Poldi

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End of Time – 2. Happy End

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Erster Eindruck: Auf der Suche nach einem Datenstick

London wird von der Ankündigung eines Terroranschlages in Angst und Schrecken versetzt, eine Massenpanik bricht aus, es gibt zahlreiche Verletzte. Doch den britischen Geheimdienst beschäftigt noch ein ganz anderes Problem: Einer ihrer Agenten scheint ein doppeltes Spiel zu spielen und die Organisation als Maulwurf zu unterwandern – die Jagd nach einem geheimnisvollen Datenstick hat begonnen. Währenddessen schmiedet die psychisch kranke Nancy ganz eigene Pläne…

Mit „Zwei Minuten“ hat Oliver Döring einen beeindruckenden Start für seine Actionserie „End of Time“ geschaffen, doch der zweite Teil ließ einige Zeit auf sich warten – Der Produzent setzt hier einmal mehr auf eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Produktion als auf einen Schnellschuss. Und das hört man der Folge mit dem leicht zynischen Titel „Happy End“ auch an, denn selten habe ich in letzter Zeit die Schlagwörter „Kino für die Ohren“ so passend empfunden wie in diesem Hörspiel. Die Handlung wirkt tatsächlich wie aus einem temporeichen Hollywood-Action-Blockbuster. Die Handlungsstränge der Vorgängerfolge werden aufgegriffen und weiterhin sehr verschachtelt erzählt, dabei gibt es schnelle, harte Schnitte und mal auch nur Fetzen einer Szene, ein spontan eingespieltes Geräusch oder einige Worte einer Unterhaltung. Da auf einen Erzähler verzichtet wurde (was die absolut richtige Entscheidung für diese Produktion war) fordert die Geschichte schon einiges an Aufmerksamkeit und Konzentration, denn die ganzen feinen Zusammenhänge und die verschiedenen Perspektiven wollen miteinander verknüpft und verstanden werden. Doch es lohnt sich, denn die Spannung baut sich immer weiter auf und erreicht schon früh ein hohes Level, jeder der verschiedenen Teile ist sehr reizvoll erzählt. Besonders intensiv ist dabei wieder der Teil um Nancy gelungen, vielleicht weil er sehr greifbarer und dabei auch ziemlich beängstigend gelungen ist. Und ist man nach knapp einhundert Minuten am Ende des Hörspiel angelangt, hat man zumindest eine Ahnung, wohin Döring seine Zuhörer führen will, was das Ziel dieser spannenden Reise sein könnte – wahrlich ohne einen wirklichen Anhaltspunkt, aber die einzelnen Stränge sind dann etwas besser verknüpft als vorher.

Wenn Oliver Döring ruft, scheinen alle nur allzu gern vor das Mikrofon zu treten, auch diese Folge ist wieder mit sehr prominenten und hervorragenden Sprechern besetzt. Ein sehr großes Lob gebührt dabei wieder Liane Rudolph, die die Figur der Nancy McClory unglaublich intensiv, hartnäckig und mit Nachdruck umsetzt, sodass gerade ihr Erzählstrang seine volle Wirkung entfalten kann. Erich Räuker ist als Dr. Fitzgerald Hershley zu hören und kann seine markante, unverwechselbare Stimme geschickt und nuancenreich einsetzen, sodass seine Figur sehr greifbar und plastisch wirkt. Katrin Fröhlich spricht Elisabeth Sheppard, dabei wirkt sie ebenfalls sehr lebendig und glaubwürdig. Weitere Sprecher sind Joachim Tennstedt, Martin Kessler und Gerrit Schmidt-Foß.

In Sachen akustischer Gestaltung wird wieder großes Geschütz aufgefahren, die Szenen sind mit zahlreichen Elementen unterlegt worden und nehmen viel Raum ein, ohne die Sprecher zu überdecken. Dabei werden vor allem zahlreiche Geräusche eingesetzt, die auch schon mal ziemlich laut sein dürfen und die einzelnen Situationen eindrucksvoll inszenieren. Und auch die verwendete Musik kann man sich gut in einem Film vorstellen, sie ist eng auf die jeweilige Szene im Hörspiel zugeschnitten.

Ein hübsch gestalteter Pappschuber ist um die einfache CD-Hülle, wodurch die Optik der Produktion deutlich aufgewertet wird. Das Cover zeigt eine Schlucht aus Hochhäusern einer Großstadt, ein Streifen Himmel wird von der Sonne hell erleuchtet. Dennoch hat das Bild eine kühle und abweisende Ausstrahlung, was sehr gut zum Hörspiel passt. Das Innere enthält in einem kleinen Booklet die notwendigen Informationen, aber keine weiteren Extras.

Fazit: Folge zwei der Actionserie mit den zahlreichen Handlungssträngen inklusive Abstechern in die Vergangenheit präsentiert sich sogar noch stärker als sein direkter Vorgänger, ist sehr spannend geschildert und lässt dem Hörer bei den vielen und plötzlichen Szenenwechseln kaum Luft, fordert ihn aber auch mit einer komplexen und vielschichtigen Handlung. Ein Volltreffer!

VÖ: 21.Februar 2014
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-941082-66-3
 
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