HendrykHuxley

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Hallo miteinander,

boah, ich schlender hier mit großen Augen durch diese gewaltige Community! Bei den Hörproben der Sprecher kracht mir erstmal das Kinn vor Ehrfurcht auf die Zehen, und ich weiß, dass ich hier genau in der richtigen Gruppe gelandet bin :) Ich finde das Thema "Lesen" so unfassbar spannend! Vor 16 Jahren hat mir mein Dad voller Begeisterung das erste Hörbuch gezeigt, das er sich gekauft hat, "Intruder" von Wolfgang Hohlbein, und ich dachte mir: "Verdammt. Das will ich auch machen."

Kurzerhand hab ich meine Sci-Fi-Horrorerzählung auf meinem popeligen Homerecording System eingesprochen und mit der "Distorted Reality"-Sampling Sammlung aufgepeppt. Technisch ist das Ganze natürlich eine Katastrophe, von "professionellem Sprechen" keine Spur, und doch hab ich irgendwann mit Erstaunen festgestellt, dass das Ding über 20000-Mal von meiner Homepage runtergeladen wurde. Ein Gästebucheintrag hat mir damals verraten, dass die Story offenbar in irgendeiner RTL Sendung über "Selfmade Hörproduktionen" lobend erwähnt worden sei - worauf der Traffic auf meiner Seite total zusammengebrochen ist. Das erwähne ich vor allem deswegen, weil ich die Sendung nie gesehen habe - was mich seit Jahren nervt wie ein Stein im Schuh! - und weil ich immer ein bisschen hoffe, dass das irgendjemand liest und sagt: "Hey, klar, hab ich gesehen. War auf dem und dem Sender in dem und dem Jahr, findest Du in der und der Mediathek." Keiner? Tja, ich habs befürchtet :)

Jedenfalls hab ich stets weitergeschrieben, einen Verlagsvertrag bei Weltbild bekommen und dort ein siebenteiliges Thriller-Serial herausgebracht. Dann standen die ersten öffentlichen Lesungen vor der Tür, und ich habe ein paar Stunden Sprechunterricht genommen, um da nicht nervös vor dem Publikum herumzustottern. Und was soll ich sagen, diese Live-Lesungen sind der pure Wahnsinn! "Spüre das Publikum, spiele mit ihm, nutze die Erotik der Pause", hat mein Sprechtrainer mir beigebracht, und es gibt in der Tat nichts elektrisierenderes, als dieses Knistern im Saal zu spüren!

Eigentlich war ich damit immer ganz zufrieden. Aber letztes Weihnachten hab ich mich wieder dazu entschieden, eine Erzählung zu vertonen, eine Kindergeschichte diesmal. Das Ganze hat schon viel besser geklungen als die Sci-Fi Lesung 2005, aber professionell ist das Ganze natürlich immer noch nicht - so viel Spaß mir das auch gemacht hat. Und jetzt hat mich der Rappel gepackt. Ja, Hörbuchsprecher*innen brauchen eine gute Ausbildung, brauchen Übung, brauchen Schauspielkenntnisse und einen gut eingerichteten Aufnahmeraum, aber was zum Teufel hält mich davon ab, mir diese Dinge anzueignen? Gar nichts. Die Alternative wäre, dass ich das nächste Hörbuch voller Unzulänglichkeiten produziere und kostenlos ins Netz stelle.

Und deswegen bin ich hier. Ich will mich professionalisieren, und in einem guten Heimstudio meine eigenen Hörbücher so produzieren, dass ich sie mit Stolz und Selbstbewusstsein vermarkten kann. Deswegen möchte ich mich hier informieren und austauschen, einen guten Anfang finden. Wahrscheinlich werde ich anfangs viel als stiller Mitleser dabei sein, die Suchfunktion löchern und Tutorials gucken. Ich bin sehr gespannt, was ich hier alles erfahren werde, wem ich begegne und freue mich schon gewaltig auf den Austausch!

Na dann, mögen lebendige Figuren Eure Stimmen zum Schwingen bringen ^^

Ciao!
Alf.
 
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