Poldi

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Drachenreiter – Die Feder eines Greifs

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Erster Eindruck: Rückkehr in eine phantastische Welt

In Norwegen kümmert sich Ben liebevoll um all die gestrandeten Fabelwesen, die dort ein neues Zuhause gefunden haben. Doch die letzten drei Eier der Pegasi sind in großer Gefahr und werden wahrscheinlich nie schlüpfen, nur die Feder eines Greifen kann sie noch retten. Natürlich will Ben den seltenen Geschöpfen helfen, und so macht er sich gemeinsam mit Barnabas auf den Weg, um die geflügelten Pferde zu retten...

Es ist fast 20 Jahre her, als Cornelia Funke mit „Drachenreiter“ einen ganz und gar ungewöhnlichen Fantasy-Roman veröffentlicht nund damit die Herzen ihrer Leser im Sturm erobert hat. Nun hat sie mit „Die Feder des Greifs“ einen zweiten Band nachgelegt, der natürlich auch als Hörbuch umgesetzt wurde. Und schon nach den ersten Minuten der Lesung ist man wieder völlig in diese faszinierende Welt eingetaucht, die mit so viel Liebe und wundervollen Details gespickt ist, wie es außer Funke nur wenige andere können. Besonders die so unterschiedlichen Wesen, mal aus existierenden Mythen entnommen, mal eigens der Fantasie der Autorin entsprungen, reichern die Handlung an. Schon bald entwickelt sich eine spannende Geschichte, die Ben und einige Freunde durch die halbe Welt führt, die viele packende Momente und zauberhafte Szenen bietet. Und auch die Charaktere der Reisegemeinschaft haben so viel Charme und Witz, sind so putzig und niedlich, dass es dem ersten Band in nichts nachsteht. Und auch die leise, aber deutlich spürbare moralische Komponente, dass man mit seiner Umwelt sorgsam umgehen muss, ist bestens getroffen und kommt sehr glaubhaft herüber. Die Spannung baut sich immer weiter auf und endet in einem sehr hörenswerten Finale, das die Handlung rund und gelungen abschießt.

Rainer Strecker ist als Sprecher des Hörbuchs ausgewählt worden und setzt die Welt so lebendig und eingängig in Szene, dass man völlig darin versinken kann. Sein warmer und intensiver Klang setzt die fantasievollen Details so eingängig um, dass sie vor dem Auge des Hörers heraufbeschworen werden und so in ihrer ganze Vielfalt glänzen. Toll auch, wie er alles Rollen ihren eigenen Klang verleiht und so beseelte und muntere Lebewesen erschafft. Auch Cornelia Funke selbst hat einige Parts übernommen, aus jeder Silbe ist ihre Liebe zur Geschichte und den Charakteren herauszuhören.

Natürlich ist das Titelbild des Buches auch für die Hörbuchausgabe verwendet worden, und passend zum Titel streckt ein Greif seine Schwingen in die Breite, sieht mit dem aufgerissenen Schnabel etwas bedrohlich aus. Die Box, in der die zehn CDs untergebracht sind, ist sehr hochwertig und mit einigen Goldapplikationen versehen. Innen hat jede der individuell gestalteten Discs eine eigene Papphülle bekommen, die hinten neben einem Zitat aus der Handlung noch eine kleine Trackübersicht enthält.

Fazit: „Die Feder des Greifs“ sprüht nur so vor wundervollen Ideen, liebevollen Charakteren, aber auch vor spannenden Momenten und einer wichtigen Ausssage. Wieder erzählt Funke so lebendig und detailreich, dass es eine wahre Freude ist – was von Rainer Strecker als Sprecher kongenial umgesetzt wurde.

VÖ: 23.September 2016
Label: Atmende Bücher
Bestellnummer: 4260470420029
 
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