Poldi

Mitglied
Fallen – 3. Baton Rouge

fallen-3.jpg


Erster Eindruck: Die Schleier lüften sich...

Friedrich von Gartner konnte zwar bisher die kleine Elisabeth Marie vor dem Zugriff der dunklen Mächte schützen, doch diese lassen nicht locker und greifen ruckartig aus dem Verborgenen an – eine weitere Hetzjagd steht dem Schweizer Gardisten bevor, um das Mädchen mit der geheimnisvollen Rolle im Spiel der Mächte zu schützen...

Halbzeit bei „Fallen“, der Miniserie von Marco Göllner, in dem er eine Geschichte von gefallenen Engeln und ihren Krieg gegen ihre einstigen Brüder erzählt. Vieles wirkte in den ersten beiden Folgen noch recht kryptisch, doch langsam lichtet sich der Schleier und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Handlungssträngen werden deutlicher. Das tut der Serie sehr gut, vor allem, weil natürlich immer noch diese sehr mystische und düstere Stimmung vorherrscht. Durch die anfängliche Actionszene mit einer spektakulären Verfolgungsjagd wird gleich zu Beginn die Dramatik nach oben geschraubt, später geht es ruhiger, aber umso eindringlicher zu. Dabei wird besonders Wert auf sehr intensive Dialoge gelegt, in denen die Protagonisten weiter von ihren Hintergründen berichten und so einiges klarer wird. Die einzelnen Ebenen entwickeln sich weiter parallel voneinander weiter und haben bisher keine nennbaren Kreuzungspunkte, sodass man nicht nur mit Aufmerksamkeit bei der Sache sein sollte, sondern auch die vorigen Episoden parat haben sollte, damit sich der volle Genuss der Folge entfalten kann. Neben der immer noch äußerst spannenden Handlung im Friedrich von Gartner und Elisabeth Marie punktet dabei vor allem die Geschichte um Il-Gibr, der einen tiefen Einblick in die Strukturen der himmlischen Heerscharen erlaubt, was sehr faszinierend in Szene gesetzt worden ist.

Il-Gibr wird von Florian Halm gesprochen, der mit seiner tragenden Stimme mit der hintergründen Düsternis eine sehr präsente Sprechweise präsentiert und damit die ganze Aufmerksamkeit auf sich und seinen Charakter lenken. El-Mika wird vom wunderbaren Thilo Schmitz vertont, der seinen intensiven Klang sehr geschickt einsetzt und bestens in die abgehärtete Atmosphäre der Serie passt, diese noch sogar noch weiter verdichtet. Peter Groeger ist erneut als Kardinal Weiher zu hören, er hat seine sonst so oft heitere Attitüde abgelegt und schafft einen sehr ernsten Charakter mit nachdrücklicher Stimme. Weitere Sprecher sind Michael Prelle, Thomas Nero Wolff und Till Hagen.

Marco Göllner hat sein Händchen für eine ausdrucksstarke atmosphärische Gestaltung mit dieser Produktion sogar noch verfeinert und setzt die Geschichte sehr stimmig und ebenso lebendig um. Dafür sorgen viele Musikstücke, die auch während der Dialoge für die passende Stimmung sorgen und auch mal in den Vordergrund treten, sowie viele auch gern recht laute Geräusche – beides ergänzt sich wunderbar.

Friedrich von Gartner ist auf dem Cover zu sehen, der in ziemlich cooler Pose eine Taube erschießt, deren Blut aus dem kleinen Körper spritzt. Besonders gelungen ist jedoch, dass die beiden Schatten verschmelzen und der Mann so Flügel zu haben scheint. Auch die restliche Gestaltung ist in dem dort vorherrschenden hellen Grau gehalten, was in sich sehr stimmig wirkt.

Fazit: Die Geschichte wird gnadenlos weiter vorangetrieben und sorgt mit einigen Highlights und sehr prägnanten Szenen für einen sehr kurzweiligen Eindruck. Der Hörer darf diese düstere Welt der Engel noch ausführlicher betrachten, was durch intensive Dialoge umgesetzt wurde. Schön, wie sich die Spannung über mehrere Folgen hinweg erstreckt.

VÖ: 11. November 2016
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-946207-04-7
 
Oben