Poldi

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Europa – Die Originale – 69. Der kleine Lord

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Erster Eindruck: Klassiker in klassischer Vertonung

Cedric Errol lebt ein wohlbehütetes Leben mit seiner allein erziehenden Mutter im Kreise seiner vielen Freunde in New York. Doch eines Tages bekommt er Besuch aus England, und ihm wird offenbart, dass er der letzte Nachkomme des Grafen von Dorincourt ist. Sein Großvater ruft ihn zu sich nach England, und langsam kann der liebenswerte Cedric das Herz des Grafen zum schmelzen bringen...

„Der kleine Lord“ ist eine der Geschichten, die alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit die Herzen der Fernsehzuschauer als filmische Umsetzung erweichen. Doch von dieser Vorlage gibt es durchaus auch Hörspielproduktionen, Europa hat nun in der Serie „Die Originale“ eine aus dem Jahre 1976 aus den Archiven gerettet und als Nummer 66 wieder veröffentlicht. Dia anrührende Geschichte wurde behutsam gekürzt, der Erzählfluss wird glücklicherweise nicht gehemmt, auch wenn Fans der Geschichte die ein oder andere Stelle vermissen dürften. In den etwa 50 Minuten wird die Wandlung des Grafen von Dorincourt nicht ganz so detailliert dargestellt wie in anderen Umsetzungen, die Stimmung des Hörspiels ist aber sehr warmherzig und beinhaltet einige witzige Elemente. Die Charaktere sind liebevoll dargestellt, besonders Cedric wirkt lebhaft und voller positiver Energie. Dies ist ein Hörspiel, dass einfach Freude bereitet, harmonisch wirkt und bei dem man sich schnell in die Geschichte versinken lassen kann. Es ist anrührend und vielleicht ein wenig kitschig, erzählt die klassische Geschichte mit viel Herz – ein Hörspiel für die ganze Familie.

Passionierte Hörspielhörer werden sich hier über zahlreiche bekannte Stimmen freuen, die einen durch die Kindheit begleitet haben. Allein in den Nebenrollen finden sich Namen wie Marga Maasberg, Franz-Josef Steffens und Lutz Mackensy wieder. Der unvergessene Hans Paetsch ist hier ausnahmsweise mal nicht als Erzähler zu hören, sondern zeigt als Graf von Dorincourt seine enorme Bandbreite vom griesgrämigen alten Mann bis zum großherzigen und liebevollen Großvater. Stephan Chrzescinski ist als Cedric Errol zu hören, dessen direkte, herzensgute und leicht naive Art er auf den Punkt treffen kann. Reinhilt Schneider ist als Mrs. Errol zu hören, sie klingt hier sehr reif und erwachsen, hat ihre typische jugendlich Überdrehtheit vollkommen abgelegt.

Die Musik ist mit heutigen Produktionen kaum zu vergleichen, schließlich ändern sich in über 30 Jahren nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch der Geschmack. Und so verbreitet „Der kleine Lord“ in dieser Umsetzung jede Menge nostalgischen Charme, der durch die simplen, aber stimmungsvollen Melodien und den Einsatz einiger weniger Geräusche erzeugt wird.

Das alte Plattencover der ursprünglichen Ausgabe ziert auch hier das Titelbild. Zu sehen ist der kleine Cedric Errol auf einem Thron, während sein Großvater gutmütig dahinter steht. Ein hübsches Bild in etwas altmodischem Stil, schade nur, dass der Hintergrund weiß geblieben ist. Die restliche Aufmachung ist schon bekannt und wie immer hübsch anzusehen.

Fazit: Eine herzergreifende Geschichte, die hier auf das Wesentliche konzentriert und mit sehr guten Sprechern umgesetzt wurde.

VÖ: 17.Juni 2011
Label: Europa
Bestellnummer: 886978460929
 
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