Poldi
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Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
Erster Eindruck: Klassiker in einer zauberhaften Neuaufnahme
Nach dem Tod ihrer Mutter hat der Vater von Aschenbrödel erneut geheiratet, doch blind vor Liebe erkennt er nicht, dass ihre Stiefmutter und Stiefschwester sie drangsalieren, wo es nur geht. Besonders als ein junger Prinz in das Dorf kommt, nehmen die Schikanen zu und Aschenbrödel darf nicht einmal mit der ganzen Familie in die Kirche gehen. Doch in ihrer Trauer begegnet ihr ein merkwürdiger Frosch mit einer Haselnuss im Mund, die Aschenbrödel kurz zuvor in den Brunnen hat fallen lassen...
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gehört für viele zur Weihnachtszeit wie ein Adventskranz oder der Duft frisch gebackener Plätzchen. Der deutsch-tschechische Märchenfilm wird seit Jahren auf den dritten Programmen wiederholt wie „Dinner for one“ zu Silvester. Contendo Media hat nun eine Hörspielvariante des Klassikers neu aufgenommen und orientiert sich dabei an dem Märchen von Bozena Nemcova, der das Grimmsche Märchen Aschenputtel als Vorlage genommen und stark variiert hat. Schnell kommt eine winterliche und märchenhafte Stimmung auf, schnell fühlt man sich in der Handlung wohl und begleitet die ebenso aufgeweckte wie liebenswerte Aschenbrödel auf ihrem Weg. Dieser ist gesäumt von vielen Rückschlägen und Intrigen ihrer missgünstigen Schwiegermutter, aber auch von schönen und harmonischen Momenten. Sehr lebendig wird hier erzählt, mit viel Liebe zum Detail und einer ganz besonderen Atmosphäre. Dabei weicht die Handlung im Hörspiel in einigen Punkten vom bekannten Film ab und bietet so auch einige neue Aspekte. Märchenhörspiele kennt wohl jeder aus seiner Kindheit, doch in letzter Zeit scheinen sie etwas aus der Mode gekommen zu sein – schön dass Contendo Media den Mut gefunden hat, dennoch eines zu produzieren, zumal wenn es so wunderschön erzählt wird wie hier.
Die Sprecher passen sich nicht bestens an die märchenhafte Stimmung an, sondern bauen diese noch weiter aus. Im Mittelpunkt natürlich Aschenbrödel, die von Nadine Schreier sehr variantenreich gesprochen wird. Mal mutig und entschlossen, mal verletzlich und zurückhaltend kann sie glaubhaft und lebendig die verschiedenen Stimmungen des Mädchen erfassen. Jannik Endemann ist als ihr bester Freund Hans zu hören, der ihr stetig unter die Arme greift. Seine angenehm warme Stimme kommt hier gut zur Geltung. Traudel Sperber gefällt mir als böse Stiefmutter sehr gut, mit hartem und unnachgiebigen Klang schafft sie eine hinterhältige Antagonistin, die im Gedächtnis haften bleibt. Weitere Sprecher sind Tim Knauer, Katrin Heß und Douglas Welbat.
Die Musik des Filmes ist sehr bekannt, gerade die Titelmelodie wird von vielen sofort mit dem Film assoziiert. Und so hat auch Contendo Media eben diese Melodie genutzt, aber auch neue und märchenhaft wirkende Arrangements gewählt, um die Atmosphäre des Hörspiel zu prägen. So entsteht eine wunderbare und eingängige Stimmung, die durch zahlreiche passende Geräusche ergänzt wird.
Das Cover zu dem Hörspiel erinnert an ein alten Filmplakat und wurde in einem nostalgischen Stil gezeichnet, ist aber genügend eigenständig und stellt die Figuren deutlich anders dar an im Film. In der Mitte Aschenbrödel mit einem blauen Umhang, glitzernder Schmuck in ihr Haar geflochten, rechts der Prinz, links Stiefmutter und Stiefschwester, alles umgeben von zahlreichen Tauben und mit einem schlichten und hübschen Titel versehen – ein gelungenes Cover.
Fazit: Eine sehr gelungene Neuinterpretation des Klassikers, der ein wenig moderner und märchenhafter wirkt als die Verfilmung. Eine gelungene Erzählweise, eine umwerfende Atmosphäre und lebendig wirkende Sprecher lassen ein rundum geglückten Hörspiel entstehen.
