Poldi
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Themenstarter/in
Dreamland Grusel – 32. Hotel der Toten
Erster Eindruck: Ein Ausflug mit unerfreulicher Wendung...
Um ihre Bekanntschaft aus der Schule aufzufrischen, wollen vier Freunde einige gemeinsame Tage in einer kleinen Pension verbringen. Doch ihr Auto bleibt wegen eines plötzlichen Schneefalls stecken, an ein Weiterkommen ist nicht mehr zu denken. Glücklicherweise finden sie Unterschlupf in einem nahe gelegenen Schlosshotel, können die Nacht aber nur in unterschiedlichen Flügeln bleiben. Dabei ist der Nachtportier alles andere als geheuer...
Dreamland Grusel versteht sich selbst als Nachfolger der klassischen Gruselhörspiele der 80er Jahre, und klassischer als hier könnte der Start in ein solchen auch kaum beginnen: Eine eigentlich vergnügliche Reise mehrerer Freunde, die durch Zufall in einem düsteren Schloss landen – so oder so ähnlich hat man das schon öfters gehört. Doch schon bald entpuppt sich die Folge als durchaus eigenständig und unheimlich, eben weil sie nicht mit Splattereffekten für Aufsehen sorgen, sondern sich eher auf die gruseligen Momente konzentrieren. Die Stimmung im Schlosshotel kommt dabei gut zur Geltung, auch wenn die Einleitung hier vielleicht etwas zu lang geraten ist und die Entwicklung der Handlung durch umfangreiche Beschreibungen gebremst wird. Doch mit der Zeit kristallisiert sich eine gut konstruierte Geistergeschichte heraus, die bis in die Gegenwart hineinwirkt und auf clevere Weise verknüpft ist. Dabei werden in einigen Rückblenden auch die Szenen aus dem Mittelalter stimmungsvoll eingebaut. Das ganze ist etwas zu sehr in die Länge gezogen, was auch für das an sich sehr gut konstruierte Finale gilt. Durch die spannende Erzählweise und die sehr dichte Atmosphäre ist dennoch eine hörenswerte Produktion entstanden, die aus der Serie positiv hervorzustechen weiß.
Sehr gefreut habe ich mich über den Reinhilt Schneider in einer der Hauptrollen, die immer noch sehr frisch und jugendlich klingt und ihre ganze Erfahrung als Sprecherin einsetzt, um eine vielseitige Rolle zu schaffen. Gerade während des Finales ist sie sehr stark und präsent. Dietmar Wunders prägnanter Klang passt ebenfalls sehr gut in die Handlung, er unterstützt die Stimmung gekonnt in ihrer Wirkung und verstärkt diese mit seiner düsteren Ausstrahlung. Lutz Mackensy gebührt für seine Leistung hier ebenfalls großes Lob, kann er doch viele Facetten einbringen. Weitere Sprecher sind Ulrike Stürzbecher, Torsten Münchow und Marc Schülert.
Insgesamt sind Musik und Geräusche hier gut aufeinander abgestimmt, wobei durch düstere Klänge die Atmosphäre in dem alten Schloss gut zur Geltung kommt. Dafür sorgen einige stimmungsvolle Musikstücke und die passenden Effekte, auch wenn nicht alle Geräusche hundertprozentig zur Handlung passen wollen.
Sehr gut gefällt mir das Cover dieser Folge, welches in rot und schwarz die opulente Ausstattung des Hotels andeutet, im Vordergrund aber einen Henker mit Kapuze und Beil, das er in die Höhe streckt. Auch die verschleierte Frau in dem spitzenbesetzten, ausladenden Kleid trägt ihren Teil zum Gelingen des Titelbildes bei.
Fazit: Vom Anfang über den Mittelteil bis zum Finale ist „Hotel der Toten“ eine kleine Spur zu lang geraten. Doch die dichte Atmosphäre in dem Hotel, die gut platzierten Charaktere und eine gut erdachte Handlung mit gelungenem Spannungsbogen können dies wieder ausgleichen. Der enge Bezug von den Szenen aus der Vergangenheit mit den aktuellen Ereignissen macht den Reiz dieses Hörspiels aus.
