Poldi

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Dorian Hunter - 10.1 Der Folterknecht: Die Nacht von Nancy

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Erster Eindruck: Der Blick zurück

Dorian Hunter, Dämonen-Killer im Kampf gegen die schwarze Familie, wird seit langem von Albträumen geplagt, die sich um einen mittelalterlichen Baron drehen. Als er an ein Tagebuch von Nicolas de Cande gerät, beginnt er zu lesen und erfährt einige Dinge, die ihm in seinem Kampf noch nützlich sein werden...

Mit einer Doppelfolge will das Produzententeam von "Dorian Hunter", einer der momentan beliebtesten Geisterjäger-Hörspielserien, den ersten Handlungsstrang rund um die Brüder des Dämonen-Killers enden lassen. Doch um dies zu tun und die Hintergründe einiger Dinge aufzuklären, wird hier zunächst weit in die Vergangenheit zurückgeblickt, sodass die aktuellen Entwicklungen vorerst in den Hintergrund treten. Die Informationen, die Dorian aus dem oben erwähnten Tagebuch erhält, sind nicht einfach nur vorgelesen, sondern als ebenso atmosphärisches Hörspiel umgesetzt wie der Rest der Serie. Im Mittelpunkt steht hier über weite Teile quasi eine zweite Hauptfigur, Baron Nicolas de Conde, der von den Ereignissen im 15. Jahrhundert aus seiner Sicht berichtet. Eine sehr mysteriöse und vorerst latent bedrohliche Stimmung entsteht, bei der sich die Spannung immer weiter zu steigern weiß. Thema ist Hexerei und ein verhängnisvoller Packt mit dem Teufel. Interessant für den Hörer - und für Dorian Hunter - ist der enge Bezug zur Gegenwart mit einigen bekannten Stimmen. Eine eher außergewöhnliche Folge der Serie, aber der Blick in die Vergangenheit lohnt sich allemal - für das Verständnis der Serie wie für den akkustischen Genuss, dem man sich erneut völlig hingeben kann.

Hervorragend besetzt ist das Hörspiel außerdem. Viele bekannte Sprecher bis in die kleinste Nebenrolle, allesamt mit der nötigen Leidenschaft dabei. Ganz wunderbar ist beispielsweise wieder Stefan Krause als Olivaro, der mit leiser, fistelnder Stimme sehr bedrohlich und eindringlich wirkt - genial! David Nathan spricht den Baron Nicolas de Conde und übernimmt damit große Teile der Handlung und auch einige Erzählparts. Mit seiner markanten Stimme und ernster Art kann er seine hervorragend dem Hörer nahe bringen. Seine Frau Isabelle wird von Celine Fontanges gesprochen, die ihre sehr variable Stimme wieder gekonnt einsetzt. Weitere Sprecher sind unter anderem Utz Richter, Wolf Frass und Regina Lemnitz.

Die düster-mysteriöse Atmosphäre der Serie ist auch für die Handlungen aus dem 15. Jahrhundert eine wunderbare Basis, um die Geschichte gekonnt und stimmungsvoll auszuschmücken. Leise Pianotöne erklingen genauso wie harte Elektro-Beats, der dadurch sehr dynamische Wechsel wickelt die Geschichte dicht in sich ein und macht sie voneinander untrennbar.

Eine Kutsche rast in hohem Tempo an einer unheimlichen Burg im Hintergrund vorbei - auch das Titelbild zu dieser zehnten Folge im typischen Stil der Serie ist gelungen und stimmig, während im kleinen Booklet ein interessanter Infotext zu finden ist. Als Bonustrack kann man am Ende des Hörspiel den ersten Teil eines informativen Interviews mit den Machern finden.

Fazit: Auf spannende Weise werden hier Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft. Ein toller Auftakt, der Lust auf den nächsten Teil macht.

VÖ: 21. Mai 2010
Label: Folgenreich / Universal
Bestellnummer: 978-3-8291-2341-9
 
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