Poldi
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Themenstarter/in
Die Wolke
Erster Eindruck: Der Super-GAU für ein junges Mädchen
Für Janna-Berta ist es ein ganz normaler Schultag, als in dem nicht weit entfernten Atomkraftwerk der Super-GAU eintritt. Ihre Eltern sind verreist, und so versucht sie sich mit ihrem kleinen Bruder zum nächstgelegenen Bahnhof durchzukämpfen. Doch auf den Straßen herrscht die bloße Panik, und die Menschen versuchen, ihr eigenes Leben zu retten...
„Die Wolke“ hat sich längst als moderner Klassiker der Jugendliteratur entwickelt, nun hat der Audio Verlag das Werk von Gudrun Pausewang als Hörspiel veröffentlicht. Durchaus passend, denn das beschriebene Szenario ist aufgrund der Atomkatastrophe in Japan aktueller denn je - und es ist erschreckend realistisch gehalten. Verfolgt wird der Weg der jugendlichen Janna-Berta, die sich in all dem Trubel, der Flucht von Millionen von Menschen vor der radioaktiven Wolke durchschlägt. Grob kann das Hörspiel in zwei Teile mit zwei verschiedenen Stimmungen unterteilt werden. Zuerst wird recht schnell das Szenario abgesteckt, ohne vorher Charaktere vorzustellen, das alles geschieht während der Handlung – und das ist auch gut so, da hier die Situation im Vordergrund steht. Der erste Teil dreht sich dann um die Flucht von Janna-Berta und ihrem Bruder, die schon bald höchst dramatische Züge annimmt. Dabei wird auch klar, wie ernst die Situation ist und welcher Überlebenswille in Janna-Berta steckt. Die Panik der Menschen wird eindrucksvoll dargestellt, und das überträgt sich auch intensiv auf den Hörer. Die beklemmende Stimmung, die Rücksichtslosigkeit einiger Menschen, aber auch einige sehr menschliche Gesten bleiben in Erinnerung. Nach dem aufregenden und spannungsgeladenen ersten Teil geht es eher ruhig weiter, aber genauso emotional. Hier versucht Janna-Berta zurück ins Leben zu finden und die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten – von ihrer eigenen Gesundung mal ganz abgesehen. Hier geht es fast schon ein wenig psychologisch zu, hier wird noch stärker auf ihren Charakter eingegangen, kleine Fortschritte sind auch für den Hörer sehr erfreulich, der mittlerweile stark um Janna-Bertas Wohlergehen bangt. Der Klassiker wurde hier ebenso behutsam wie eindrucksvoll umgesetzt, greift ein immer noch hochaktuelles Thema auf und ist eine klare Empfehlung für die ganze Familie.
Gerade bei einer oftmals so emotionalen Geschichte ist es umso wichtiger, dass die Sprecher glaubhaft agieren. Da macht Celine Fontanges ihre Sache wirklich gut und kann nicht nur ihre Entwicklung nachvollziehbar machen, sondern auch in jeder Situation so klingen, dass ihr Charakter zur Geltung kommt. Marion von Stengel nimmt als Tante Helga im zweiten Teil eine wichtige Rolle ein und kann die etwas unterkühlt wirkende Frau gut darstellen. In wenigen Passagen gibt Wolf Frass der Geschichte als Erzähler einen Rahmen und nimmt sich selbst so weit zurück, um die Hauptrolle wirken zu lassen. Weitere Sprecher sind Laura Ketzer, Marianne Kehlau und Wolf Rathjen.
Der Einsatz von Musik tritt hier eher in den Hintergrund und gibt nur an einigen Stellen etwas Atmosphäre mit ein. Dafür werden umso mehr Geräusche verwendet, die mal gezielt wirken, oftmals aber auch etwas konfus und durcheinander wirken. Gerade die anfängliche Panik ist etwas zu viel des Guten eingebaut worden, sodass die Sprecher ein wenig unterzugehen drohen.
Ein schlichter schwarzer Hintergrund mit einem ebenso schlichten Schriftzug – und davor ein weitläufiges gelbes Feld, auf dem in schwarz das Warnzeichen für Radioaktivität abgebildet ist. Das wirkt bedrohlich und überzeugt durchaus mit seiner Reduziertheit. Auch der Rest ist nicht sonderlich aufwändig gestaltet, der hübsche Pappschuber enthält kein Booklet, sondern hat die wichtigsten Informationen auf der Innenseite abgedruckt.
Fazit: Ein eindringliches Werk, das ein brisantes Thema von der emotionalen Seite angeht. Der Zuhörer wird direkt eingebunden und erlebt die Geschichte mit.
