Poldi

Mitglied
Dorian Hunter – 20. Devil's Hill

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Erster Eindruck: Nachfolger gesucht

Der Herr der Schwarzen Familie ist endgültig von Dorian Hunter erledigt worden, doch sein Nachfolger steht noch nicht fest. Bei einem Zusammentreffen hochrangiger Mitglieder soll über den zukünftigen Herrscher entschieden werden. Schnell wird die Auswahl auf zwei Kandidaten begrenzt, aber einer der beiden zieht immer wieder einen Trumpf aus dem Ärmel – und hält überraschend viele Fäden in der Hand...

Um es gleich vorweg zu nehmen: Titelheld und Dämonen-Killer Dorian Hunter hat in seiner eigenen Serie in Folge 20 keinen einzigen Auftritt, und erst etwa bei der Hälfte wird er überhaupt das erste mal erwähnt – eine ganz besondere Folge also, die hier entstanden ist. Es geht um ein Konzil, das die Schwarze Familie einberufen hat, um einen Nachfolger für Asmodi zu finden, Intrigen, Absprachen und offene Feindseligkeiten stehen dabei auf dem Plan. Die einzelnen Mitglieder – so kurz sie auch teilweise in Erscheinung treten mögen, sind alle stark charakterisiert und bekommen ihren ganz eigenen Anstrich, auch durch die Verwendung verschiedener Horrorwesen, die hier aufeinandertreffen. Doch dabei verläuft sich die Handlung keineswegs, sondern steuert unaufhaltsam auf ein Zeil zu – und das, weil einer der Kandidaten viele Grundsteine für seinen Erfolg gelegt hat, die sich erst im Laufe der Zeit offenbaren. Hinzu kommt, das immer wieder Ratsmitglieder versterben, sie aber die titelgebende Burg Devil's Hill nicht eher verlassen können, bis ein Nachfolger auserkoren wurde. Und schließlich ist da noch der Auftritt einer wohlbekannten jungen Dame, der alles noch einmal auf eine andere Ebene versetzt. Morbider Humor und eine sich immer weiter steigernde Handlung machen diese Folge ganz einzigartig und besonders, der verschobene Blickwinkel und der Unheil verkündende Schluss sind grandios umgesetzt und machen diese Folge zu einer dicken Empfehlung.

Skarabäus Toth, der die Sitzung der Schwarzen Familie leitet, wird von Andreas Schmidt gesprochen, der hochgestochen und ziemlich bürokratisch klingt, die seltsame Grammatik immer glaubhaft zum Ausdruck bringt und einen sehr interessanten Charakter formt. Herman von Uelzen spricht Red Young, eines der Mitglieder des Konzils und klingt wesentlich heiterer als seine Mitstreiter, kann aber auch seine dämonische Seite zeigen. Gertie Honeck ist mit ihrer harten Stimme und der rauen Aussprache als Theresa Angeli hervorragend und fällt schnell durch ihren Klang auf. Weitere Mitglieder werden von Tim Sander, Gordon Piedesack und Djuwita Miller gesprochen.

Wie immer ist der Sound der satt und wirkt intensiv auf die Stimmung des Hörspiels, zu jeder Szene wurde die passende Untermalung gefunden. Meistens sind harte Elektro-Klänge zu hören, die der Serie ihr Gesicht verleihen und sie deutlich von anderen Produktionen unterscheiden. Besonders gelungen sind hier die Szenen, in denen mehrere Dialoge gleichzeitig zu hören sind, die ein umfassendes Bild dieses Treffens simulieren.

Wieder einmal ist die Hauptfarbe des Covers ein reines, tiefes Schwarz, auch das Motiv ist düster wie eh und je. Zu sehen ist die Burg, auf der die Besprechung stattfindet, in den typischen Ocker-Tönen gehalten und ziemlich unheilschwanger wirkend. Im Inneren gibt es zum kleinen Jubiläum der 20. Folge einen Dankestext von Dennis Ehrhardt, der zahlreichen Mitwirkenden gewidmet ist.

Fazit: Eine Folge ganz ohne die Hauptperson, geprägt von Misstrauen, Intrigen und einem ganz besonderen Spannungsbogen. Die fantastische Sprecherauswahl die hier getroffen wurde tut ihr Übriges und machen diese Folgen zu einem Highlight welche die Vorfreude auf die kommenden Folgen stark steigert.

VÖ: 23.November 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527908618
 
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