Poldi
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Themenstarter/in
Dracula
Erster Eindruck: Sprache und Stille
Jonathan Harker wird von seiner Anwaltskanzlei aus London in das weit entfernte Transsylvanien geschickt, um den Grafen Dracula bei dem Kauf eines Grundstücks zu beraten. Doch in seinem Schloss angekommen häufen sich bald die unheimlichen Ereignisse, Jonathan möchte so schnell wie möglich wieder fort. Doch der Graf weiß dies zu verhindern...
Dracula von Bram Stoker ist der bekannteste Vampir-Roman und ein großer Klassiker der Weltliteratur – und auch bei Hörspielmachern sehr beliebt. Eine neue Umsetzung gibt es nun von Goya Lit, die ein interessantes Experiment mit der Schauergeschichte wagen. Es ist eine Mischung aus Hörspiel und Hörbuch geworden, denn trotz verteilter Rollen gibt es viele, lange Erzählpassagen, und auch auf Musik und Geräusche wurde hier komplett verzichtet. Dialoge sind hier eher wenige zu finden, meist werden Briefe, Tagebücher oder ähnliches von deren Verfassern zitiert. Dies führt zu einer eher gemächlichen Wirkung der Geschichte an den meisten Stellen, die aber durchaus intensiv und einprägsam ist. Viele Facetten werden hier beleuchtet, und man lernt die sprechenden Charaktere mit all ihren Gefühlsregungen sehr gut kennen. Und die Eindringlichkeit von Graf Dracula, seine hypnotische Wirkung, wird hier sehr bedrohlich. Und an einigen Stellen kann sich die Spannung dann auch richtig steigern. Eine außergewöhnliche Umsetzung, die durch die verschiedenen Sprecher viel gewinnt, aber manchmal einfach zu blass in der Atmosphäre bleibt. Und für die Geschichte auf immerhin 5 CDs muss man sich ordentlich Zeit nehmen.
Jacob Weigert ist als Jonathan Harker zu hören und somit gerade zu Beginn des Hörstücks sehr präsent. Er kann sehr eindringlich sprechen und bringt das Grauen, das dem jungen Mann widerfährt, sehr gut zur Geltung. Katja Danowski ist als Mina Harker ebenfalls eine sehr gute Wahl, in jeder Situation hält sie die Spannung in ihrer Stimme aufrecht. Nur mit Katharina Thalbach als Dracula hatte ich einige Probleme. Zweifelsohne ist sie eine hervorragende Schauspielerin und kann auch ihre Stimme sehr gezielt einsetzen, dennoch wirkt sie einfach zu weiblich, um in der Rolle des bekanntesten Vampirs wirklich überzeugen zu können. Weitere Sprecher sind Ulrike Hübschmann, Bernd Stephan und Jürgen Uter.
Auf eine aufgebauschte Atmosphäre wird hier verzichtet, und so ist auch das Cover sehr schlicht gehalten. Ein rein schwarzer Hintergrund, darauf ein grauer Sargumriss mit rotem Kreuz darauf, ansonsten in gewöhnlicher Schrift Titel, Autor und die Sprecher. Das ansprechende Cover wird im Inneren mit zahlreichen Informationen zu den Sprechern und dem Werk sowie einer ausführlichen Trackliste ergänzt.
Fazit: Mal eine ganz andere Version des Klassikers, die auf das Wesen des Romans reduziert wurde und nicht auf Atmosphäre, sondern auf Charakterdarstellung setzt.
VÖ: 6.März 2012
Label: GoyaLit
Bestellnummer: 978-3-8337-2899-0
Erster Eindruck: Sprache und Stille
Jonathan Harker wird von seiner Anwaltskanzlei aus London in das weit entfernte Transsylvanien geschickt, um den Grafen Dracula bei dem Kauf eines Grundstücks zu beraten. Doch in seinem Schloss angekommen häufen sich bald die unheimlichen Ereignisse, Jonathan möchte so schnell wie möglich wieder fort. Doch der Graf weiß dies zu verhindern...
Dracula von Bram Stoker ist der bekannteste Vampir-Roman und ein großer Klassiker der Weltliteratur – und auch bei Hörspielmachern sehr beliebt. Eine neue Umsetzung gibt es nun von Goya Lit, die ein interessantes Experiment mit der Schauergeschichte wagen. Es ist eine Mischung aus Hörspiel und Hörbuch geworden, denn trotz verteilter Rollen gibt es viele, lange Erzählpassagen, und auch auf Musik und Geräusche wurde hier komplett verzichtet. Dialoge sind hier eher wenige zu finden, meist werden Briefe, Tagebücher oder ähnliches von deren Verfassern zitiert. Dies führt zu einer eher gemächlichen Wirkung der Geschichte an den meisten Stellen, die aber durchaus intensiv und einprägsam ist. Viele Facetten werden hier beleuchtet, und man lernt die sprechenden Charaktere mit all ihren Gefühlsregungen sehr gut kennen. Und die Eindringlichkeit von Graf Dracula, seine hypnotische Wirkung, wird hier sehr bedrohlich. Und an einigen Stellen kann sich die Spannung dann auch richtig steigern. Eine außergewöhnliche Umsetzung, die durch die verschiedenen Sprecher viel gewinnt, aber manchmal einfach zu blass in der Atmosphäre bleibt. Und für die Geschichte auf immerhin 5 CDs muss man sich ordentlich Zeit nehmen.
Jacob Weigert ist als Jonathan Harker zu hören und somit gerade zu Beginn des Hörstücks sehr präsent. Er kann sehr eindringlich sprechen und bringt das Grauen, das dem jungen Mann widerfährt, sehr gut zur Geltung. Katja Danowski ist als Mina Harker ebenfalls eine sehr gute Wahl, in jeder Situation hält sie die Spannung in ihrer Stimme aufrecht. Nur mit Katharina Thalbach als Dracula hatte ich einige Probleme. Zweifelsohne ist sie eine hervorragende Schauspielerin und kann auch ihre Stimme sehr gezielt einsetzen, dennoch wirkt sie einfach zu weiblich, um in der Rolle des bekanntesten Vampirs wirklich überzeugen zu können. Weitere Sprecher sind Ulrike Hübschmann, Bernd Stephan und Jürgen Uter.
Auf eine aufgebauschte Atmosphäre wird hier verzichtet, und so ist auch das Cover sehr schlicht gehalten. Ein rein schwarzer Hintergrund, darauf ein grauer Sargumriss mit rotem Kreuz darauf, ansonsten in gewöhnlicher Schrift Titel, Autor und die Sprecher. Das ansprechende Cover wird im Inneren mit zahlreichen Informationen zu den Sprechern und dem Werk sowie einer ausführlichen Trackliste ergänzt.
Fazit: Mal eine ganz andere Version des Klassikers, die auf das Wesen des Romans reduziert wurde und nicht auf Atmosphäre, sondern auf Charakterdarstellung setzt.
VÖ: 6.März 2012
Label: GoyaLit
Bestellnummer: 978-3-8337-2899-0