Poldi

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Dragonbound - 16. Wiedergänger

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Erster Eindruck: Nachdenkliches aus einer fernen Stadt

Weiterhin treibt Faldarun seine Spiele mit Drachenprinzessin Lea, die sich jedoch auch dieses mal nicht geschlagen gibt. Denn sie landet in Validor, einer weit erntfernten Stadt, und trifft dort auf eine Armee von Wiedergängern, die jedoch so ganz anders sind, als Lea erwartet hätte. Denn statt blutrünstige Bestien trifft sie auf einsame Krieger, die sich nach nur einem sehnen: Frieden...

Faldarun – der große Unbekannte, der Wiedersacher, dessen Ziele völlig im Nebel liegen: Er bringt die Würze in die zweite Staffel von Dragonbound und bestimmt das Tempo, bringt Lea immer wieder in gefährliche Situationen und sorgt mit seiner dämonischen Ausstrahlung zusätzliche für eine sehr unheimliche Stimmung – und das, obwohl er nur recht selten in Erscheinung tritt. Auch in Folge 16 hat er nur wenige kurze Auftritte und überlässt die große Bühne weiterhin Lea, die sich hier mal einer ganz anderen Situation stellen muss, nicht wie ein Berserker um ihr Leben kämpft oder ein großes Geheimnis lüften muss. Vielmehr sind die ruhigen Momente dieser Folgen bestimment, in denen sie die Wiedergänger näher kennenlernt, von ihrem Schicksal erfährt, ihnen auch emotional näher kommt. Sicherlich gibt es auch hier wieder einen Spannungsbogen, einige aufregende Szenen, die typischen witzigen Anspielungen von Lea auf die moderne Popkultur. Denn gerade in der zweiten Hälfte muss sich die Armee der Wiedergänger gegen ihre aufgehetzten Feinde erwehren. Und dennoch ist es die Ruhe dieser Folge, die mich überzeugt hat und die „Wiedergänger“ zu einer sehr stimmigen Folge macht.

Torsten Michaelis und seine markante Stimme passen bestens zu Palis, der in dieser Folge eine entscheidende Rolle einnimmt und sowohl die ruhigen Momente als auch die dramatischeren Szenen sehr intensiv umsetzt. Rolf Berg ist als Garn zu hören, auch er kann in den entscheidenden Momenten eine gewisse Wehmut in seine Stimme legen und so einen eingängigen Charakter schaffen. Und auch Bettina Zech konnt mich als Lea wieder voll überzeugen, mit ihrer charmanten und coolen Art kann sie ebenso für Lacher sorgen wie einen standfesten Charakter darstellen. Weitere Sprecher sind Andre Beyer, Thomas Lindner und Michael Bideller.

Auch akustisch wird von Gigaphon wieder eine stimmige Gesamtleistung abgeliefert, die sich auf dem guten Niveau der vorigen Folgen einpendelt. Auch die ruhigen Momente bekommen hier eine passende musikalische Begleitung, die gekonnt die Stimmung wiedergibt und weiter ausprägt. Die Soundkulisse kommt aber besonders im zweiten Teil zu tragen und ist dort vielfältig und glaubhaft umgesetzt. Als Bonus gibt es noch ein Lied, gesungen von Thomas Lindner von Schandmaul, welches hervorragend in die Handlung integriert ist.

Rot leuchtende Augen, die aus einer tief ins Gesicht gezogenen Kapuze den Betrachter direkt anstarren – dieses Motiv prägt sich auf dem Cover als erstes ein. Die düstere Gestalt auf dem Pferd, die wolkenverhangene Burg im Hintergrund und der verschnörkelte Schriftzug ergänzen das Titelbild auf ansprechende Weise. Die Optik des Inneren ist bereits bekannt und bietet keine Überraschungen mehr.

Fazit: Wieder fragt man sich, was Faldarun im Sinn hat, wie sich die Rahmenhandlung der Staffel weiter entwickelt, denn wieder findet sich Lea in einer ganz anderen, dieses mal eher nachdenklichen Szenerie wieder, in der sie mal eine andere Seite der unsterblichen Wiedergänger kennenlernt. Das ist gut erzählt und dreht im weiteren Verlauf noch einmal deutlich auf.

VÖ: 15.Juli 2016
Label: Gigaphon
Bestellnummer: 978-3-946076-11-7
 
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