Poldi

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DreamLand-Grusel - 9. Tödliche Knochenhände

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Erster Eindruck: Musik der Nacht

Carlotta Vespari wird als neue Hauslehrerin auf dem Anwesen der Familie di Cosimo engagiert, um die Zwillinge Julia und Silvana zu unterrichten. Doch die junge Frau kommt in einer finsteren Nacht einer unheimlichen Erscheinung auf die Spur und entdeckt einen Fluch, der auf der Familie lasten soll...

DreamLand hat als Hommage an die legendäre Grusel-Serie von Europa die Serie DreamLand-Grusel begonnen, und passenderweise stammt deren neunte Folge aus der Feder von dem Autor eben jener Serie - H. G. Francis. Und er zeigt, dass er noch immer ein Meister seines Faches ist, denn "Tödliche Knochenhände" hat vielen seiner Vorgänger eines voraus: Es ist an einigen Stellen wahrhaftig gruselig und weicht damit von der Actionorientierung der Serie ab. Hier merkt man, wie schaurig eine Nacht sein kann, in der ein Klavier scheinbar von alleine spielt, wie bedrückend ein Fluch mit einer Todesankündigung sein kann. Die Geschichte lebt von dem Verborgenen, dem Geheimen und nicht von dem offentsichlich Bösen. Auch der Hintergrund der Geschichte ist gelungen und sorgt für eine gute Stunde spannender Unterhaltung. Auch wenn man mit der Serie bisher nichts anfangen konnte, Fans von Gruselhörspielen sollten dennoch einmal reinhören, es lohnt sich dieses mal wirklich.

Marie Bierstedt spricht in dieser Folge die Hauptfigur Carlotta Vespari. Hier schafft sie es, besonders in den gruseligen Szenen viel Stimmung zu transportieren und somit einen absolut gelungenen Eindruck zu hinterlassen. Toll sind auch Sonita Sondhi und Katharina Nollau als Zwillinge der di Cosimos, wobei Erstgenannte aufgrund eindrucksvollerer Szenen etwas mehr überzeugen kann. Als Erzähler ist der geniale Christian Rode zu hören, der mit einprägsamer Stimme lange im Gedächtnis bleibt. Weitere Sprecher sind Vanessa Petrou, Joschi Hajek und Reent Reins.

Wieder hat Tom Steinbrecher für die passende klangliche Kulisse gesorgt, indem er die Musik an den richtigen Stellen zurückgenommen hat, um sie dann mit akzentuierten Passagen in den Vordergrund zu stellen, was eine dynamische Abwechslung ergibt. Auch die Geräusche sind äußerst passend und sorgen für eine glaubhafte Stimmung.

Die Covergestaltung ist im Stil der Serie nur in Blau und Schwarz gehalten, was eine ganz eigene Stimmung schafft. Leider wirkt die Darstellung des verstorbenen Klavierspielers etwas zu plump, für diese Geschichte hätte auch ein etwas feinsinnigeres Motiv stehen können. Trotzdem bin ich wieder überrascht, was man mit nur zwei Farben alles schaffen kann.

Fazit: Eine der besten Folgen der Serie, die dieses mal wirklich gruselig und undurchsichtig ist. Weiter so!
 
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