Poldi
Mitglied
- #1
Themenstarter/in
Geister-Schocker – 49. Piratenrache
Erster Eindruck: Schaurige Nächte vor der Küste
Ein lange versunkenes Schiffswrack vor der Küste der Orkneyinseln soll gehoben werden, doch schon bei einem Tauchgang verschwindet einer der Männer unter mysteriösen Umständen. Dafür gelangt das Logbuch des Kapitäns in den Besitz der Verantwortlichen, die daraus erfahren, dass es sich um den berüchtigten Schwarzen Arab, der zu Lebzeiten die Menschheit terrorisiert hat...
Durch in sich abgeschlossene Geschichten mit ständig neuen Charakteren und Schauplätzen haben die Macher der „Geister-Schocker“-Hörspielreihe große Freiheiten in der Themenwahl und schöpfen dies auch mit ganz unterschiedlichen Episoden voll aus. Folge 49 bedient beispielsweise das momentan sehr beliebte Piraten-Thema und verknüpft es mit einer Geistergeschichte. Die oben beschriebene Rahmenhandlung beginnt eher unspektakulär, doch schon weniger Momente nach dem Start kommen die ersten mysteriösen Umstände auf, sodass man schnell mitten in der Geschichte ist. Besonders gelungen sind dabei die Rückblenden zu den Lebzeiten des Schwarzen Ahab, die wunderbar stimmungsvoll umgesetzt wurden. Auch in der heutigen Zeit wird es später hübsch gruselig, besonders die nächtlichen Ankündigungen der Geistererscheinung und dessen machtvolles Auftreten können hier punkten. Doch manche Dialoge wirken etwas unsauber und unnatürlich, sodass gerade die Überleitungen holprig wirken. Manches mal werden hier Dinge als gegeben vorausgesetzt und nicht hinterfragt oder erklärt, beispielsweise das Zusammenkleben einiger Buchseiten, die sich später ganz einfach öffnen lassen, hier hätte man sicher auch eine elegantere Lösung finden können. Trotz dieser kleinen Stolpersteine ist eine gelungene, weil sehr stimmungsvolle Gruselgeschichte gelungen, die mit einigen starken Szenen überzeugen kann.
Auch die Sprecher haben mir sehr gut gefallen. Während die Hauptsprecher dieser Folge, Rüdiger Schulski, Tanja Dohse und Patrick Bach, eine sehr solide und gelungene Leistung abliefern, sind es besonders die bösen Diener der Hölle, die für die passende Stimmung sorgen. Reent Reins, der auch die Regie geführt hat, ist für die Rolle des Kapitän Ahab Mortenson bestens geeignet und spricht mit einer sehr betonten, bösartigen Stimme. Hildegard Meier spricht seine greise Begleiterin Galvra und sorgt mit kratzigem, ausdrucksstarken Klang für jede Menge Gruselstimmung. Timon von Wollf hallende Stimme setzt den Asmodeus in seinen wenigen Auftritten sehr eindringlich um und lässt ihn lange im Gedächtnis nachhallen.
Die Geschichte ist recht stimmungsvoll und steigert sich zu einem sehr gruseligen Finale, und genau dies wird durch die akustische Umsetzung sehr gut nachgezeichnet. Passende, dräuende Musikstücke, die gern auch während der Dialoge die Atmosphäre entscheidend beeinflussen, dazu eine Vielzahl von eindrucksvollen und teilweise recht lauten Sounds. Zusammen mit den guten Sprechern ergibt dies eine sehr rundes und passendes Gesamtbild.
Schön, dass sich Romantruhe bei der Gestaltung des Booklets so viel Mühe gibt, eine Tradition, die mittlerweile eher die Ausnahme ist. Fotos und Informationen zu einigen Sprechern, dem Autor und dem Illustrator, eine weitere Episode der „Vergessenen Filmperlen“ sowie ein kleiner Text zur Entstehungsgeschichte sind vorhanden, sodass man auch einige Minuten „schmökern“ kann. Als weiteres Extra findet sich auf der CD noch eine etwa siebenminütige Kurzgeschichte, die als Lesung von Hildegard Meier eingesprochen wurde.
Fazit: Die Zeitsprünge in die Vergangenheit sorgen für Dynamik, einige wunderbare Figuren für den Gruselfaktor, eine gut geschriebene Handlung für die Spannung. Zwar sind einige Dialoge nicht allzu gelungen, doch insgesamt ist eine sehr hörenswerte und stimmige Folge entstanden.