VÖ: 1. Dezember 2017
Label: Dreamland
Bestellnummer: 978-3-939066-19-4
Erster Eindruck: Ein Ausflug mit unerfreulicher Wendung...
Um ihre Bekanntschaft aus der Schule aufzufrischen, wollen vier Freunde einige gemeinsame Tage in einer kleinen Pension verbringen. Doch ihr Auto bleibt wegen eines plötzlichen Schneefalls stecken, an ein Weiterkommen ist nicht mehr zu denken. Glücklicherweise finden sie Unterschlupf in einem nahe gelegenen Schlosshotel, können die Nacht aber nur in unterschiedlichen Flügeln bleiben. Dabei ist der Nachtportier alles andere als geheuer...
Dreamland Grusel versteht sich selbst als Nachfolger der klassischen Gruselhörspiele der 80er Jahre, und klassischer als hier könnte der Start in ein solchen auch kaum beginnen: Eine eigentlich vergnügliche Reise mehrerer Freunde, die durch Zufall in einem düsteren Schloss landen – so oder so ähnlich hat man das schon öfters gehört. Doch schon bald entpuppt sich die Folge als durchaus eigenständig und unheimlich, eben weil sie nicht mit Splattereffekten für Aufsehen sorgen, sondern sich eher auf die gruseligen Momente konzentrieren. Die Stimmung im Schlosshotel kommt dabei gut zur Geltung, auch wenn die Einleitung hier vielleicht etwas zu lang geraten ist und die Entwicklung der Handlung durch umfangreiche Beschreibungen gebremst wird. Doch mit der Zeit kristallisiert sich eine gut konstruierte Geistergeschichte heraus, die bis in die Gegenwart hineinwirkt und auf clevere Weise verknüpft ist. Dabei werden in einigen Rückblenden auch die Szenen aus dem Mittelalter stimmungsvoll eingebaut. Das ganze ist etwas zu sehr in die Länge gezogen, was auch für das an sich sehr gut konstruierte Finale gilt. Durch die spannende Erzählweise und die sehr dichte Atmosphäre ist dennoch eine hörenswerte Produktion entstanden, die aus der Serie positiv hervorzustechen weiß.
Sehr gefreut habe ich mich über den Reinhilt Schneider in einer der Hauptrollen, die immer noch sehr frisch und jugendlich klingt und ihre ganze Erfahrung als Sprecherin einsetzt, um eine vielseitige Rolle zu schaffen. Gerade während des Finales ist sie sehr stark und präsent. Dietmar Wunders prägnanter Klang passt ebenfalls sehr gut in die Handlung, er unterstützt die Stimmung gekonnt in ihrer Wirkung und verstärkt diese mit seiner düsteren Ausstrahlung. Lutz Mackensy gebührt für seine Leistung hier ebenfalls großes Lob, kann er doch viele Facetten einbringen. Weitere Sprecher sind Ulrike Stürzbecher, Torsten Münchow und Marc Schülert.
Insgesamt sind Musik und Geräusche hier gut aufeinander abgestimmt, wobei durch düstere Klänge die Atmosphäre in dem alten Schloss gut zur Geltung kommt. Dafür sorgen einige stimmungsvolle Musikstücke und die passenden Effekte, auch wenn nicht alle Geräusche hundertprozentig zur Handlung passen wollen.
Sehr gut gefällt mir das Cover dieser Folge, welches in rot und schwarz die opulente Ausstattung des Hotels andeutet, im Vordergrund aber einen Henker mit Kapuze und Beil, das er in die Höhe streckt. Auch die verschleierte Frau in dem spitzenbesetzten, ausladenden Kleid trägt ihren Teil zum Gelingen des Titelbildes bei.
Fazit: Vom Anfang über den Mittelteil bis zum Finale ist „Hotel der Toten“ eine kleine Spur zu lang geraten. Doch die dichte Atmosphäre in dem Hotel, die gut platzierten Charaktere und eine gut erdachte Handlung mit gelungenem Spannungsbogen können dies wieder ausgleichen. Der enge Bezug von den Szenen aus der Vergangenheit mit den aktuellen Ereignissen macht den Reiz dieses Hörspiels aus.
VÖ: 1. Dezember 2017
Label: Dreamland
Bestellnummer: 978-3-939066-19-4