Poldi

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Dorian Hunter - 10.2 Der Folterknecht: Hexenhammer

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Erster Eindruck: Überraschendes Finale

Immer tiefer dringt Dorian Hunter in die Geheimnisse des Barons de Conde ein, dessen Tagebuch aus dem späten 15. Jahrhundert er liest. Die darin geschilderte Teufelsanbetung und der Kampf der beiden Inquisitoren Jakob Sprenger und Heinrich Institoris offenbart ihm bald die ganze, schreckliche Wahrheit - und birgt zugleich eine große Gefahr...

Nach dem ersten Teil der Doppelfolge "Der Folterknecht" setzt die Geschichte "Hexenhammer" nahtlos die vorige Folge fort, in der aus dem Tagebuch des mittelalterlichen Barons Nicolas de Conde gelesen wird. Hier werden geschichtlich belegte Hintergründe und fiktive Ereignisse zusammengeführt, denn die Hexenverfolgung spielt hier eine wichtige Rolle, sogar die beiden Autoren des so genannten Hexenhammers kommen hier vor. Doch auch ohne diese realen Personen wäre aus "Hexenhammer" eine tolle Folge geworden, sie ist düster wie kaum eine andere Dorian Hunter-Geschichte. Immer wieder werden grausame Praktiken aus dem Hexenhammer angewandt, auch teuflische Machenschaften und dunkle Magie spielen in die Geschichte hinein und offenbaren, welches Grauen Nicolas de Conde auf sich geladen hat. Die Handlung ist vielschichtichtig, spielt aber über weite Teile wieder in der Vergangenheit. Umso überraschender kommt dann das Ende, das den Handlungsstrang um Dorians Brüder der dunklen Familie tatsächlich abschließt, was auf ziemlich außergewöhnliche und überraschende Art geschieht. Wunderbar, wie der Hörer hier immer tiefer in die Handlung eintaucht und von einem Ereignis zum nächsten mitfiebert. Die Grundlage für einen weiteren Handlungsstrang und somit einen Fortlauf der Serie wird am Ende gesetzt. Diese Folge fühlt sich anders an als seine Vorgänger und ist ungewöhnlich für die Serie, kann aber gerade wegen dieser Experimentierfreudigkeit und Andersartigkeit so sehr überzeugen.

Equinus, der schon aus der ersten Dorian Hunter-Folge bekannt sein sollte, wird wieder von Martin Semmelrogge gesprochen. Seine außergewöhnliche Stimme setzt er sehr gezielt ein, um ein genaues Bild des missgebildeten und ungewöhnlichen Charakters zu schaffen. Utz Richter kann mit dominantem Auftreten und präziser Betonung die historische Figur des Jakob Sprenger wieder zum Leben erwecken. Gleiches gilt für Michael von Rospatt als Heinrich Institoris, der eine ebenso überzeugende Leistung vorbringt. Weitere Sprecher sind Philipp Moog, Klaus Dieter Klebsch und natürlich Thomas Schmuckert als Dorian Hunter.

Einen großen Teil ihres Reizes zieht die Serie aus der atmosphärischen Gestaltung der Folgen, die fernab von anderen Geisterjäger-Produktionen auf eine sehr düstere, dichte Stimmung statt auf Schockeffekte setzt. So kann man sich leicht in der Geschichte versinken lassen und in die düstere Welt eintauchen.

Ein brennendes Buch ist Blickfang des Covers zu dieser Folge, während im Hintergrund eine ehrwürdige Burg thront. Diese war auch schon auf dem ersten Teil dieser Doppelfolge zu sehen und zeigt so die Zusammengehörigkeit. Auch hier ist im Booklet wieder ein informativer Text zu der Romanreihe zu finden, während der zweite Teil des Interviews mit den Machern der Serie interessante Details zur Hörspielproduktion offenbart.

Fazit: Eine ungewöhnliche und gerade deshalb so gelungene Folge, die mit ihrer düsteren Stimmung begeistern kann.

VÖ: 21. Mai 2010
Label: Folgenreich - Universal
Bestellnummer: 978-3-8291-2369-3
 
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