Poldi

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Fünf Freunde – 106. und das geheimnisvolle Polarschiff

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Erster Eindruck: Schottische Tradition und eine Schatzkarte

Kaum sind Anne, Dick und Julian bei ihrer Cousine George angekommen, brechen sie zusammen mit Onkel Quentin und Tante Fanny auf in die schottische Hafenstadt Dundee. Dort gibt es die Legende eines Schatzes, der in einem Schiff versteckt sein soll. Handelt es sich dabei tatsächlich um das Schiff von Kapitän Mullligan, mit dem vor vielen Jahren eine Polarexpedition unternommen wurde...?

Neben Quirrin und dem Felsenhaus verbringen die fünf Freunde ihre Ferien – natürlich zusammen – immer wieder quer durch Großbritannien. In der 106. Folge sind Julian, Anne, Dick und George für drei Tage in Schottland, und dabei bekommen sie auch noch einiges an Tradition und Stimmung des Landes mit, auch dem Hörer wird dies alles gelungen vermittelt – besonders durch ein eingebautes, typisch melancholisches Lied, das die fünf Freunde zudem auch auf die Spur des verschwundenen Schatzes bringt. Von da an entwickelt sich die Geschichte zuerst langsam weiter, nimmt aber etwa ab der Hälfte deutlich an Fahrt auf und endet in einer sehr gut erzählten, spannenden Nacht, in der sich die Ereignisse zu überschlagen scheinen und jedes Mitglied seinen Teil zur Auflösung des Falles beiträgt. Die eingebauten Überraschungen verfehlen ihre Wirkung nicht, allerdings sind einige Zufälle in der gesamten Handlung doch etwas konstruiert wirken. Viele eingebaute Elemente wirken schon fast klassisch, wurden aber gut zusammengestellt und können so eine unterhaltsame und kurzweilige Stimmung erzeugen.

Rolf Becker spricht Kapitän Mulligan und kann den gutmütigen Mann mit viel Präsenz ausstatten und eine angenehme Stimmung schaffen. Gut gefallen hat mir Madeleine Weingardt als Erin, die mit ihrer fröhlichen Stimme und dem glaubhaften Auftreten die neue Bekannte der fünf Freunde gekonnt umsetzen kann. Mogens von Gadow und Peter Weis geben ein gutes Gaunergespann an, das sich typischerweise öfter in die Haare bekommt und so einen dynamischen Eindruck erweckt. Weitere Sprecher sind Leonard Mahlich, Stefan Brentle und Gosta Liptow.

Die akustische Umsetzung der Handlung ist wieder stimmig und mit zahlreichen passenden Geräuschen unterlegt, auch die eingebaute Musik kann für die passende Stimmung sorgen. Besonders hervorzuheben ist aber der oben angesprochene Song einer Straßenmusikantin, der nicht nur während der Handlung, sondern auch einmal am Ende in voller Länge zu hören ist. Die stimmungsvolle Melodie und der geheimnisvolle Text sind sehr gelungen, auch der Interpretin und Autorin Gwen Leo-Allen verdient viel Lob.

Dass sich die fünf Freunde in den Hörspielen oft unentdeckt durch die Handlung bewegen, ist wegen der knallbunten Kleidung, die sie auf den Covern tragen, doch recht verwunderlich. Auf dem Titelbild zu dieser Folge besteigen sie gerade über einen Steg das große Segelschiff, das Ganze ist wie immer ansehnlich gestaltet und mit der gelungenen Landkarten-Symbolik versehen.

Fazit: Die schottische Umgebung, das Geheimnis um das Schiff und die längst vergangene Polarexpedition, all das sind gelungene Elemente der Geschichte, die gut zusammengestellt wurde und einen hohen Unterhaltungswert bietet. Highlight ist die Schlussszene auf dem nächtlichen Segelschiff, das viele brenzlige und interessante Situationen bietet.

VÖ: 11.April 2014
Label: Europa
Bestellnummer: 887254412625
 
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