VÖ: 19.September 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-051-1
Erster Eindruck: Schaurige Nächte vor der Küste
Ein lange versunkenes Schiffswrack vor der Küste der Orkneyinseln soll gehoben werden, doch schon bei einem Tauchgang verschwindet einer der Männer unter mysteriösen Umständen. Dafür gelangt das Logbuch des Kapitäns in den Besitz der Verantwortlichen, die daraus erfahren, dass es sich um den berüchtigten Schwarzen Arab, der zu Lebzeiten die Menschheit terrorisiert hat...
Durch in sich abgeschlossene Geschichten mit ständig neuen Charakteren und Schauplätzen haben die Macher der „Geister-Schocker“-Hörspielreihe große Freiheiten in der Themenwahl und schöpfen dies auch mit ganz unterschiedlichen Episoden voll aus. Folge 49 bedient beispielsweise das momentan sehr beliebte Piraten-Thema und verknüpft es mit einer Geistergeschichte. Die oben beschriebene Rahmenhandlung beginnt eher unspektakulär, doch schon weniger Momente nach dem Start kommen die ersten mysteriösen Umstände auf, sodass man schnell mitten in der Geschichte ist. Besonders gelungen sind dabei die Rückblenden zu den Lebzeiten des Schwarzen Ahab, die wunderbar stimmungsvoll umgesetzt wurden. Auch in der heutigen Zeit wird es später hübsch gruselig, besonders die nächtlichen Ankündigungen der Geistererscheinung und dessen machtvolles Auftreten können hier punkten. Doch manche Dialoge wirken etwas unsauber und unnatürlich, sodass gerade die Überleitungen holprig wirken. Manches mal werden hier Dinge als gegeben vorausgesetzt und nicht hinterfragt oder erklärt, beispielsweise das Zusammenkleben einiger Buchseiten, die sich später ganz einfach öffnen lassen, hier hätte man sicher auch eine elegantere Lösung finden können. Trotz dieser kleinen Stolpersteine ist eine gelungene, weil sehr stimmungsvolle Gruselgeschichte gelungen, die mit einigen starken Szenen überzeugen kann.
Auch die Sprecher haben mir sehr gut gefallen. Während die Hauptsprecher dieser Folge, Rüdiger Schulski, Tanja Dohse und Patrick Bach, eine sehr solide und gelungene Leistung abliefern, sind es besonders die bösen Diener der Hölle, die für die passende Stimmung sorgen. Reent Reins, der auch die Regie geführt hat, ist für die Rolle des Kapitän Ahab Mortenson bestens geeignet und spricht mit einer sehr betonten, bösartigen Stimme. Hildegard Meier spricht seine greise Begleiterin Galvra und sorgt mit kratzigem, ausdrucksstarken Klang für jede Menge Gruselstimmung. Timon von Wollf hallende Stimme setzt den Asmodeus in seinen wenigen Auftritten sehr eindringlich um und lässt ihn lange im Gedächtnis nachhallen.
Die Geschichte ist recht stimmungsvoll und steigert sich zu einem sehr gruseligen Finale, und genau dies wird durch die akustische Umsetzung sehr gut nachgezeichnet. Passende, dräuende Musikstücke, die gern auch während der Dialoge die Atmosphäre entscheidend beeinflussen, dazu eine Vielzahl von eindrucksvollen und teilweise recht lauten Sounds. Zusammen mit den guten Sprechern ergibt dies eine sehr rundes und passendes Gesamtbild.
Schön, dass sich Romantruhe bei der Gestaltung des Booklets so viel Mühe gibt, eine Tradition, die mittlerweile eher die Ausnahme ist. Fotos und Informationen zu einigen Sprechern, dem Autor und dem Illustrator, eine weitere Episode der „Vergessenen Filmperlen“ sowie ein kleiner Text zur Entstehungsgeschichte sind vorhanden, sodass man auch einige Minuten „schmökern“ kann. Als weiteres Extra findet sich auf der CD noch eine etwa siebenminütige Kurzgeschichte, die als Lesung von Hildegard Meier eingesprochen wurde.
Fazit: Die Zeitsprünge in die Vergangenheit sorgen für Dynamik, einige wunderbare Figuren für den Gruselfaktor, eine gut geschriebene Handlung für die Spannung. Zwar sind einige Dialoge nicht allzu gelungen, doch insgesamt ist eine sehr hörenswerte und stimmige Folge entstanden.
VÖ: 19.September 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-051-1