Poldi

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Edgar Wallace – 5. Die Bande des Schreckens

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Erster Eindruck: Ein dunkler Fluch für die Widersacher...

Endlich konnte der ruchlose Verbrecher Shelton dingfest gemacht werden, für seine Taten erwartet ihn nichts anderes als die Todesstrafe. Doch vor seiner Hinrichtung stößt er noch einen Fluch, eine Drohung gegen all diejenigen aus, die an seiner Verurteilung mitgewirkt haben. Und tatsächlich erfüllen sich seine düsteren Vorhersagen. Chiefinspector Bliss und Inspector Mander haben also auch ein mehr als berechtigtes Eigeninteresse daran, den Fall aufzuklären...

Die in den frühen 80ern entstandene Hörspielserie von Maritim nach den Romanen von Edgar Wallace ist auch heute noch sehr begehrt, sodass das Label nach seiner Wiederauferstehung nun erstmals CD-Versionen dieser Produktionen auf den Markt bringt. Wie im Original so ist auch hier die fünfte Folge „Die Bande des Schreckens“, die mit der oben beschriebenen Szene gleich einen sehr spannenden Ausgangspunkt an den Anfang setzt und so die Messlatte für das Kommende gleich hoch setzt. Wie es die Art des Autoren war, sind hier keine Andeutungen des Übersinnlichen vorhanden, alles bleibt auf dem Boden der Tatsachen, was auch den Ermittlern immer bewusst ist. Und so müssen die beiden Protagonisten der Folge, Bliss und Mander, tief in die Strukturen der Verbrecherorganisation eintauchen und sich intensiv mit der Masche von Stalton beschäftigen, was sehr spannend gelungen ist – insbesondere, weil als Kontrastprogramm immer wieder Szenen mit einer exzentrischen reichen Dame und ihrer Bediensteten eingebaut sind, die einen sehr humorigen Unterton haben und so noch einmal eine andere Facette mit einbringen. Die Auflösung des Ganzen ist dann recht trickreich und gut durchdacht, auch wenn geübte Krimihörer die ausgelegten Spuren zu deuten wissen und zumindest die grobe Richtung schon vorher erahnen können. Dennoch liegt hier eine sehr hörenswerte Folge vor, die auch wegen ihrer knappen Erzählweise zu einer der besten der Serie gehört.

Henry Kielmann macht sich als Chiefinspector Bliss hier sehr gut, er schafft einen sehr glaubhaften Charakter und zeichnet den Spannungsbogen der Folge mit seiner Stimme nach, lässt dabei aber auch einen leicht humorigen Unterton nicht vermissen. Manoel Ponto steht ihm als Inspector Mander zur Seite, auch er kann mit seiner eingängigen Sprechweise und der gelungenen Betonung überzeugen. Gerda Gmelin bringt mit ihrer überdrehten Art als Lady Revelstoke viel frischen Wind mit in die Handlung und hat mir dabei viel Freude bereitet. Weitere Sprecher sind Rolf Jülich, Michael Weckler und Angela Merkert.

In einem aufwändigen Verfahren wurden wegen der fehlenden Masterbänder der Serie Schallplatten abgetastet und anschließend digital bearbeitet, um den Hörer ein gut hörbares Klangerlebnis zu ermöglichen – mit Erfolg! Denn auch wenn man den Aufnahmen ihr Alter anhört, was einen herrlich nostalgischen Unterton mit sich bringt, klingt alles frisch und ist sehr gut verständlich.

Auch das Cover verströmt einen sehr nostalgischen Hauch, erinnert er doch an die guten alten Kinoplakate mit seinen gemalten Motiven. Zwei Gangster, eine Frau mit vor Schreck geweiteten Augen, finstere Augen, die aus dem Hintergrund intensiv dreinblicken – das ist gut zusammengestellt und wird durch das informative Innere des kleinen Booklets positiv ergänzt.

Fazit: Von Anfang an wird eine dichte Atmosphäre aufgebaut, die sich immer weiter verdichtet und eine spannende und knackig erzählte Handlung erzählt. Aufgelockert durch die reiche Dame und mit einer gelungenen Auflösung ist ein rundum gelungenes Hörspiel entstanden, das auch über 30 Jahre nach seiner Entstehung noch punkten kann.

VÖ: 26.August 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960660-80-4
 
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