Poldi

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Dorian Hunter – 24. Amsterdam

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Erster Eindruck: Besuch bei den Ratten der niederländischen Stadt…

Nachdem der Dämonendrilling eine große Bedrohung für die ganze Welt ist, ist das Team um Dorian Hunter auf der Suche nach dem Drudenfuß, denn nur das mächtige magische Artefakt kann den Drilling stoppen. Die Spur führt sie nach Amsterdam, doch schon auf der Zugfahrt begegnen sie dem einfältig wirkenden Ndoyo, der bald schon zu einer großen Gefahr wird…

Langsam aber sicher kristallisiert sich ein neuer roter Faden bei Dorian Hunter heraus, der nach der Vernichtung von Asmodis die Rahmenhandlung für die neuen Folgen bietet. Die Geschichte um den Drudenfuß wird hier vorangetrieben und ist der Kern der Handlung, doch darum wurde eine eigenständige und sehr hörenswerte Geschichte gestrickt, die viele andere Elemente unterbringt. Kurz nach dem Start der Handlung sind Dorian Hunter, Coco Zamis, Marvin Cohen und Donald Chapman mit dem Zug auf der Reise nach Amsterdam und begegnen Ndoyo, der mit seiner puren Kraft, aber auch der geistigen Einfältigkeit und der besonderes Sprechweise auffällt und zu einer gelungenen, außergewöhnlichen Figur wird. Hier entwickelt mit der Zeit ein Psychospiel, denn lange Zeit ist nicht klar, was Ndoyo wirklich will. Die Stimmung ist dabei aufgereizt und spannungsgeladen, bietet aber auch viel Raum für die zynischen Kommentare der Charaktere, insbesondere Donald Chapman mit seiner großen Klappe sorgt für einige Lacher. Angekommen in Amsterdam geht die Folge noch einmal in eine ganz andere Richtung, präsentiert unterschiedliche Atmosphären, Handlungssträngen, die sich abwechseln und eine gelungene Dynamik präsentieren. Und so gibt es dann auch gleich zwei spannende Höhepunkte, die parallel zueinander stattfinden und gerade gemeinsam so gut wirken. Interessante Charaktere, intensive Stimmungen, eine gute Portion Humor und die typische Stimmung der Serie – eine starke Folge für den Dämonen-Killer.

Ndoyo wird von Jürgen Kluckert gesprochen, der mal wieder eine ganz andere Wirkung in sein Repertoire aufnehmen kann. Mit langsamer Sprechweise, sehr schlichter Wortwahl und intensiver Betonung kann er sowohl in den Dialogen als auch in seinen kurzen Erzählteilen voll überzeugen. Frank Felicetti fällt mit seiner hohen, leicht verzerrten Stimme als Donald Chapman wieder auf und kann den vorlauten Zwerg mit seiner ganz eigenen Nuance versehen. Herman van Ulzen sorgt mit seiner kühlen, berechnenden Art und dem leichten, glaubhaften holländischen Akzent für die passende Stimmung. Weitere Sprecher sind unter anderem Lutz Riedel, Frank Gustavus und Kerstin Sanders-Dornseif.

Sehr professionell und ausdrucksstark ist auch wieder die akustische Untermalung des Ganzen gelungen, was der Handlung wie immer den letzten Schliff gibt. Wuchtige, elektronische Musik mit hervorstechenden Gitarrenriffs unterstreicht die düstere Atmosphäre und ist meist präsent, mal leise im Hintergrund, mal hervorstechender in den Szenenübergängen. Und wenn sie dann aussetzt, ist die Betonung des Dialogs auch so garantiert.

Die Covergestaltung bleibt dem Look der vorigen Folgen treu und schafft es trotzdem, ganz eigenständig und nur auf diese Folge zugeschnitten zu sein. Ein Bett steht in einem dunklen Zimmer, durch die offene Tür fällt Licht darauf, während eine Gestalt einen Schatten an die Wand wirft. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es dieses mal einen kleinen Text, der die Bedeutung des Drudenfußes noch einmal erläutert.

Fazit: Wieder hat es das Produzententeam geschafft, eine Folge zu schaffen, die einerseits bestens in die Serie passt als auch völlig für sich allein steht. Die interessante Figur des Ndoyo am Anfang, die spätere Teilung der Handlung, faszinierende Gedankenspiele und eine große Portion Humor setzen die Reizpunkte für die spannend erzählte Geschichte, die zudem die Haupthandlung noch deutlich vorantreibt.

VÖ: 28.Februar 2014
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537578436
 
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