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Edgar Wallace – 9. Das Geheimnis der gelben Narzissen

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Erster Eindruck: Ein unheilbringender Strauß...

Thornton Lyne, ein erfolgreicher Unternehmer, wird tot aufgefunden, Scotland Yard wird für die Ermittlungen herangezogen. Schnell stellt sich heraus, dass er kurz zuvor seine junge Angestellte bedrängt hat, die deswegen ins Visier von Captain Jim Stone gerät. Doch einige merkwürdige Vorkomnisse lassen ihn an seiner ersten Theorie zweifeln...

Die klassische Edgar Wallace-Reihe, die momentan bei dem Label digital remastered neu auf CD aufgelegt wird, ist mittlerweile bei Folge neun angekommen. „Das Geheimnis der gelben Narzissen“ ist keiner der ganz bekannten Fälle des englischen Autoren, ist aber sowohl in der Verfilmung als auch in dieser Hörspielinszenierung lohnenswert. Denn gleich zu Beginn wird mit dem oben beschriebenen Streit ein gelungener Startschuss präsentiert, und auch der Mord lässt nicht lange auf sich warten – inklusive einiger sehr seltsamer Verstrickungen, die erst im Laufe der Handlung aufgelöst werden. In den nachfolgenden Ermittlungen präsentiert sich Jim Stone als sehr passender Mittelpunkt, der mit seinem eigenen Stil durch die Handlung führt – und mit einem sehr speziellen Helfer, der noch mehr Würze einbringt: Ling Chu stiehlt dem Ermittler sogar ab und an die Show. Das Konstrukt hinter dem Fall ist wie immer gut durchdacht und mit vielen interessanten Details gespickt, die Auflösung sauber erzählt. Der nostalgische Hauch, der sich durch die Serie zieht, die langsame und sehr genaue Erzählweise, die kultige Atmosphäre, das alles passt natürlich wunderbar zusammen und sorgt auch hier für einen gelungenen Gesamteindruck.

Rolf Jülich ist in der Rolle des Captain Jim Stone zu hören und steht mit seiner markanten Stimme oft im Fokus, tritt aber an den richtigen Stellen auch in den Hintergrund und ist zurückhaltender Konversationspartner, um die anderen Rollen zur Geltung zu bringen. Der wunderbare Volker Bogdan ist als Ling Chu zu hören, mit energiegeladener und ausdrucksstarker Stimme schafft er einen einprägsamen Charakter, den er mit viel Schwung umsetzt. Pia Werfel ist als Odette Rider zu hören, ihre helle und klare Stimme passt wunderbar dort hinein und bildet einen gelungenen Kontrast zu den vielen männlich-markanten Stimmen. Weitere Sprecher sind Lothar Zibell, Peter von Schulz und Uschie Sieg.

Tatsächlich hat die Neubearbeitung der Aufnahme sehr gut getan, der Klang ist sehr klar und hat den leicht blechernen Unterton des Originals verloren. Das gilt nicht nur für die Dialoge, sondern auch für die Musik, die stimmungsvoll ist und sehr gut auf die einzelnen Szenen abgestimmt ist. Auch die Geräusche sind treffend eingebaut, halten sich aber insgesamt eher im Hintergrund.

Das Cover im Stil eines alten Filmplakates bringt die Stimmung sehr gut zur Geltung. Die Dame mit der Pistole in der Hand, die Prügelszene, der Autoreifen und – unter dem Logo des Labels fast verborgen – die leblose Hand mit der gelben Narzisse: Die Zusammenstellung ist gelungen und hat Ausstrahlung. Im Inneren gibt es wieder einige Zusatzinformationen zu Mitwirkenden und der Produktion.

Fazit: Vom flotten Beginn an kann die Folge mit einer eingängigen Stimmung überzeugen. Die Spannung steigert sich dabei immer weiter und deckt langsam die vielen kleinen Detais auf. Die Charaktere sind hier scharf umrissen und können mit ganz eigenem Charme punkten. Vielleicht nicht die stärkste Folge der Serie, aber solide und unterhaltsam erzählt.

VÖ: 21.Oktober 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960660-84-2
 
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