, sondern ebenso viele Erwachsene.
Der wunderbare Rainer Strecker, die die meisten Bücher von Cornelia Funke einliest, hat sich auch für diese Produktion vor das Mikrofon begeben. Mit seiner Stimme erweckt er die Handlung zum Leben, findet schnell in seinen intensiven Rhythmus, der den Hörer an seinen Lippen kleben lässt. Dabei setzt er kleinere Kunstpausen ein oder steigert das Tempo, um die Dynamik der Handlung zu folgen. Auch in der Gestaltung der Charaktere beweist er sein Können, indem er jeden mit leicht veränderten, unverkennbaren Nuancen darstellt.
Hier wurde ein wenig Musik eingesetzt, jedoch nur in den Pausen zwischen den einzelnen Kapiteln, nie während der gesprochenen Passagen. Sie stammt von Jan-Peter Pflug, der ebenfalls schon bei einigen Hörbüchern von Funke mitgewirkt hat. Und wieder schafft er einzigartige und ungewöhnliche Klangbilder, die sehr gut zu der Geschichte passen und dem Hörer trotz ihrer interessanten Andersartigkeit die Möglichkeit geben, über das Gehörte nachzudenken.
Sehr gelungen ist die Aufmachung des Hörbuchs. Das Titelbild zeigt eine Szene, in der John eine Geistererscheinung hat, die kühlen Blautöne stellen die Stimmung des Buches gut dar. Doch auch jede CD hat ihre eigene Illustration, an denen man sich kaum satt sehen kann. Das umfangreiche Booklet enthält neben Kurzinfos zu den Mitwirkenden ein Glossar mit einigen Begriffserklärungen sowie einen ausführlichen Text von Funke zur Entstehung des Romans.
Fazit: Viele gruselige Szenen, ein wenig Humor und eine spannende Geschichte – Funke hat wieder ein Werk voller Zauber abgeliefert, das nicht nur Kinder in seinen Bann ziehen kann.
VÖ: August 2011
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0517-3
Erster Eindruck: Spuk im alten Internat
John Whitcroft ist alles andere als begeistert, als er von seiner Mutter und deren neuen Freund auf ein Internat geschickt wird. Schon das Eingewöhnen in den alten Gemäuern fällt ihm schwer, doch als er eines nachts drei Geister vor seinem Fenster beobachtet, ahnt er, dass Schreckliches passieren wird. Gut, dass er in Ella eine treue Freundin hat, die ihm bei seine Kampf gegen die Geister hilft...
Cornelia Funke ist Deutschlands momentan wohl populärste Autorin von Kinder- und Jugendromanen. Mit Titeln wie Tintenblut und Herr der Diebe hat sie sich längst einen Platz im Herzen vieler Leser ergattert. Mit „Geisterritter“ ist nun ein weiterer Roman erschienen, der sich eher an jüngere Leser richtet. Die Audioumsetzung liest natürlich wieder Rainer Strecker. Angenehm fällt erst einmal die Länge des Hörbuchs auf – 325 Minuten auf 5 CDs sind mal kein schwerer Klotz, sondern lassen sich in recht kurzer Zeit hören, was eine positive Abwechslung darstellt. Durch die einfache Sprache wird auch Kindern ermöglicht, der Geschichte problemlos zu folgen – und das lohnt sich auch. In ihrem unvergleichlich eingängigen Stil erschafft Funke wieder eine sehr spannende Geschichte, an der es an einigen Stellen wirklich hoch her geht. Die Begegnungen mit den Geistern sind stets gruselig und sehr stimmungsvoll beschrieben. Hier schöpft Funke das komplette Potenzial ihrer Idee aus, schnell ist man wie gefangen von den Ereignissen. Doch wie immer gibt es auch hier einen lustigen Teil, der neben einigen Kommentaren besonders durch Zelda, die Großmutter von Ella, geprägt wird. Ihre skurriler, aber herzlicher Charakter ist wunderbar gelungen und bringt etwas Lockerheit in die ansonsten kompakte und düstere Geschichte. Mir hat Geisterritter sehr gut gefallen, was an der tollen Atmosphäre des Buches sowie am fesselnden Schreibstil Funkes gelegen hat, und so werden sicherlich nicht nur die jüngeren Hörer ihre Freude hieran haben, sondern ebenso viele Erwachsene.
Der wunderbare Rainer Strecker, die die meisten Bücher von Cornelia Funke einliest, hat sich auch für diese Produktion vor das Mikrofon begeben. Mit seiner Stimme erweckt er die Handlung zum Leben, findet schnell in seinen intensiven Rhythmus, der den Hörer an seinen Lippen kleben lässt. Dabei setzt er kleinere Kunstpausen ein oder steigert das Tempo, um die Dynamik der Handlung zu folgen. Auch in der Gestaltung der Charaktere beweist er sein Können, indem er jeden mit leicht veränderten, unverkennbaren Nuancen darstellt.
Hier wurde ein wenig Musik eingesetzt, jedoch nur in den Pausen zwischen den einzelnen Kapiteln, nie während der gesprochenen Passagen. Sie stammt von Jan-Peter Pflug, der ebenfalls schon bei einigen Hörbüchern von Funke mitgewirkt hat. Und wieder schafft er einzigartige und ungewöhnliche Klangbilder, die sehr gut zu der Geschichte passen und dem Hörer trotz ihrer interessanten Andersartigkeit die Möglichkeit geben, über das Gehörte nachzudenken.
Sehr gelungen ist die Aufmachung des Hörbuchs. Das Titelbild zeigt eine Szene, in der John eine Geistererscheinung hat, die kühlen Blautöne stellen die Stimmung des Buches gut dar. Doch auch jede CD hat ihre eigene Illustration, an denen man sich kaum satt sehen kann. Das umfangreiche Booklet enthält neben Kurzinfos zu den Mitwirkenden ein Glossar mit einigen Begriffserklärungen sowie einen ausführlichen Text von Funke zur Entstehung des Romans.
Fazit: Viele gruselige Szenen, ein wenig Humor und eine spannende Geschichte – Funke hat wieder ein Werk voller Zauber abgeliefert, das nicht nur Kinder in seinen Bann ziehen kann.
VÖ: August 2011
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0517-3