VÖ: 14.November 2014
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-00-0
Erster Eindruck: Klassiker in einer zauberhaften Neuaufnahme
Nach dem Tod ihrer Mutter hat der Vater von Aschenbrödel erneut geheiratet, doch blind vor Liebe erkennt er nicht, dass ihre Stiefmutter und Stiefschwester sie drangsalieren, wo es nur geht. Besonders als ein junger Prinz in das Dorf kommt, nehmen die Schikanen zu und Aschenbrödel darf nicht einmal mit der ganzen Familie in die Kirche gehen. Doch in ihrer Trauer begegnet ihr ein merkwürdiger Frosch mit einer Haselnuss im Mund, die Aschenbrödel kurz zuvor in den Brunnen hat fallen lassen...
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gehört für viele zur Weihnachtszeit wie ein Adventskranz oder der Duft frisch gebackener Plätzchen. Der deutsch-tschechische Märchenfilm wird seit Jahren auf den dritten Programmen wiederholt wie „Dinner for one“ zu Silvester. Contendo Media hat nun eine Hörspielvariante des Klassikers neu aufgenommen und orientiert sich dabei an dem Märchen von Bozena Nemcova, der das Grimmsche Märchen Aschenputtel als Vorlage genommen und stark variiert hat. Schnell kommt eine winterliche und märchenhafte Stimmung auf, schnell fühlt man sich in der Handlung wohl und begleitet die ebenso aufgeweckte wie liebenswerte Aschenbrödel auf ihrem Weg. Dieser ist gesäumt von vielen Rückschlägen und Intrigen ihrer missgünstigen Schwiegermutter, aber auch von schönen und harmonischen Momenten. Sehr lebendig wird hier erzählt, mit viel Liebe zum Detail und einer ganz besonderen Atmosphäre. Dabei weicht die Handlung im Hörspiel in einigen Punkten vom bekannten Film ab und bietet so auch einige neue Aspekte. Märchenhörspiele kennt wohl jeder aus seiner Kindheit, doch in letzter Zeit scheinen sie etwas aus der Mode gekommen zu sein – schön dass Contendo Media den Mut gefunden hat, dennoch eines zu produzieren, zumal wenn es so wunderschön erzählt wird wie hier.
Die Sprecher passen sich nicht bestens an die märchenhafte Stimmung an, sondern bauen diese noch weiter aus. Im Mittelpunkt natürlich Aschenbrödel, die von Nadine Schreier sehr variantenreich gesprochen wird. Mal mutig und entschlossen, mal verletzlich und zurückhaltend kann sie glaubhaft und lebendig die verschiedenen Stimmungen des Mädchen erfassen. Jannik Endemann ist als ihr bester Freund Hans zu hören, der ihr stetig unter die Arme greift. Seine angenehm warme Stimme kommt hier gut zur Geltung. Traudel Sperber gefällt mir als böse Stiefmutter sehr gut, mit hartem und unnachgiebigen Klang schafft sie eine hinterhältige Antagonistin, die im Gedächtnis haften bleibt. Weitere Sprecher sind Tim Knauer, Katrin Heß und Douglas Welbat.
Die Musik des Filmes ist sehr bekannt, gerade die Titelmelodie wird von vielen sofort mit dem Film assoziiert. Und so hat auch Contendo Media eben diese Melodie genutzt, aber auch neue und märchenhaft wirkende Arrangements gewählt, um die Atmosphäre des Hörspiel zu prägen. So entsteht eine wunderbare und eingängige Stimmung, die durch zahlreiche passende Geräusche ergänzt wird.
Das Cover zu dem Hörspiel erinnert an ein alten Filmplakat und wurde in einem nostalgischen Stil gezeichnet, ist aber genügend eigenständig und stellt die Figuren deutlich anders dar an im Film. In der Mitte Aschenbrödel mit einem blauen Umhang, glitzernder Schmuck in ihr Haar geflochten, rechts der Prinz, links Stiefmutter und Stiefschwester, alles umgeben von zahlreichen Tauben und mit einem schlichten und hübschen Titel versehen – ein gelungenes Cover.
Fazit: Eine sehr gelungene Neuinterpretation des Klassikers, der ein wenig moderner und märchenhafter wirkt als die Verfilmung. Eine gelungene Erzählweise, eine umwerfende Atmosphäre und lebendig wirkende Sprecher lassen ein rundum geglückten Hörspiel entstehen.
VÖ: 14.November 2014
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-00-0