Poldi

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Firelight – Flammende Träne (Sophie Jordan)

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Erster Eindruck: Jacinda zurück bei den Draki

Um ihre große Liebe Will zu retten hat Jacinda die wichtigste Regel der Draki gebrochen: Sie hat sich vor Menschen in einen Drachen verwandelt. Vom Drachenprinzen Cassian wird sie zurück zu ihrem Rudel geholt, dort aber mit Verachtung gestraft – sogar ihre ehemals beste Freundin wendet sich von ihr ab. Doch immer noch kann sie Will nicht vergessen, und Cassian zeiht sich ihr gegenüber ungewohnt freundlich...

„Firelight“ spielt in einer Welt, in der Drachen lebendig sind und sich von den Menschen völlig abgeschottet haben, sich aber in deren Gestalt verwandeln können. Dies alles wird im ersten Teil „Brennender Kuss“ erklärt, zum Einstieg in den zweiten Roman der Reihe gibt es aber einen gelungenen und ausführlichen Rückblick auf den ersten Teil, sodass der Wiedereinstieg mehr als einfach gelingt. Leider konnte der Schwung des Ende des ersten Teils nicht übernommen werden, das erste Drittel von „Flammende Träne“ zieht sich leider deutlich. Da kann auch der lebendige und außergewöhnliche Schreibstil Jordans nicht mehr viel retten. Und auch im weiteren merkt man, dass dies der zweite Teil einer Trilogie ist: Die Dynamik des ersten Teils ist verpufft, der zweite Teil, das große Finale muss vorbereitet werden, sodass es hier einerseits an Spannung, andererseits an wirklich tiefgreifenden Veränderungen der Charaktere fehlt. Die Handlung steckt fest und weiß sich nicht wirklich zu befreien. Zudem wirkt Hauptfigur Jacinda zu plakativ, zu eindimensional, um wirklich mitreißen zu können, die Liebe zu Will zu schlicht und gegeben, ihre Handlungen und Gefühle oft widersprüchlich und unverständlich. Schade, dass hier im Vergleich zum ersten Band eher ein Rückschritt festzustellen ist, anstatt die dortigen Mängel auszubügeln, aber so kann „Flammende Träne“ trotz gutem Grundgedanken und lebendiger Sprache nicht mitreißen.

Als Sprecherin der Geschichte wurde erneut Stephanie Keller ausgewählt, die wieder gefühlsbetont und lebendig sprechen kann. Dabei geht sie wieder insbesondere auf die widerstrebenden Emotionen von Jacinda ein, vernachlässigt aber auch nicht die interessanten Nebenfiguren. Aufgrund der manchmal fehlenden Spannung und einigen zähen Stellen kann aber auch sie den Handlungsbogen nicht retten, kostet die gelungenen Szenen aber gut aus und stellt diese gekonnt und unauffällig in den Mittelpunkt und beweist so einmal mehr, dass sie die richtige Wahl für diese Reihe ist.

Genretypisch ist hier das Gesicht einer jungen Frau zu sehen, die hier direkt in die Kamera schaut und eine Mischung aus Mensch und Drache ist – mit einigen Schuppen um die Augen mit Schlitz-Pupillen. Der ansehnliche Schriftzug mit dem Drachen-Emblem passt gut dazu. Die restliche Aufmachung ist wieder recht schlicht ausgefallen, lediglich ein Foto der Sprecherin auf der Rückseite kann als kleines Extra angesehen werden.

Fazit: Jacinda bleibt hier leider zu flach, ebenso wie die Geschichte nicht recht Fahrt aufnehmen will. So bleibt „Flammende Tränen“ hinter seinem Vorgänger zurück und bereitet spürbar auf das große Finale vor.

VÖ: 1.Dezember 2012
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-194-1
 
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