VÖ: 1.Februar 2012
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-130-9
Erster Eindruck: Der Super-GAU für ein junges Mädchen
Für Janna-Berta ist es ein ganz normaler Schultag, als in dem nicht weit entfernten Atomkraftwerk der Super-GAU eintritt. Ihre Eltern sind verreist, und so versucht sie sich mit ihrem kleinen Bruder zum nächstgelegenen Bahnhof durchzukämpfen. Doch auf den Straßen herrscht die bloße Panik, und die Menschen versuchen, ihr eigenes Leben zu retten...
„Die Wolke“ hat sich längst als moderner Klassiker der Jugendliteratur entwickelt, nun hat der Audio Verlag das Werk von Gudrun Pausewang als Hörspiel veröffentlicht. Durchaus passend, denn das beschriebene Szenario ist aufgrund der Atomkatastrophe in Japan aktueller denn je - und es ist erschreckend realistisch gehalten. Verfolgt wird der Weg der jugendlichen Janna-Berta, die sich in all dem Trubel, der Flucht von Millionen von Menschen vor der radioaktiven Wolke durchschlägt. Grob kann das Hörspiel in zwei Teile mit zwei verschiedenen Stimmungen unterteilt werden. Zuerst wird recht schnell das Szenario abgesteckt, ohne vorher Charaktere vorzustellen, das alles geschieht während der Handlung – und das ist auch gut so, da hier die Situation im Vordergrund steht. Der erste Teil dreht sich dann um die Flucht von Janna-Berta und ihrem Bruder, die schon bald höchst dramatische Züge annimmt. Dabei wird auch klar, wie ernst die Situation ist und welcher Überlebenswille in Janna-Berta steckt. Die Panik der Menschen wird eindrucksvoll dargestellt, und das überträgt sich auch intensiv auf den Hörer. Die beklemmende Stimmung, die Rücksichtslosigkeit einiger Menschen, aber auch einige sehr menschliche Gesten bleiben in Erinnerung. Nach dem aufregenden und spannungsgeladenen ersten Teil geht es eher ruhig weiter, aber genauso emotional. Hier versucht Janna-Berta zurück ins Leben zu finden und die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten – von ihrer eigenen Gesundung mal ganz abgesehen. Hier geht es fast schon ein wenig psychologisch zu, hier wird noch stärker auf ihren Charakter eingegangen, kleine Fortschritte sind auch für den Hörer sehr erfreulich, der mittlerweile stark um Janna-Bertas Wohlergehen bangt. Der Klassiker wurde hier ebenso behutsam wie eindrucksvoll umgesetzt, greift ein immer noch hochaktuelles Thema auf und ist eine klare Empfehlung für die ganze Familie.
Gerade bei einer oftmals so emotionalen Geschichte ist es umso wichtiger, dass die Sprecher glaubhaft agieren. Da macht Celine Fontanges ihre Sache wirklich gut und kann nicht nur ihre Entwicklung nachvollziehbar machen, sondern auch in jeder Situation so klingen, dass ihr Charakter zur Geltung kommt. Marion von Stengel nimmt als Tante Helga im zweiten Teil eine wichtige Rolle ein und kann die etwas unterkühlt wirkende Frau gut darstellen. In wenigen Passagen gibt Wolf Frass der Geschichte als Erzähler einen Rahmen und nimmt sich selbst so weit zurück, um die Hauptrolle wirken zu lassen. Weitere Sprecher sind Laura Ketzer, Marianne Kehlau und Wolf Rathjen.
Der Einsatz von Musik tritt hier eher in den Hintergrund und gibt nur an einigen Stellen etwas Atmosphäre mit ein. Dafür werden umso mehr Geräusche verwendet, die mal gezielt wirken, oftmals aber auch etwas konfus und durcheinander wirken. Gerade die anfängliche Panik ist etwas zu viel des Guten eingebaut worden, sodass die Sprecher ein wenig unterzugehen drohen.
Ein schlichter schwarzer Hintergrund mit einem ebenso schlichten Schriftzug – und davor ein weitläufiges gelbes Feld, auf dem in schwarz das Warnzeichen für Radioaktivität abgebildet ist. Das wirkt bedrohlich und überzeugt durchaus mit seiner Reduziertheit. Auch der Rest ist nicht sonderlich aufwändig gestaltet, der hübsche Pappschuber enthält kein Booklet, sondern hat die wichtigsten Informationen auf der Innenseite abgedruckt.
Fazit: Ein eindringliches Werk, das ein brisantes Thema von der emotionalen Seite angeht. Der Zuhörer wird direkt eingebunden und erlebt die Geschichte mit.
VÖ: 1.Februar 2012
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-130-9