Poldi

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Filly – 6. Gaias unendliche Träumerei / Romeos wundervolles Gedicht

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Erster Eindruck: Zwei romantische Geschichten

Wie alle Fillys hat auch Gaia eine besondere Gabe: Sie träumt die schönsten Tagträume von allen. Als sie zur Botin des Frühlings ernannt wird, freut sie sich zwar, kann es aber kaum erwarten, sich wieder ihren Träumen hinzugeben. Da unterläuft ihr ein folgenschwerer Fehler... (Gaias unendliche Träumerei)
Heimlich ist Romeo in ein anderes Filly-Pony verliebt, traut sich aber nicht so recht, sich zu offenbaren. Der begabte Dichter denkt sich ein Gedicht nach dem anderen aus, aber nichts will wirklich passen... (Romeos wundervolles Gedicht)

Erstaunlich lang sind die beiden Episoden auf der fünften CD der Filly-Serie, bei der sich Europa der beliebten Kindermarke angenommen hat. Mit jeweils fast 30 Minuten ist diese Folge etwa 20 Minuten länger als ihr Vorgänger. Und dabei können auch die Storys mehr überzeugen und haben etwas mehr Gehalt, sind nicht so platt wie die Vorgänger. Denn in der ersten Geschichte um die Träumerin Gaia wird keineswegs nur auf deren anfänglichen Fehler aufgebaut – sie hat ihre Aufgabe als Frühlingsbotin nicht verantwortungsvoll genug gelöst. Vielmehr hat sich später nicht geholfen, um ihren Fehler wieder auszubügeln. Das ist wesentlich mehr als anfangs erwartet, und wer sich mit der zuckersüßen Atmosphäre dieser Produktion und einigen kleineren Längen im Mittelteil abfinden kann, wird der Geschichte sicher gern lauschen. Etwas zäher geht es da schon bei der zweiten Episode zu, Romeos romantisches Empfinden mit der gleichzeitigen Hemmung, seiner Geliebten alles zu gestehen, setzt keinen klaren Erzählstrang in den Vordergrund, sondern eiert ein wenig um das Eigentliche herum. Hier steht das Filly-Thema stärker im Vordergrund, die Geschichte baut zum großen Teil auf den Charakteren auf. Leider geht das alles zu langsam von statten. Mit Filly spricht Europa natürlich insbesondere jüngere Mädchen an, und diese dürften sich von den unterschiedlichen Geschichten verzaubern lassen.

Leonie Landa spricht in der ersten Episode die Gaia und klingt wirklich so verträumt, wie man es von der Figur erwarten darf. Aber auch das schlechte Gewissen und das aufrichtige Bedauern kann sie gut vermitteln. Ebenso verträumt klingt aber auch Flemming Stein als Romeo, der an der einen oder anderen Stelle ruhig noch mehr aus sich heraus hätte kommen können. Isabella Grothe bringt eine märchenhafte Stimmung mit ein und hält die Spannung in ihrer Stimme immer aufrecht. Weitere Sprecher sind Anne Moll, Tammo Kaulbarsch und Mareike Fell.

In Sachen Musik wird wieder auf das bereits bekannte Konzept der Serie gesetzt, und das bedeutet nette kleine Melodien, die die Geschichten immer wieder sinnvoll teilen und kleine Pausen setzen. Bei den Geräuschen hätte man aber noch ein wenig Arbeit investieren können, stellenweise klingen sie hier seltsam abgehackt.

Dieses mal wird ein satten Violett als Hauptton für die Covergestaltung gewählt, und natürlich sind die niedlichen Pferdchen wieder in freundlicher Pose zu sehen. Auch das Schloss im Hintergrund, das ein wenig überladen wirkt, spricht die Zielgruppe an. Im Klappentext wird nur auf die erste Geschichte eingegangen, nur ein kleiner Hinweis auf eine zweite Folge ist hier zu finden.

Fazit: Eine recht gelungene Geschichte mit guter Handlung une eine zähe, die mehr auf Atmosphäre baut.

VÖ: 10.Februar 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 886919220520
 
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