Poldi

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Dorian Hunter – 27. Der tätowierte Tod

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Erster Eindruck: Mystisches aus Istanbul

Die Inquisitionsabteilung ist aufgelöst, Bethany Bail von ihrem Posten enthoben, das Team ist auf sich allein gestellt. Dabei benötigt Dorian Hunter gerade dringend Unterstützung, er ist in Istanbul gestrandet, ohne Geld, ohne Möglichkeit zurückzukommen, unter falscher Identität in einem Hotel eingecheckt. Dort begegnet er auch der geheimnisvollen Aishe, die ihm die Sinne vernebelt und scheinbar einer größeren Macht dient...

25 Folgen lang drehte sich bei der Dark Mystery-Serie „Dorian Hunter“ fast alles um die Vernichtung Asmodis', nach diesem langen Handlungsstrang stehen erst einmal einige Einzelfolgen ins Haus. Nach der sehr gelungenen, fast schon märchenhafte Vorgängerfolge geht „Der tätowierte Tod“ wieder einer anderen Geschichte, einem anderen Schauplatz nach. Die nach Istanbul verfrachtete Handlung hat wieder relativ wenige Bezüge zur Rahmenhandlung der Serie, greift aber immer wieder das Auflösen der gerade erst neu gegründeten Inquisitionsabteilung auf. Die Folge braucht etwas, um in Fahrt zu kommen. Die Dialoge wirken nicht ganz so punktiert, nicht ganz so eingängig wie sonst, und erst etwa im letzten Drittel kommt richtig Fahrt auf. Zwar ist das Geheimnis um Aishe stetig präsent, wird aber nicht konsequent genug verfolgt. Später kommt dann wieder das alte, dramatische Flair der Serie auf und kann den Hörer wieder völlig in seinen Bann ziehen und packende Szenen bieten. Gemessen an sich selbst fällt Dorian Hunter mit dieser Folge etwas ab, dennoch ist auch hier ein sehr atmosphärisches und hörenswertes Hörspiel entstanden.

Suzan Demircan, die bisher in Hörspielproduktionen noch nicht weiter aufgefallen ist, gibt als Aishe eine sehr gelungene Vorstellung. Sie legt in ihre dunkle Stimme viel Mysteriöses und kann so eine düstere und expressive Atmosphäre erzeugen. Waldemar Hooge ist als Suslikow eine ebenso gute Besetzung, sehr betont und eingängig kann er einen interessanten Charakter formen. Peter Weis' prägnante Stimme sorgt als Hadim Fayas für intensive Momente und gelungene Szenen. Weitere Sprecher sind unter anderem Gennadi Vengerow, Karin Rasenack und Michael Harck.

Die akustische Umsetzung des Hörspiels ist wieder sehr gelungen und schafft so die typische düstere Atmosphäre der Serie. Harte Industrialsounds wurden für die Szenenwechsel verwendet, die Szenen sind mit zahlreichen, sehr präzisen Geräuschen untermalt und können so einen sehr dichten Klangteppich auslegen. Die harten, schnellen Szenenwechsel ergeben so eine sehr dynamische und lebendige Stimmung.

Das Cover ist ebenfalls wieder sehr stimmungsvoll, der verhüllte Mann mit den mysteriösen Symbolen auf der Brust und die schlaff in seinen Armen hängende Frau geben auch dank der gelungenen Lichtstimmung ein sehr ansehnliches Motiv. Im Inneren gibt es wie immer einen kleinen Text zur Produktion, hier wird sehr nachvollziehbar erklärt, warum die CDs in Zukunft nur über Zaubermond direkt bezogen werden können.

Fazit: „Der tätowierte Tod“ braucht anfangs seine Zeit, um richtig in Schwung zu kommen und kommt zunächst nicht richtig auf den Punkt. Erst später werden alle Vorzüge der Serie richtig ausgespielt und präsentieren dann noch ein packendes und dynamisches Finale. Die hervorragende Sprecherleistung und die gelungene Produktion können wie immer überzeugen.

VÖ: 6.März 2015
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179950428
 
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