Poldi

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Dragonbound – 9. Goors Rache

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Erster Eindruck: Besuch aus einer anderen Welt

Die Schlacht um Liluel ist siegreich für Leandra und ihre Freunde ausgegangen, doch Feadrak ist um Kampf gefallen. Trotzdem hört Leandra weiter die geschwächte Stimme ihres Drachen, als plötzlich ein unbekannter Besucher auftaucht. Er entpuppt sich als Elitesoldat aus Leandras Welt, der sie mit nach Hause nehmen will. Doch noch ist Leandra nicht dazu bereit...

Europas Fantasy-Serie Dragonbound konnte sich in den letzten Folgen immer mehr steigern, den vorläufigen Höhepunkt hat es in der Nummer acht im einer gewaltigen Schlacht gefunden – möchte man meinen, denn schon der Nachfolger kann dem tatsächlich noch einmal einen draufsetzen. Die anfänglichen Anspielungen auf Feadraks mögliches Überleben sind auch schon das Einzige, was als Einleitung dient, schon nach wenigen Sekunden geht die eigentliche Handlung mit dem auftauchen von Morris los. Der nachfolgende Gewissenskonflikt Leandras ist auch sehr reizvoll für den Hörer, man ist gespannt, ob sie in Chelandra bleibt oder nach Hause zurückkehrt. Schon das allein hätte für eine gute Folge ausgereicht, und tatsächlich bringt der Major neue Aspekte mit ein. Noch besser wird es allerdings bei der Befreiungsaktion für Feadrak, es artet in ein fast schon psychologisches Kriegsspiel aus, das das Leiden von Leandra in den Mittelpunkt setzt. Sehr düster, sehr unterhaltsam, sehr reizvoll. Alles greift hier gut ineinander, alles geht von der Hauptfigur aus und bringt den Handlungsstrang langsam zu Ende – fragt sich, ob es tatsächlich gelingt, auch diese bisher beste Folge der Serie noch einmal zu toppen.

Manfred Lehmann hat in dieser Folge einen ebenso wichtigen wie effektvollen Auftritt als Morris, den er mit seiner intensiven Stimme durchsetzungsfähig und ein wenig überheblich klingen lässt, der am Schluss aber auch andere Seiten zeigen kann. Eine größere Rolle als bisher hat hier der wunderbare Udo Schenk als Goor inne, dessen Durchtriebenheit hier besonders gut zur Geltung kommt. Großes Lob verdient aber auch Bettina Zech als Leandra, die sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickeln konnte und eine sehr reife Vorstellung abliefert. Weitere Sprecher sind Mogens von Gadow, Katja Brügger und Martin Sabel.

Dass akustisch nicht so viel aufgefahren werden kann, wie in der vorigen Folge, liegt schon an der weniger actionlastigen Betonung von „Goors Rache“. Hier wird folglich eher auf die ruhigeren Töne gesetzt, die die Geschichte aber sehr gut unterstützen können und besonders Leandras Gefangenschaft sehr gut in Szene setzen. Musik und Geräusche arbeiten hier wieder gut miteinander.

Das Artwork des Cover ist seit der ersten Folge geblieben, links ist in kalten Blau- und Grautönen Leandras Gesicht zur Hälfte zu sehen. Rechts wie immer ein passendes Motiv zu der jeweiligen Folge, hier ist es das Antlitz von Goor, das uns anblickt. Im Inneren ist neben dem prophezeiten Text auch noch eine Übersicht über die bisherigen Ereignisse und eine Vorstellung der Charaktere.

Fazit: Sehr spannend, sehr guter Erzählstrang, viele starke Szenen. Dragonbound hat in der neunten Folge seinen bisherigen Höhepunkt gefunden – mal wieder.

VÖ: 16.März 2012
Label: Europa
Bestellnummer: 886975742622
 
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